Spielbericht des HBW-Pressedienstes
HBW verliert gegen Tabellendritten nur knapp
Die „Gallier von der Alb“ spielten gut, aber nicht gut genug. Etwas Zählbares konnte der HBW Balingen-Weilstetten vom ersten Bundesligaspiel im Jahr 2013 nicht mitnehmen. Gegen den aktuell Tabellendritten der stärksten Liga der Welt verlieren die Schwaben mit 29:30 (14:15) denkbar knapp. Über die gesamte Spielzeit setzte sich die SG Flensburg-Handewitt nicht entscheidend ab, dem HBW gelang es aber zu keinem Zeitpunkt der Partie eine Führung herauszuwerfen, wodurch der Sieg für den nördlichsten Club der Liga in Ordnung geht.
Flensburg müde spielen
Der SG Flensburg-Handewitt war die hohe Belastung mit DHB-Pokal und Champions-League anzumerken. Selbst Trainer Ljubomir Vranjes war bei der anschließenden Pressekonferenz von den Reisestrapazen gezeichnet, aber dennoch glücklich über den Punktgewinn in Balingen. „Ich bin heute nicht zufrieden, aber man muss im Hinterkopf haben, dass wir in so kurzer Zeit drei Spiele absolviert haben“, so Vranjes, der seine Spieler heute nicht so viel laufen lassen, sondern mehr auf Sicherheit gehen wollte.
Von Beginn an entwickelte sich ein intensives Kampfspiel. „Wir wollten die Flensburger müde spielen“, verriet HBW-Trainer Dr. Rolf Brack. Die SG aber zeigte von Beginn an, dass sie gerade zu den besten Mannschaften der Welt gehört und ging nach dem Treffer Lasse Svan Hansen in der achten Minute erstmals mit zwei Toren in Führung. Die „Gallier von der Alb“ wollten aber ihre winzig kleine Chance auf Punkte nutzen und hielten dagegen. Frank Ettwein glich drei Minuten später zum 6:6 aus. Kurz darauf war Flensburg aber erneut mit zwei Treffern in Front.
Ein Tor Rückstand zur Pause
Brack setzte immer wieder den siebten Feldspieler ein oder versuchte es im Angriff mit drei Kreisläufern. Mit Erfolg: In der 28. Minute netzte Christoph Theuerkauf aus der Nahdistanz zum 14:14-Ausgleich ein. Trotzdem gestand Brack nach dem Spiel ein: „Wir konnten den Ausfall von Roland Schlinger im taktischen Bereich nicht kompensieren. Gerade im Sieben gegen Sechs hatten wir heute doch deutlich weniger Qualität.“ In Unterzahl spielend musste der HBW den fünf Sekunden vor der Sirene den 14:15-Pausenstand von Anders Eggert hinnehmen.
Drei Minuten dauerte es in der zweiten Halbzeit, ehe Dragan Tubic den ersten Treffer markierte und zum 15:15 ausglich. Der HBW verpasste es aber nachzulegen um selbst in Führung zu gehen. So legte Flensburg vor und die Schwaben glichen aus. Mitte der zweiten Hälfte wäre die Gelegenheit gewesen um das Spiel endgültig zu kippen. Benjamin Herth gleicht per Siebenmeter zum 21:21 aus. Kurz darauf erhält die SG einen Strafwurf. Als Nikolas Katsigiannis diesen, als auch den Nachwurf von Eggert pariert, steht die Halle Kopf.
HBW verpasst Möglichkeit zur Führung
Im Angriff vergab aber Florian Billek von der Rechtsaußenposition. Nicht die einzige Situation, in der die „Gallier von der Alb“ das Spiel hätten kippen können. Der Führungstreffer sollte aber zu keiner Zeit gelingen. Als Flensburg dann zwei Minuten vor Spielende mit drei Toren führte, schien die Partie entschieden. Zwar probierte Brack mit einer sehr offensiven Abwehr noch einmal alles, Thomas Mogensen tankte sich Sekunden vor der Schlusssirene zum 30. Treffer seiner Mannschaft durch und sicherte der SG zwei Auswärtspunkte, von denen der HBW einen wohl verdient hätte.
„Es gab ein paar entscheidende Knackpunkte, wo wir nicht clever genug gespielt haben“, kritisiert Brack, der von taktischen Aussetzern spricht. Der Plan, Thomas Mogensen per Manndeckung zu neutralisieren sei am Ende nicht aufgegangen. „Das zeigt was er für eine unglaubliche Klasse hat“, so der HBW-Trainer, der daran glaubt, dass am Ende mehr drin gewesen wär. „In der Abwehr habe ich viele gute Phasen gesehen und wenn Roland Schlinger und Manuel Liniger zurückkehren, können wir noch etwas zulegen.“
HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer zeigte sich trotz der knappen Niederlage überaus zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Vor der Partie machte er sich noch Sorgen um das Torverhältnis und wurde, wie er bei der anschließenden Pressekonferenz eingestehen musste, Lügen gestraft. Für ihn war es einer der besten Saisonleistungen. „Wir wurden leider nicht belohnt“, so Karrer, der darauf hofft, dass die gute Leistung mit in die nächsten Spiele gegen Lemgo und Magdeburg genommen werden kann.
HBW: Putera (19. 30., 3 Gegentore/ 1 Parade), Katsigiannis (1. 19. und ab 30., 27/ 10); Billek (5), Gutbrod (4), Herth (4/2), Theuerkauf (3), Ettwein (3), Tubic (3), Häfner (3), Foth (2), W. Strobel (1), König (1), Wessig, Liniger.
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (1. 60., 29 Gegentore/ 14 Paraden), Rasmussen; Eggert (7/4), Mogensen (7), Svan Hansen (6), Weinhold (4), Knudsen (2), Kaufmann (2), von Gruchalla (1), Heinl (1), Karlsson, Machulla, Gustafsson, Glandorf, Dibbert, Voigt.
Schiedsrichter: Harms / Mahlich (Magdeburg).
Zuschauer: 2200.
Spielfilm: 2:2 (6.), 3:5, 6:6, 7:8 (14.), 9:11, 11:12, 13:13 (23.), 14:15 15:15 (33.), 16:18, 19:19, 21:21 (44.), 22:23, 24:26, 25:27 (56.), 29:30.
Zeitstrafen: 10:4 Minuten (W. Strobel/ 2, Ettwein, Theuerkauf, Tubic Kaufmann, Knudsen).
Siebenmeter: 3/2:5/4 (Liniger scheitert an Andersson/ 25. Eggert scheitert an Katsigiannis/ 45.).
Nächstes Spiel: TBV Lemgo HBW Balingen-Weilstetten (17. Februar, 17.30 Uhr, Lipperlandhalle).