Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Ein Spiel, zu dem nicht viel gesagt werden muss
Wenn der HBW Balingen-Weilstetten am Samstag, 20. April, um 19.00 Uhr auf den TV Neuhausen trifft, ist die Vorgabe für die Gallier von der Alb klar: ein Derby-Sieg muss her. Das Hinspiel hat die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack in Tübingen mit 34:29 verloren. Nicht der einzige Grund, warum der Verein, die Fans und das gesamte Umfeld das Rückspiel unbedingt gewinnen wollen. Die jüngste Niederlage im Schwaben-Derby gegen Göppingen (33:22) tat weh. Laut Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel soll der Auftritt gegen den Aufsteiger aus Neuhausen eine Entschädigung für die Fans werden: „Wir wollen von der ersten Minute an so auftreten, wie es von unseren Anhängern in einem Derby erwartet wird. Vom ersten Moment an sollen keine Zweifel aufkommen, dass wir nach den 60 Minuten als Sieger vom Platz gehen!“
Angespannte personelle Lage
Allerdings ist sich in Balingen jeder bewusst, dass dies keine einfache Aufgabe wird. Das zeigt zum einen die Hinspielniederlage. Das war nach Meinung des HBW-Geschäftsführers Bernd Karrer zwar einer der schlechtesten Auftritte in der bisherigen Saison, dennoch hat der TVN gezeigt, dass er nicht zu unterschätzen ist. Zum anderen ist die personelle Lage bei den Galliern von der Alb wieder einmal angespannt. „Die aktuelle Stimmungslage ist etwas durchwachsen, da bei uns gerade nicht sicher ist wer spielen wird. Wir haben einige Angeschlagene und wissen gerade nicht genau wo wir stehen“, sagt Karrer im Vorfeld der Partie. Dennoch erwarten viele den Derby-Sieg. Der auf den Spielern lastende Druck wird laut Karrer bei einem negativen Ausgang im Nachhinein aber nicht als Ausrede gelten: „Das sind alle gestandene Profis, die wissen was zu tun ist und wie sie sich vorzubereiten haben.“
Selten war ein Spiel des HBW zu einem so frühen Zeitpunkt ausverkauft. Lediglich an der Abendkasse wird es noch 50 Stehplätze geben. Das zeigt, wie begehrt und wichtig dieses Derby für die Fans ist. „Solche Spiele sind immer die Highlights in der Saison. Bei uns ist das auch nicht anders. Derbys stehen bei den Fans ganz weit oben“, weiß Karrer und fügt hinzu: „Die Mannschaft weiß sicherlich was zu tun ist.“ Trotz der angespannten Lage ist der Geschäftsführer guter Dinge: „Meine Stimmungslage ist durchaus positiv. Ich freue mich auf das Derby, was mit der ausverkauften Halle zum Spektakel wird. Natürlich hoffe ich auf ein positives Ergebnis.“ Wie bereits im Hinspiel kann ein heißer Kampf erwartet werden, wenn die zwei Mannschaften am Samstagabend in Balingen aufeinandertreffen.
Partie voller Leidenschaft
Die Zuschauer werden aufgrund der besonderen Trainerkonstellation – TVN-Trainer Markus Gaugisch hat als Spieler neun Jahre unter Brack gespielt und hat auch die A-Lizenz beim ihm absolviert – erneut ein Spiel mit viel Handball-Schach sehen. Andererseits wird die Partie aber auch voller Leidenschaft sein – kämpferische Elemente werden eine enorme Rolle spielen. Insbesondere weil es für den Aufsteiger eine der letzten Chancen ist, sich doch noch in der stärksten Liga der Welt zu halten. Mit dem Rücken zur Wand können enorme Kräfte mobilisiert werden. Die Gallier von der Alb werden sich auf ein hart umkämpftes Derby einstellen müssen, bei dem es alles andere als einfach wird zu gewinnen. „Neuhausen wird mit viel Selbstvertrauen anreisen“, vermutet HBW-Trainer Dr. Rolf Brack. „Deswegen müssen wir mit viel Respekt an die Sache herangehen, taktisch diszipliniert spielen und cool bleiben.“
Nach Meinung des Trainers ist es aber kritisch zu sehen, dass die eigene Trainingsarbeit aufgrund einer Grippewelle massiv beeinflusst war. Hinzu kommen die Verletzten Dragan Tubic, Benjamin Herth, Sascha Ilitsch und Christoph Theuerkauf. Deswegen wird die Hauptverantwortung auf den Spielern verteilt, die im Training durchgehend anwesend waren. Taktisch wurde der Fokus auf das Abwehr- und Rückzugsverhalten gelegt. 98 Tore in den letzten drei Partien waren zu viel. „Ansonsten muss uns klar sein, dass Neuhausen nun drei Wochen ohne Verletzte Zeit hatte, sich auf uns vorzubereiten“, sagt Brack, der aber betont: „Für dieses Spiel darf es keine Ausreden geben!“