HBW Balingen-Weilstetten - THW Kiel 22:34

HBW verliert deutlich gegen Kiel – zeigt in der zweiten Hälfte aber Moral

Für den HBW Balingen-Weilstetten war es das erwartet schwere Spiel gegen den THW Kiel. Der Rekordmeister zeigte von Anfang an, dass er bei den Schwaben nichts anbrennen lassen will. Mit einer starken Abwehrarbeit drückten die Zebras der Partie ihren Stempel auf. So hatten die „Gallier von der Alb“ besonders zu Beginn der Begegnung Probleme zum Torabschluss zu kommen. Nach zwölf Minuten stand es 2:12 und den Hausherren drohte ein Debakel. Die Mannschaft von HBW-Trainer Dr. Rolf Brack zeigte aber insbesondere in der zweiten Halbzeit Moral, sodass es über ein 6:16 zur Pause zu einem 22:34-Endstand kam.

Realität ins Auge blicken

Der Spielverlauf der Begegnung zwischen den „Galliern von der Alb“ und dem THW Kiel ist schnell erzählt. Innerhalb der ersten 30 Minuten erspielten sich die Zebras einen so komfortablen Vorsprung, dass es danach zum Verwalten reichte. Gegen das Abwehrbollwerk aus dem Norden gelangen dem HBW in den ersten 20 Minuten gerade einmal zwei Siebenmeter-Tore von Benjamin Herth. Florian Billek brach den Bann in der 21. Minute, indem er mit einem seiner insgesamt acht Tore sehenswert aus dem Rückraum aus dem Spiel heraus traf. Kiel hatte aber stets die passende Antwort parat. Zwar erzielte Christoph Theuerkauf in der ersten Halbzeit den letzten Treffer zum 6:16, die Partie war mit diesem Zehn-Tore-Rückstand aber bereits entschieden.

„Man muss sehen, dass Balingen gerade mit vielen Verletzten zu kämpfen hat und mit sehr jungen Spielern auf dem Feld agiert“, sagt THW-Trainer Alfred Gislason in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „In der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden mit der Abwehrarbeit meiner Mannschaft und auch im Angriff haben wir flüssig gespielt.“ Dr. Rolf Brack indes erinnert an den Anspruch des HBW und das man der Realität ins Auge blicken müsse: „Wir spielen hier gegen die beste Mannschaft der Welt, gegen die beste Abwehr der Welt – ich denke da muss man sich mit der Kritik etwas zurückhalten."

Paul Bar mit starker Leistung

Sehr unzufrieden war Gislason dann zu Beginn  der zweiten Halbzeit: „Wir haben total nachgelassen. Und ich weiß, dass man hier nie locker lassen darf, weil sich mit der Einstellung der Balinger ein Spiel schnell drehen kann.“ Der HBW hingegen kam trotz des hohen Rückstandes motiviert aus der Kabine. Mit sehenswerten Paraden des jungen Paul Bar und den sicher verwandelten Tempogegenstößen von Billek und Frank Ettwein erweckten die „Gallier von der Alb“ die Balinger SparkassenArena zu neuem Leben und zwangen Gislason zu einer Auszeit. Der Rekordmeister fing sich danach wieder und konnte die Partie bis zum Endstand von 22:34 verwalten.

„Das Positivste für mich waren heute die Zuschauer“, sagt Brack. Diese haben selbst beim Stand vom 2:12 den dritten Treffer ihrer Mannschaft gefeiert und unterstützten den HBW bis zur letzten Minute tatkräftig. „Das freut mich extrem und macht auch viel Hoffnung, dass wir hier einen ganz, ganz tollen Rückhalt haben, den wir in der Saison mit Sicherheit noch brauchen werden“, prognostiziert Brack. Zudem sei er mit den zwölf gehaltenen Bällen von Paul Bar sehr zufrieden, insbesondere bei einem Gegner wie dem THW Kiel. „Außerdem ist Florian Billek mit seinem guten Abschlussverhalten positiv zu erwähnen und dass die Mannschaft auf die Halbzeitansprache reagiert hat“, so Brack abschließend.

Karrer zufrieden

HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer denkt, „dass wir uns heute richtig gut verkauft haben“ und beschreibt seine Gefühlswelt als wesentlich besser als letzte Woche in Tübingen beim Spiel gegen Neuhausen. „Mit dem Torverhältnis können wir leben und so wie es momentan aussieht gibt es keine neuen Verletzungen“, sagt Karrer. Zusätzlich musste Karrer anerkennen, dass „wenn Kiel kommt kann man sagenhaft schönen Handball sieht, der sehr fair und ordentlich gespielt wird.“ Für den HBW heißt es jetzt in den nächsten Wochen Zähne zusammen beißen um die momentan lange Verletzungsliste ansatzweise zu kompensieren. Nun bleiben knapp eineinhalb Wochen Zeit um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Am 24. November müssen die „Gallier von der Alb“ auswärts beim TuS N-Lübbecke antreten.

HBW Balingen-Weilstetten: Putera (1. – 30., 5 Paraden/ 16 Gegentore), Bar (ab 30., 12/ 18); Billek (8), Theuerkauf (4), Herth (3/2), Liniger (2/2), Häfner (2), Ettwein (1), König (1), Skvaril (1), Milosevic, Tubic, Wessig, Foth.

THW Kiel: Omeyer (1. – 32., 12 Paraden/ 6 Gegen-tore), Palicka (ab 32., 6/ 16); Vujin (6/2), Ekberg (5/2), Jicha (4), Palmarsson (4), Narcisse (4), Sprenger (3), Wiencek (3), G. V. Sigurdsson (2), Ilic (1), Zeitz (1), D. Klein (1), Ahlm.

Schiedsrichter: Blümel/ Loppaschewski (beide Berlin).

Zuschauer: 2350 (ausverkauft).

Spielfilm: 0:3 (5), 2:5, 2:8, 2:12 (19.), 3:14, 4:15, 5:15 (28.), 6:16 – 9:18 (34.), 12:21, 13:22, 14:24 (46.), 15:27, 17:30, 21:33 (57.), 22:34.

Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Foth, Brack – Ahlm, Ilic).

Siebenmeter: 5/4:5/4 (Herth scheitert an Omeyer/ 22. – Ekberg scheitert an Putera/ 25.).

Nächstes Spiel:

TuS Nettelstedt-Lübbecke – HBW Balingen-Weilstetten (24. November, 19 Uhr, Kreissporthalle in Lübbecke)

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