Vorbericht des HBW-Pressedienstes
"Gallier von der Alb" von Grippewelle überrollt und von weiteren Verletzungen gebeutelt
Trotz der Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt zum Auftakt in die Rest-Rückrunde war man beim HBW Balingen-Weilstetten recht zufrieden, was die Leistung der Mannschaft anbelangte. Gegen den haushohen Favoriten aus dem Norden hatten sich die „Gallier von der Alb“ recht wacker geschlagen und was sie zeigten, machte Appetit auf mehr. Noch zufriedener war man allerdings beim TBV Lemgo, dem nächsten Gastgeber der Schwaben. Mit einer überragenden Leistung hat der TBV die MT Melsungen vor eigenem Publikum mit 34:29 düpiert und damit zumindest für eine kleine Überraschung gesorgt. Dass gerade deshalb die Lemgoer am Sonntag im ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen den HBW nachlegen möchten, versteht sich von selbst und so sehen sich die Balinger im ersten Auswärtsspiel des Jahres in der Rolle des klaren Außenseiters. Spielbeginn in der Lemgoer Lipperlandhalle ist am späten Sonntagnachmittag um 17:30 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Lars Geipel und Marcus Helbig.
Dass die Lemgoer das Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten unbedingt gewinnen möchten, hat aber auch noch einen ganz anderen Grund. Anfang September des vergangenen Jahres kamen die Lipperländer nach Balingen, um einen nicht so gelungenen Saisonauftakt mit 2:4 Punkten wieder etwas gerade zu rücken und mussten mit einer 29:27-Niederlage wieder nach Hause fahren. Die hat den TBV mächtig gewurmt, denn sie war der Auftakt in eine Niederlagenserie, wie sie Lemgo bisher selten erlebt hat. Das ehemalige Aushängeschild des deutschen Handballs schlidderte nicht nur sportlich, sondern auch finanziell in eine ernsthafte Krise und nicht wenige zählten den 2-fachen Gewinner des EHF-Pokals zum Kreis der Abstiegskandidaten. Am 11. Spieltag stand der TBV mit 4:18 Punkten tatsächlich auch auf einem Abstiegsplatz.
Das Theater um die beiden ehemaligen Geschäftsführer Volker Zerbe und Fynn Holpert ging nicht spurlos an der Mannschaft vorbei, was sich in den sportlichen Leistungen niederschlug. So nach und nach gelang es aber Trainer Dirk Beuchler, dass sich seine Jungs wieder auf das Wesentliche konzentrieren und was dabei rauskommt, wenn Martin Strobel und Co. so richtig ins Rollen kommen, durfte die MT Melsungen am vergangenen Wochenende erleben. Das Überraschungsteam der Hinspielrunde, das sich auch für das Lufthansa-Final Four in Hamburg qualifiziert hat, musste sich mit 29:34 geschlagen geben und war damit sogar noch gut bedient. Die Leistungskurve der Lipperländer zeigt ganz eindeutig nach oben und der HBW wird sich am Sonntag nicht nur wegen den winterlichen Temperaturen warm anziehen müssen.
Nach der starken Leistung gegen die SG Flensburg-Handewitt hat man sich bei den „Gallier von der Alb“ für die kommenden Spiele viel vorgenommen. Auch nach Lemgo wollte man nicht reisen, um die Punkte dort freiwillig ab zu liefern, aber nach dem Verlauf der bisherigen Trainingswoche ist jegliche Zuversicht aus dem Gesicht von Trainer Dr. Rolf Brack gewichen. „Nach bisherigem Stand der Dinge (Anm.: Mittwochabend), weiß ich noch gar nicht, ob wir mit einer spielfähigen Mannschaft nach Lemgo fahren können“, raufte sich der Balinger Coach die Haare. Von den Langzeitverletzten Ilitsch und Puhle wollte der Trainer schon gar nicht mehr reden. Er geht zwischenzeitlich davon aus, dass sein Torjäger Nummer 1, Roland Schlinger, frühestens zum Spiel gegen Gummersbach wieder dabei sein wird. Auch die Verletzung von Manuel Liniger zieht sich und bei ihm kommt noch hinzu, dass er diese Woche mit Grippe ausgefallen ist. Da war er aber nicht der einzige. Erst erwischte die Grippe nämlich Milan Skvaril und ihm folgten neben Liniger noch Christoph Foth und Kai Häfner. Florian Billek zog sich eine Daumenverletzung zu und musste im Training pausieren und auch Benjamin Herth muss seit Dienstag mit einer Platzwunde passe. Da am Mittwoch Felix König und Daniel Wessig wegen einer Klausur fehlten, hatte Brack im Abendtraining gerade noch sechs Spieler. Da der Perspektivkader am Wochenende ebenfalls gefordert ist, wird es für Brack von dort keine Unterstützung geben und so wird er sich mit einem überschaubaren Häufchen auf den Weg ins Lipperland machen.