Spielbericht von Handball-World

HBW geht in Mannheim unter, feiert aber grandiose Saison

Zum Seitenwechsel stand in der SAP Arena lediglich ein 14:12 für die Rhein-Neckar Löwen zu Buche, dann drehte der frisch gebackene EHF-Pokalsieger zur Freude der 9.013 Zuschauer aber auf. Während dem Gast aus Balingen nach der langen Saison und aufgrund der personellen Probleme sichtlich die Kräfte schwanden, setzten sich die Gastgeber Tor um Tor ab: Beim 25:15 war sechzehn Minuten vor dem Ende bereits die zweistellige Differenz erreicht, am Ende hieß es 35:22 für die Hausherren, die aufgrund des Flensburger Heimsiegs allerdings die Vizemeisterschaft aufgrund der schlechteren Tordifferenz denkbar knapp verpassten. Balingen beendet die Saison dennoch zufrieden, trotz der abschließenden Niederlage reicht es im Endklassement zum dreizehnten Platz.

Vor 9.013 Zuschauern war alles für die Party der Rhein-Neckar Löwen bereitet, diese wollten sich mit einem Sieg aus der Saison verabschieden. Nach dem Sieg im EHF-Pokal und der bereits sicheren Qualifikation für die Champions League wollten die Löwen mit zwei weiteren Punkten zudem die bisher höchste Punktausbeute der Vereinsgeschichte schaffen und sich die kleine Chance auf die Vizemeisterschaft erhalten, für die es allerdings einen Ausrutscher der SG Flensburg-Handewitt benötigt hätte, der aber ausbleiben sollte. Gründe zum Feiern hatten die Löwen aber dennoch genügend.

Den Torreigen eröffneten allerdings die Gäste, Frank Ettwein sorgte für das 0:1 und gab damit den Startschuß für eine abwechslungsreiche erste Halbzeit. Beide Trainer hatten dabei mit einigen personellen Problemen zu kämpfen und nutzten die Chancen junge Akteure in den Kader zu berufen. Beim 2:1 durch einen Strafwurf von Uwe Gensheimer führten die favorisierten Gastgeber zunächst, beim 4:5 lag allerdings wieder Balingen in Front - Ettwein hatte in der zehnten Minute im Gegenstoß getroffen. König und Ilitsch hielten HBW in der Folge in Front.

Andy Schmid und Stefan Sigurmansson ließen beim 8:7 die Führung dann wieder zurück zu den Hausherren wechseln, erst fünf Minuten vor dem Seitenwechsel sollte es beim 11:9 dann aber durch Gedeon Guardiola die erste Zwei-Tore-Führung der Partie geben. Dr. Rolf Brack nahm seine Auszeit, und dies mit Erfolg: Beim 12:12 durch Kai Häfner stand wieder ein Unentschieden auf der Anzeigetafel. Ein Treffer von Bjarte Myrhol und ein Gegenstoß von Patrick Groetzki ließen den Favoriten dann aber beim 14:12 doch mit einem Vorsprung von zwei Toren in die Pause gegen. Mit einer Glanztat hatte Niklas Landin Jacobsen die Pausenführung verteidigt.

Nach Wiederbeginn übernahmen die Rhein-Neckar Löwen dann aber das Kommando: Kim Ekdahl du Rietz sorgte für den ersten Treffer des zweiten Abschnitts und die Guardiola-Zwillinge erhöhten mit einem Doppelschlag auf 17:12. Ilitsch traf zwar auf der Gegenseite, doch die Löwen setzte sich weiter ab. Beim 21:14 durch den stark aufspielenden Andy Schmid war der Abstand zehn Minuten nach dem Seitenwechsel auf sieben Tore angewachsen. Ein Gegenstoß von Stefan Sigurmansson schraubte den Abstand wenig später beim 25:15 erstmals in den zweistelligen Bereich - die Entscheidung war längst gefallen.

Balingen musste den personellen Problemen Tribut zollen, nach der überzeugenden Saison und einer guten ersten Hälfte konnte das Team das Tempo der Löwen nicht mehr mitgehen. Bei den Gastgebern schrieb sich unterdessen auch Abwehrchef Oliver Roggisch in die Torschützenliste ein und sorgte mit seinem Treffer zum 27:16 für lautstarken Jubel in der Halle. Für das Nationalteam hatte Roggisch zuletzt mehrfach getroffen, für die Löwen war es hingegen der ersten Bundesligatreffer in dieser Spielzeit. Ebenso lautstark wurde es beim 35:21 durch Denni Djozic, der nach sehenswertem Rückhandanspiel von Andy Schmid getroffen hatte. Häfner sorgte auf der Gegenseite für den 35:22-Endstand, den Jubel der Löwen über eine starke zweite Halbzeit und eine grandiose Saison trübte dies aber nicht mehr.

Die Mannschaften

Rhein-Neckar-Löwen: Goran Stojanovic, Niklas Landin Jacobsen (TW); Andy Schmid 6, Uwe Gensheimer 4/4, Oliver Roggisch 1, Isaías Guardiola 3, Denni Djozic 1, Stefan Sigurmannsson 2, Bjarte Myrhol 6, Nils Holger Kretschmer 1, Patrick Groetzki 4, Gedeón Guardiola 4, Kim Ekdahl du Rietz 2, David Schmidt 1;

HBW Balingen-Weilstetten: Milos Putera, Nikolas Katsigiannis (TW); Felix König 4, Christian Wahl, Benjamin Herth 1, Gregor Thomann 3, Frank Ettwein 3, Wolfgang Strobel 3, Daniel Wessig, Kai Häfner 2, Sascha Ilitsch 2, Jannik Hausmann 1, Jan Remmlinger, Manuel Liniger 3/2;

Zeitstrafen

RNL 0; HBW 2;

Strafwürfe

RNL 5/4, HBW 3/2

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