Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Zum Saisonstart in Hannover Luxusproblem für Rolf Brack
Sieben lange Vorbereitungswochen neigen sich dem Ende zu und die „Gallier von der Alb“ brennen auf den Saisonbeginn. Am Samstagabend ist es endlich soweit. Um 19 Uhr starten die Schwaben in der AWD-Hall in Hannover gegen die TSV Hannover-Burgdorf in ihre siebte Erstligasaison an deren Ende der erneute Klassenerhalt stehen soll. Selbigen streben selbstverständlich auch die Niedersachsen an. Allerdings gehen deren Blicke mehr in Richtung Mittelfeld. Schon allein aus diesem Grund sind die Rollen in der Begegnung Nord gegen Süd klar verteilt. Hannover-Burgdorf muss und Balingen-Weilstetten kann gewinnen. Auch der Verlauf der Vorbereitung und ein Blick auf die Verpflichtungen verrät: Die Burgdorfer sind, nicht zuletzt auch wegen des Heimvorteils, in der Favoritenrolle.
Nicht geplanter Umbruch beim HBW
„Es ist mehr Ungewissheit als in den Jahren zuvor, weil wir in einen Umbruch geraten sind, der so nicht geplant war“, verrät Balingens Trainer Dr. Rolf Brack, dass der wahrscheinliche Verlauf der neuen Saison für ihn noch eine Wundertüte sei. Sicher ist sich der Handballprofessor, dass es für die Balinger einmal mehr nur um eins geht und das ist der Klassenerhalt. „Mannschaften wie Hannover oder Wetzlar waren in den vergangenen Jahren mit uns auf Augenhöhe“, glaubt Brack, dass gerade die zwei Mannschaften auf die die Schwaben an den ersten zwei Spieltagen treffen, sich mehr in Richtung Mittelfeld orientiert haben und der HBW und die drei Aufsteiger um den Klassenerhalt kämpfen werden. „Vielleicht können wir Großwallstadt noch mit hinzu rechnen, aber das war es mit den Abstiegskandidaten dann auch schon“, ist der Balinger Coach davon überzeugt, dass die Schwaben wieder vor einer ganz heißen und engen Saison stehen.
Primäres Ziel nicht aus den Augen verlieren
Auch Geschäftsführer Bernd Karrer sieht das ähnlich: „Wir lassen uns von nichts und niemandem einreden, dass wir uns andere, größere Ziele als den Klassenerhalt vornehmen müssen, damit Neuhausen als neuer schwäbischer Underdog unsere bisherige Rolle in der ersten Liga für sich in Anspruch nehmen kann.“ „Getreu dem Sprichwort, Schuster bleib bei deinen Leisten, werden wir genau wie in den vergangenen Jahren unser primäres Ziel nie aus den Augen verlieren und einzig und allein nach uns selber und nicht nach anderen schauen“, glaubt Karrer zwar, dass der HBW wieder zum Kreis der Abstiegskandidaten zählt, dass die Mannschaft aber durchaus in der Lage ist, für Überraschungen zu sorgen. „Diese Einstellung passt zu unser Mentalität, die sind wir gewohnt und mit ihr werden wir zusammen mit unseren Fans wieder eine ganz spannende Saison erleben“, lässt sich Balingens Manager nicht vom bisherigen Erfolgsrezept abbringen.
Die Defensive wird entscheiden
Die erste Überraschung erhoffen sich sowohl Bernd Karrer als auch sein Cheftrainer Dr. Rolf Brack gleich am ersten Spieltag in Hannover. „Eine Grundvoraussetzung wird sein, wie sich das Torhüter-Duell gegen Ziemer gestaltet und wie unsere Abwehrsysteme funktionieren“, prognostiziert der HBW-Trainer, dass die Defensive den Ausschlag geben wird. Genau in diesem Mannschaftsteil drücken Brack aber die größten Sorgen. „Von der starken Abwehrformation, von der wir in den letzten Jahren immer wieder gezehrt haben, ist nur noch Frank Ettwein übrig geblieben“, trauert der HBW-Coach seinem früheren Abwehrverband um Daniel Sauer schon etwas nach. Rolf Brack wäre aber nicht Rolf Brack, wenn ihm dazu keine Lösungen eingefallen wären. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass dem Querdenker in Sachen taktischer Ausrichtung und Spielsystem auch für diese Saison wieder ein paar Dinge eingefallen sind, mit denen er die Gegner überraschen will.
Mit viel Zuversicht nach Niedersachsen
Keine Probleme sieht der Balinger Chef-Coach in Sachen Fitness, obwohl seine Mannschaft noch am vergangenen Wochenende beim letzten Vorbereitungsturnier geradezu auf dem Zahnfleisch daher gekommen ist. Im letzten Spiel gegen den eidgenössischen Champions League-Vertreter Kadetten Schaffhausen standen gerade mal noch sieben gesunde Spieler auf der Platte, „aber ich bin überzeugt davon, dass wir am Samstag von der Frische her bis zu 90 Prozent kommen können“, ist der Sportprofessor zuversichtlich, dass der Großteil seiner Jungs die Vorbereitung gut überstanden hat. Einzig hinter Neuzugang Dragan Tubic sieht Rolf Brack derzeit noch ein Fragezeichen. Der serbische Linkshänder laboriert an einem heftigen Pferdekuss und konnte diese Woche nur dosiert mit der Mannschaft trainieren. „Sollte er bis Samstag noch fit werden, kann es sogar sein, dass ich in Hannover die Qual der Wahl und damit ein Luxusproblem habe“, reist der Balinger Übungsleiter mit seiner Mannschaft äußerst zuversichtlich zum Auftaktspiel nach Hannover.