Vorbericht des HBW-Pressedienstes
"Gallier von der Alb" beim Tabellennachbarn in Minden zu Gast
Nach dem der HBW Balingen-Weilstetten vor einer Woche den Aufsteiger TUSEM Essen zu Hause in der SparkassenArena zu Gast hatte, müssen die „Gallier von der Alb“ an diesem Wochenende beim nächsten Aufsteiger Farbe bekennen. Gastgeber ist der erste Meister der eingleisigen zweiten Liga Grün-Weiß Dankersen-Minden. Nach dem Abstieg aus der Beletage des deutschen Handballs vor zwei Jahren, ist der ostwestfälische Traditionsverein in dieser Saison wieder zurück gekommen um zu bleiben. Das haben die Grün-Weißen in den ersten Spielen der Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt und mit bereits sieben Punkten auf dem Konto stehen sie momentan sogar vor dem HBW. Die Schwaben würden dies am kommenden Samstag mit dem ersten Auswärtssieg der Saison gerne korrigieren, wissen aber nur zu gut, was für eine schwere Aufgabe sie vor der Brust haben. Spielbeginn in der Kampa-Halle in Minden ist am kommenden Samstagabend um 19 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Ralf Damian und Frank Wenz.
„Das ist ein Aufsteiger, der absolut in der Lage ist, den Klassenerhalt zu schaffen“, waren die ersten Kommentare von Balingens Trainer Dr. Rolf Brack, als klar war, dass den Ostwestfalen die Rückkehr in die erste Liga nicht mehr zu nehmen ist. Dass dies bereits sechs (!) Spieltage vor Ende der ersten Saison in der eingleisigen zweiten Liga in trockenen Tüchern war, ist unter anderem ein Zeichen dafür, wie überlegen die Grün-Weißen den anderen Zweitligisten waren. „Für uns geht es nur darum, drei Mannschaften hinter uns zu lassen“, legte der GWD-Vorsitzende und Manager Horst Bredemeier das Saisonziel fest. Dass dies schwer werden würde, brauche ihnen niemand zu sagen. Schließlich habe man selber gesehen, wie es den drei Aufsteigern in der vergangenen Saison ergangen sei.
Damit den Ostwestfalen der sofortige Abstieg ersparen bleiben soll, hat Minden seine Truppe punktuell mit erfahrenen Spielern verstärkt. „Junge Spieler haben wir selbst genug“, begründet der ehemalige Bundestrainer und heutige Manager der Mindener die Verpflichtung von Vignir Svavarsson und Anders Oechsler, die beide Erstligaerfahrung mitbringen. Dreh und Angelpunkt bei derzeitigen Tabellenzwölften ist aber der Schwede Dalibor Doder als Spielmacher auf der Rückraummitteposition.
Vor ihm hat Balingens Trainer Dr. Rolf Brack einen Heidenrespekt. Im Verlauf der bisherigen Saison hat der schwedische Nationalspieler für Minden noch kein Spiel in der ersten Liga bestritten. Es ist aber ziemlich sicher davon auszugehen, dass Mindens Trainer Ulf Schefvert den international erfahrenen Mittelmann am letzten Spieltag nach langer Verletzungspause gegen den HSV nur noch geschont hat, damit er gegen den HBW ganz sicher und völlig genesen auflaufen kann. „Er könnte uns mit seinen schnellen Beinen das Leben schon schwer machen“, machte sich der HBW-Coach Gedanken darüber, wie er verhindern kann, dass Doder die Eins-gegen-Eins Situationen gewinnt und damit die 3/2/1-Abwehr aushebelt. Da der Schwede in dieser Saison noch kein Spiel absolviert hat, steht Brack auch kein Videomaterial zur Verfügung. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie sich die Partie entwickelt, um dann entsprechend zu reagieren.
Während Balingens Coach also davon überzeugt ist, dass Doder gegen den HBW auflaufen wird, stehen für ihn umso mehr Fragezeichen hinter seiner eigenen Mannschaft. Nach dem sein Kapitän Wolfgang Strobel in diesem Jahr nicht mehr spielen kann, muss Brack ab sofort auch noch auf den Backup von Strobel verzichten. Allrounder Sascha Ilitsch muss sich einer Schulteroperation unterziehen und wird ebenfalls für lange Zeit ausfallen. Fabian Gutbrod hat sich im Spiel gegen Essen ein Schleudertrauma zugezogen und auch sein Backup Krsto Milosevic, der bisher nur im Perspektivkader eingesetzt wurde, fällt vermutlich ebenfalls auf Grund einer Verletzung aus. Während Brack den Ausfall von Ilitsch mit Christoph Foth, der bereits gegen Essen einen guten Eindruck hinterlassen hat, kompensieren kann, wäre er beim Ausfall von Gutbrod und Milosevic aber zum improvisieren gezwungen.
„Mit sechs Punkten sind wir absolut im Soll“, wies HBW-Manager Bernd Karrer nach dem Sieg gegen Essen auf den bisher zufriedenstellen Saisonverlauf hin. Er will auch nicht, dass sich die Mannschaft vor der Partie gegen Minden so unter Druck setzt, dass sie völlig verkrampft und nichts zustande bringt, aber so insgeheim hat der ehrenamtliche Geschäftsführer schon zwei Zähler gegen den Aufsteiger auf seiner Rechnung stehen. „Die wären nicht nur deshalb wichtig, weil sie gegen einen direkten Kandidaten im Kampf um den Klassenerhalt sind, sondern sie wären auch genau die richtige Motivation für das eine Woche später stattfindende Lokalderby gegen Göppingen“, wagte Karrer bereits einen Ausblick auf das anstehende Derby.