Vorbericht des HBW-Pressedienstes

HBW will gegen den Tabellennachbarn zwei Punkte holen

Wenn am kommenden Freitagabend die beiden Tabellennachbarn TuS N-Lübbecke(12.) und der HBW Balingen-Weilstetten(13.) in der Balinger SparkassenArena aufeinander treffen, stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, für die es auf den ersten Blick nur noch ums Schaulaufen geht. Beide haben mit dem Abstieg nichts mehr zu tun und können auch nach oben keine Bäume mehr ausreißen. Trotzdem werden sich beide nichts schenken und bis zur letzten Sekunde um die zwei Punkte kämpfen. Während sich nämlich die Hausherren die beste Saison seit dem Bundesligaaufstieg als neues Ziel an ihre Fahnen geheftet haben, geht es für Lübbecke darum, aus einer verkorksten Saison noch das Beste zu machen und vor allem um die Revanche für die Hinspielniederlage im vergangenen November. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist um 19:45 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Fabian Baumgart (Altenheim) und Sascha Wild (Elgersweier).

Mit großem Staunen hatte man in Handball-Deutschland den Saisonstart des TuS N-Lübbecke verfolgt. Nach Siegen über Lemgo, Hannover-Burgdorf, Magdeburg und Gummersbach stand der TuS mit 8:2 Punkten ganz oben in der Tabelle. Als die Mannschaft aus dem ostwestfälischen Wiehengebirge auch noch die Berliner Füchse im DHB-Pokal mit 32:28 eliminierten, zweifelte keiner mehr daran, dass der N-Lübbecke sein Saisonziel, einstelliger Tabellenplatz, erreichen würde. Viele sahen den TuS sogar im vorderen Mittelfeld und damit in der nächsten Saison auf der internationalen Handballbühne.

Im November und Dezember verlor die Mannschaft aber völlig den Rhythmus. Nichts passte mehr zusammen und mit einer Serie von 2:16 Punkten wurde Lübbecke bis auf den 13. Tabellenplatz durchgereicht. Als ausgerechnet gegen Minden im Viertelfinale dann auch noch das Aus im DHB-Pokal kam, brannte der Baum im Wiehengebirge lichterloh. Den Tiefpunkt erreichten die Lübbecker mit der Pleite in Flensburg. Dabei war es nicht die Niederlage an sich, sondern die Art und Weise, wie sich die Mannschaft gegen die SG präsentiert hat, die den Verantwortlichen die Sorgenfalten auf die Stirn trieben. Spätestens als Spielmacher Daniel Svensson auch noch für ein Spiel suspendiert wurde, weil er sich mit seinem Mitspieler Pawel Niewrzawa auf der Auswechselbank eine heftige Auseinandersetzung lieferte, war klar: In der Mannschaft stimmt es nicht mehr und man wartete täglich auf die Meldung, dass sich der TuS N-Lübbecke von Trainer Chalepo getrennt hat.

Die Entlassung gab es allerdings nicht und die Mannschaft rettete sich in die Winterpause hinüber. In dieser gelang den Verantwortlichen unmittelbar vor Ende der Wechselfrist ein genialer Schachzug. Sie verpflichtet vom SC Magdeburg den Rückraumspieler Ales Pajovic, der beim SCM nur noch Platzhalter und Ergänzungsspieler war. Pajovic entpuppte sich beim TuS als wahrer Glücksgriff. Mit ihm stabilisierte sich die Abwehr und der Angriff wurde viel flexibler und gefährlicher. Schnell wurden die notwendigen Punkte geholt, um das kurzeitig kreisende Abstiegsgespenst wieder zu vertreiben und jetzt arbeitet Chalepo daran, die Saison doch noch zu einem versöhnlich Abschluss zu bringen. Mit seinem jüngsten Husarenstück hat der TuS ein großes Ausrufezeichen unter dieses Vorhaben gesetzt. Mit einem hochverdienten 31:26-Erfolg haben die Ostwestfalen beide Punkte aus der O2 World Hamburg entführt. Der HSV hatte dem Sturmlauf der Lübbecker vor heimischen Publikum nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen und war letztendlich sogar noch gut bedient.

„Es war schon erstaunlich, wie die 3/2/1/-Abwehr des HSV auseinander gespielt wurde“, zollte HBW-Trainer Dr. Rolf Brack dem Lübbecker Angriff großes Lob und wies darauf hin, dass ihm schon gegen Neuhausen aufgefallen war, dass sich der TuS gerade auf diese Abwehrformation besonders gut vorbereitet hat. „Wir müssen uns also etwas einfallen lassen, damit es uns nicht genau so geht“, will Brack vor allem die Achse Rückraum / Kreis mit Dragan Vukovic und Frank Løke unterbinden. Beide können im Zusammenspiel ein Match entscheiden. Bester Torschütze der Ostwestfalen ist allerdings Dennis Wilke. Der ehemalige HBW’ler hat beim TuS überragend eingeschlagen und profitiert hauptsächlich von seiner Schnelligkeit bei Tempogegenstößen und der Kaltschnäuzigkeit beim Strafwurf.

Wie HBW-Coach Rolf Brack das Unterfangen am Freitag angehen wird, konnte er anfangs der Woche noch nicht genau sagen: „Wir müssen abwarten, wie sich das Ganze entwickelt und vor allem in welchem Zustand unsere zwei Nationalspieler zurück kommen.“ Christoph Theuerkauf und Kai Häfner, die am vergangenen Wochenende mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Slowenien erfolgreich waren, hatten von Brack trainingsfrei bekommen. „Wenn nichts Besonderes mehr passiert, werden wir aller Voraussicht nach in der gleichen Aufstellung wie gegen Kiel auflaufen“, glaubt der HBW-Coach nicht daran, dass sich von den Dauerverletzten bis Freitag noch einer zurück meldet.

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