HBW Balingen-Weilstetten - HSV Handball 31:35
HBW unterliegt dem Favoriten aus Hamburg
In einer umkämpften Partie unterliegt der HBW Balingen-Weilstetten aufgrund der der besseren Schlussphase der Gäste aus Hamburg mit 31:35 (15:18). Zwar lagen die Gallier von der Alb bereits zur Pause mit drei Toren hinten, dieser Rückstand konnte nach einer starken Phase nach dem Seitenwechsel aber egalisiert werden. Mehr als der Ausgleichstreffer sollte den Hausherren an diesem Abend aber nicht gelingen. In der entscheidenden Phase schwächte sich Balingen aufgrund unnötiger Wechselfehler selbst. In den letzten Minuten setzte sich der HSV Handball aufgrund der mangelnden Chancenverwertung auf Seiten der Gastgeber letztendlich verdient durch.
Verwirrende Szenen
Im Gegensatz zum Spiel in der Vorwoche findet der HBW von Beginn an besser in die Partie. In der Defensive wird es dem Favoriten aus Hamburg schwer gemacht. Im Angriff läuft es für die Gallier aber nicht ganz rund. Immer wieder hält HSV-Keeper Johannes Bitter klare Chancen der Hausherren. Bis zur zehnten Minute entschärfte er bereits zwei Tempogegenstöße – zuerst scheiterte Florian Billek und kurz darauf Roland Schlinger. Allerdings ist auch HBW-Torhüter Nikolas Katsigiannis hochkonzentriert, ein Siebenmeterduell konnte er bereits für sich entscheiden. Nach der ersten viertel Stunde erarbeitet sich der HSV leichte Vorteile. Als Schlinger den Ball im Angriff verliert nutzen die Gäste den Tempogegenstoß zum 6:8.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Spiel ausgeglichen. Dann ereignen sich merkwürdige Szenen. In einer kniffligen Situation erhält der HBW eine Zeitstrafe. Allerdings ist nicht ersichtlich, wer gemeint ist. Auf der Anzeigetafel steht zunächst die Nummer 11. Wolfgang Strobel setzt sich auf die Bank. Als die Uhr aber zu laufen beginnt, steht die 17 auf der Anzeigetafel. Kai Häfner bewegt sich derzeit aber munter auf dem Feld. Kurz darauf bemerken das die Schiedsrichter und stellen Häfner erneut raus. Zu viert haben die Gallier von der Alb nur wenigen Chancen gegen den HSV. Innerhalb weniger Minuten liegt der HBW mit 6:10 zurück.
Starke Phase nach dem Seitenwechsel
HBW-Trainer Dr. Rolf Brack nimmt kurz darauf die Auszeit und lässt danach Benjamin Herth als siebten Feldspieler auflaufen. Mit Erfolg: Der HBW spielt Billek auf Rechtsaußen frei und dieser verwandelt zum 7:10. Bereits im nächsten Angriff geht die Taktik aber nicht auf. Herth verwirft, Bitter schnappt sich den Ball und trifft aus dem eigenen Sechsmeter-Raum. Brack versucht es weiter mit dem siebten Feldspieler. Zwar trifft Schlinger, aber der Wechsel gelingt nicht schnell genug und Igor Vori trifft vom Anspiel weg ins verwaiste HBW-Tor. Der HBW aber gibt sich nicht auf. Als Fabian Gutbrod von einer Zeitstrafe zurück ins Feld kommt klaut er den Ball der Hamburger. Strobel verwandelt den Tempogegenstoß fünf Minuten vor dem Seitenwechsel zum 12:15. Bis zur Halbzeitpause bleibt der Abstand beim Stand von 15:18 bei drei Toren.
Der HBW kommt genauso wach aus der Kabine wie in der Vorwoche beim Spiel gegen Lübbecke. Nikolas Katsigiannis verhindert nach einer klaren Möglichkeit der Gäste den erneuten Führungsausbau des HSV. In der Offensive bleiben die Gallier stark. Es gelingt der 18:19-Anschlusstreffer. In der 38. Minute geben die Schiedsrichter eine Zweiminutenstrafe gegen den HSV. Die Möglichkeit für die Hausherren den Ausgleich zu erzielen. Christoph Foth erkämpft sich in der Abwehr den Ball. Im Angriff erhält der HBW einen Siebenmeter. Diesen verwandelt Herth in der 40. Minute zum 21:21-Ausgelich. Das Spiel ist wieder offen. Gästetrainer Martin Schwalb ist nicht zufrieden mit seinen Akteuren. Zum ersten Mal wechselt er Rückraumshooter Pascal Hens ein. Will er seiner Mannschaft damit ein Zeichen geben? Zumindest schaffen es die Gäste in der 45. Minute nach dem Treffer zum 23:25 seit längerer Zeit wieder mit zwei Toren in Führung zu gehen.
HSV setzt sich in Schlussphase ab
So schnell sind die Gallier von der Alb aber nicht unterzukriegen. In Unterzahl schaffen es die Schwaben ohne Gegentor zu bleiben. Da zuerst Felix König und dann Litty Ettwein im Nachwurf für den HBW erfolgreich sind, gleicht Balingen zum 26:26 aus. Just in diesem Moment schwächen sich die Hausherren aber erneut selbst. Ein Wechselfehler zwingt Brack dazu erneut den Torwart herauszunehmen um auf die gleiche Feldspielerzahl zu kommen. Dieses Mal stellt sich der HSV cleverer an und trifft zwei Mal hintereinander zum 26:28. Die Gallier haben mehrmals die Möglichkeit den erneuten Anschlusstreffer zu erzielen, scheitern aber an Gästetorhüter Bitter, der in dieser Phase die entscheidenden Duelle für sich und seine Mannschaft entscheidet. So gelingt es dem HSV in der 54. Minute auf vier Tore davonzuziehen.
In der Schlussphase lassen sich die Gäste im Angriff viel Zeit und schaffen es so den Vorsprung zu verwalten. Als in der 58. Minute das 29:33 zu Gunsten des HSV fällt scheint die Partie entschieden. 75 Sekunden vor Schluss schafft Manuel Liniger zwar nochmal der Treffer zum 31:33, nutzen können es die Gallier von der Alb aber nicht mehr. Martin Schwalb legt kurz darauf die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Der HBW versucht es anschließend mit einer offenen Deckung. Die Hamburger sind aber clever genug und treffen mit einem Doppelschlag zum 31:35-Sieg.
Die Mannschaften
HBW: Milos Putera, Nikolas Katsigiannis; Felix König (1), Christoph Foth (1), Benjamin Herth (6/5), Frank Ettwein (2), Roland Schlinger (3), Wolfgang Strobel (6), Christoph Theuerkauf, Daniel Wessig, Kai Häfner (4), Florian Billek (4), Fabian Gutbrod (2), Manuel Liniger (2)
HSV: Johannes Bitter, Max-Henri Herrmann, Michael Kraus, Stefan Schröder, Domagoj Duvnkak (7), Torsten Jansen, Blazenko Lackovic (4), Matthias Flohr, Igor Vori (3), Hans Lindberg (7), Andreas Nilsson (2), Marcin Lijewski (7), Pascal Hens (1), Frederik Raaha Petersen (3), Stefan Terzic
Siebenmeter: HBW 5/5 – HSV 5/4
Zweiminutenstrafen: HBW 7 – HSV 3
Das nächste Spiel:
TV Großwallstadt gegen HBW Balingen-Weilstetten am Freitag, 24. Mai, um 19.45 Uhr in der f.a.n. frankenstolz arena in Großwallstadt.