Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Beim Champions Leauge-Teilnehmer in Flensburg hängen die Trauben hoch


Nur vier Tage nach der Niederlage im ersten Heimspiel gegen die HSG Wetzlar muss der HBW Balingen-Weilstetten schon wieder auf die Platte. Mit der SG Flensburg-Handewitt haben die „Gallier von der Alb“ nicht nur den amtierenden deutschen Vize-Meister vor der Brust, sondern sie müssen dazu auch noch die weiteste Reise der Saison antreten. Das zweite Auswärtsspiel der Schwaben in der Flensburger Campushalle beginnt am Mittwochabend um 20.15 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic aus Berlin.

Im Vorfeld des ersten Heimspieles war eigentlich jedem klar, dass der HBW gegen die HSG Wetzlar nur Außenseiterchancen hat. Das bekam man in der ersten Halbzeit auch deutlich vor Augen geführt. Die Hessen waren im Vergleich zu den Schwaben nicht nur personell auf nahezu jeder Position besser besetzt. Sondern sie hatten auf jede Aktion der Balinger auch die richtigen Antworten parat. Die Verunsicherungen beim HBW waren nicht zu übersehen, was sich letztendlich in einer Sechs-Tore-Führung der Wetzlarer niederschlug. Angesichts dieses Vorsprungs ließ Hessen die Zügel etwas schleifen und Balingen kam wieder besser in die Partie. Mit dem Bewusstsein, dass noch nicht alles verloren ist, kamen die Schwaben aus der Kabine und endlich verdiente die Defensive auch den Namen Abwehr. Hinter dieser steigerte sich zudem Milos Putera und Mitte des zweiten Durchgangs hatte sich das Blatt erfolgreich gewendet.

Dass es am Ende dann doch nicht reichte war einem, wie es Trainer Rolf Brack formulierte, „gedanklichen Blackout“ geschuldet. Dieser begann damit, dass Wetzlar seine Abwehrformation zunächst auf 4/2 und dann auf eine ganz offensive 3/3-Formation umstellte. Damit konnte bei den „Galliern von der Alb“ keiner etwas anfangen. Egal was von der Bank kam und egal was die Akteure auf der Platte probierten – alle spielten den Gästen in die Karten. Die brauchten nur noch die Geschenke, die sie bekamen zu ihren Gunsten nutzen. Das taten sie konsequent und verließen am Ende völlig verdient als Sieger das Parkett.

Verständlich dass Ettwein und Co. reichlich frustriert waren und einer Chance nachtrauerten, die sie vor dem Spiel gar nicht hatten. Ganz sicher werden sie nach Flensburg noch einiges von diesem Frust mitnehmen. Ihn sich aber in der Campushalle von der Seele werfen, dürfte mehr als schwer, wenn nicht gar unmöglich werden. Der Vize-Meister der vergangen Saison hat gleich am ersten Spieltag mit einem 40:20 gegen Essen gezeigt, was man sich für die neue Saison vorgenommen hat. Trainer Ljubomir Vranjes gibt zwar zu, dass sich bei Flensburg jeder Spieler im Vergleich zur vergangenen Saison steigern will, winkt aber energisch ab, wenn ihm damit eine Kampfansage gegen Kiel unterstellt wird. „Kiel ist eine Liga für sich und sie werden auch in dieser Saison wieder Meister“, will Vranjes keinen Gedanken an eine mögliche Meisterschaft verschwenden.

Sollte er am Ende recht behalten, wäre nach Ansicht von HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer auch der zweite Platz schon vergeben. „Die SG Flensburg-Handewitt ist für mich nach Kiel die zweit stärkste Mannschaft“, verweist Balingens Manager darauf, dass Vranjes in ein eingespieltes Team nur zwei echte Neuzugänge zu integrieren hatte. Maik Machulla soll mit seiner Routine den etatmäßigen Mittelmann Thomas Mogensen entlasten und mit Steffen Weinhold wurde einer der besten Linkshänder der Liga an die Förde gelotst. Dort muss er zwar gegen Top-Torschützen Holger Glandorf, um Spielanteile kämpfen, aber sein Vorteil ist, dass er auch als Spielmacher eingesetzt werden kann. Pech hatten die Flensburger, dass sich in ihrem ersten Pflichtspiel, dem Super-Cup-Endspiel gegen Kiel, Petar Djordjic am Kreuzband verletzte und lange Zeit ausfallen wird. Für ihn wurde der 139-fachen isländischen Nationalspieler Arnor Atlason verpflichtet. Er hat zwischen 2004 und 2006 beim SC Magdeburg bereits Bundesligaluft geschnuppert und wird gegen den HBW Balingen-Weilstetten sein Debüt geben.

„Gegen eine solche Weltklassemannschaft, haben wir natürlich keine Chance“, macht sich Balingens Manager Bernd Karrer nichts vor. „Aber ein Betriebsausflug wird es auch nicht werden“, erwartet Karrer, dass sich die Mannschaft an der Förde so teuer wie möglich verkauft. In der Campushalle könne jeder völlig befreit aufs Parkett. „Wenn jeder sein Leistungsmaximum abruft, haben die Jungs auch gegen eine Mannschaft wie Flensburg die Chance, sich mannschaftlich weiter zu entwickeln“, blickt Karrer schon vor dem Spiel in Flensburg in Richtung nächstes Heimspiel gegen Lemgo.

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