Spielbericht des HBW-Pressedienstes

HBW muss sich mit hoher Niederlage abfinden

Im Rückspiel des Schwabenderbys muss sich der HBW Balingen-Weilstetten deutlich mit 33:22 (17:11) deutlich geschlagen gegeben. Lediglich in der Anfangsphase schafften es die Gäste in der mit 6500 Zuschauern ausverkauften EWS Arena mit Frisch Auf Göppingen mitzuhalten. Zu viele vergebene Chancen im Angriff und zu viele verlorene Zweikämpfe in der Defensive waren die Gründe, warum sich die Hausherren noch vor der Halbzeit auf sechs Tore Vorsprung absetzen konnten und auch die zweite Halbzeit bis zur Schlusssirene dominierten.

HBW legt anfangs vor

Der HBW ist von Beginn an hellwach. Nikolas Katsigiannis hält den ersten Wurfversuch, wodurch die „Gallier von der Alb“ das erste Tor des Abends erzielen können. Göppingen hat im Gegenzug aber eine schnelle Antwort parat. So läuft es auch bei den nächsten drei Toren. Die Gäste legen vor, die Hausherren ziehen nach. In der siebten Minute ist es dann Michael Haaß, der seine Mannschaft zum ersten Mal in Führung bringen kann. Im Gegenzug fischt sich Primoz Prost den Wurfversuch von Kai Häfner. Christian Schöne nutzt so die Möglichkeit um auf 6:4 zu erhöhen – der erste kleine Vorteil für die Grün-Weißen.

Für den HBW wird es in den Minuten danach nicht besser. Klare Chancen, unter anderem ein Siebenmeter von Manuel Liniger, werden von Prost entschärft. Der Katze im Tor der Gallier ist es zu verdanken, dass Göppingen mit vier Toren davonziehen kann. Zu Beginn der 18. Minute pariert er einen Siebenmeter der Göppinger. Der Abpraller landet aber im Aus, Ballbesitz für Frisch Auf. Kurz darauf nimmt Trainer Velimir Petkovic beim Stand von 9:6 eine Auszeit. Der Spielzug danach sitzt, Manuel Späth trifft zur ersten Vier-Tore-Führung der Partie.

Frisch Auf zieht davon

Die „Gallier von der Alb“ haben Probleme im Angriff zu klaren Chancen zu kommen. Deswegen versucht es HBW-Trainer Dr. Rolf Brack aber der 23. Minute mit dem siebten Feldspieler. So kann Wolfgang Strobel am Kreis freigespielt werden, der den Vorsprung auf vier Tore verkürzt. Zwar scheint es bei den Gästen mit dem zusätzlichen Feldspieler im Angriff nun besser zu laufen, in der Abwehr wurden aber noch nicht die richtigen Mittel gefunden um die stark aufspielende Offensive von Frisch Auf einzudämmen. In den letzten Sekunden findet der HBW dann erneut seinen Meister in Prost: Erst netzt der Torhüter zum 15:11 selbst ein und hält dann noch einen Siebenmeter von Roland Schlinger. Mit der Schlusssekunde der ersten Halbzeit gelingt den Hausherren dann auch noch das 17:11.

Nach dem Seitenwechsel läuft es nicht anders als in der Schlussphase von Halbzeit Eins. Die „Gallier von der Alb“ finden einfach keinen Weg an Primoz Prost vorbei. Göppingen hingegen trifft im Angriff nach Belieben. Bereits in der 36. Minute trifft Frisch Auf zum 20:12. Acht Tore Vorsprung – ist das bereits die Vorentscheidung? Es scheint so, denn jetzt geht auf Seiten des HBW auch die Taktik mit dem siebten Feldspieler nicht mehr auf. Gregor Thomann wirft von Rechtsaußen einen Pass ins Nichts, die Hausherren nutzen den Ballgewinn und treffen nach schnellen Pässen nach vorne zum 21:12.

Lücken in der Abwehr

Unerklärliche Lücken im Abwehrverbund der Gäste machen es Frisch Auf leicht. 24:13 steht es nach 42 gespielten Minuten. Zwar kann Christoph Theuerkauf um einen Treffer verkürzen. Aber Göppingen lässt kaum eine Chance liegen und stellt schnell den alten Abstand von elf Toren wieder her. Mehr noch, Manuel Liniger lässt sich bei einem Tempogegenstoß den Ball auf einfachste Art klauen und nur wenige Sekunden später klingelt es erneut im Kasten vom inzwischen eingewechselten Milos Putera. Nun laufen die „Gallier von der Alb“ zwölf Toren hinterher.

Der Mittelblock des HBW findet zweitweise überhaupt nicht statt. Zudem wirkt Göppingen frischer, spritziger und insbesondere willensstärker. Das schlägt sich im Ergebnis nieder. Während die Gastgeber kaum eine Chance auslassen, scheitern die „Gallier von der Alb“ entweder am gegnerischen Torwart oder an den Torpfosten. So steht es fünf Minuten vor dem Ende 31:19 für die Grün-Weißen, für den HBW geht es nur noch um Schadensbegrenzung. Bis zur Schlusssirene ändert sich nicht mehr viel. In der letzten Spielminute trifft Schlinger mit dem letzten Tor im Spiel zum 33:22-Endstand.

Gründe für die Niederlage

In der anschließenden Pressekonferenz bringt es HBW-Trainer Brack auf den Punkt: „Das war heute eine Mischung aus eigener Schwäche und Frisch Auf-Stärke.“ Dabei schreibt er Göppingen eine herausragende Qualität zu, die sich derzeit nicht hinter dem THW Kiel verstecken müsse. „Mir wurde vor dem Spiel vorgeworfen, dass ich tiefstapeln würde. Ich denke man hat gesehen, dass wir derzeit nicht in der Lage sind mit einer solchen Mannschaft mitzuhalten“, versucht Brack das Ergebnis zu analysieren, welches noch schlimmer hätte ausfallen, da der Rückstand schon früh zehn Tore betrug.

Dass die Mannschaft nicht völlig einbrach stimmte ihn halbwegs zufrieden. Die Gründe für die Niederlage sieht er vor allem in der Abwehr: „Wir haben kaum Zweikämpfe gewonnen. Das ist für eine offensive Deckung Gift.“ Außerdem sei die Trainingssituation in den letzten Wochen aufgrund der vielen Ausfälle alles andere als optimal gewesen: „Wir konnten nicht auf dem Level trainieren, was wir trainieren müssen.“

Die Mannschaften

Frisch Auf Göppingen: Bastian Rutschmann, Primoz Prost (1); Tim Kneule (3), Dragos Oprea, Christian Schöne (7), Manuel Späth (3), Bojan Beljanski (1), Felix Lobedank, Michael Haaß (5), Daniel Fontaine (1), Momir Rnic (7/1), Maximilian Schubert (5), Pavel Horak, Zarko Markovic, Chris Zöller

HBW: Milos Putera, Nikolas Katsigiannis; Felix König (4), Christoph Foth, Gregor Thomann, Frank Ettwein (1), Roland Schlinger (5), Wolfgang Strobel (1), Christoph Theuerkauf (4/2), Daniel Wessig, Kai Häfner (5), Florian Billek, Fabian Gutbrod (2), Manuel Liniger

Nächstes Spiel:

HBW Balingen-Weilstetten – TV Neuhausen, Samstag, 20. April um 19.00 Uhr in der Balinger SparkassenArena.

Bizerba Blickle Stumpp
Sparkasse DAK Bentley Edeka Südwest Marquardt Medizintechnik Elco LS Medcap Kempa Artivion