Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Zum ersten Heimspiel der Saison kommt HSV-Bezwinger Wetzlar nach Balingen

Im ersten Heimspiel der neuen Saison trifft der HBW Balingen-Weilstetten auf die HSG Wetzlar. Seit dem Aufstieg im Jahre 2006 für die „Gallier von der Alb“  eigentlich ein dankbarer Gegner. Gegen kaum eine andere Mannschaft aus der Handball-Bundesliga sieht die Gesamtbilanz derart positiv aus. Zwölfmal standen sich die Hessen und die Schwaben bisher in Meisterschaftsspielen gegenüber. Sieben Mal hat die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack dabei das Parkett als Sieger verlassen und nur drei Mal konnte Wetzlar in eigener Halle beide Punkte für sich behalten. In den zwei anderen Spielen wurden die Punkte geteilt. An dieser positiven Bilanz soll sich auch am Samstagabend nichts ändern. Das erste Heimspiel der neuen Saison beginnt um 19 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Colin Hartmann (Magdeburg) und Stefan Schneider (Barleben).

Trotz oder gerade wegen der positiven Bilanz der Schwaben warnt HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer im Vorfeld ganz eindringlich: „Wir sind am Samstag alles andere als in der Favoritenrolle!“ Seine Skepsis habe auch nichts damit zu tun, dass der erste Auftritt des HBW vor einer Woche bei Hannover-Burgdorf nicht so prickelnd gewesen sei. „Da hat einfach nichts gepasst. Wir konnten aus unserer gute Anfangsphase kein Kapital schlagen. Ohne Roland Schlinger fehlte die Torgefahr aus dem Rückraum und Martin Ziemer wusste bei jedem Abschluss wohin der Ball kommt“, will der HBW-Chef das Spiel bei den „Recken“ nicht unbedingt als Maßstab nehmen. Vielmehr ist auch ihm die Entwicklung bei den Hessen nicht entgangen „und auf Grund dieser vermute ich mal, dass sich Wetzlar in dieser Saison in anderen Tabellenregionen aufhalten wird, als wir“, traut Karrer den Hessen einen Platz im oberen Mittelfeld der Tabelle zu.

Von sieben Spielern haben sich die Hessen getrennt und nur vier neue wurden geholt. Auf den ersten Blick eine einseitige, negative Kaderentwicklung. Allerdings hat man bei der HSG größten Wert auf Qualität und weniger auf Quantität gelegt. Mit dem deutschen Nationalspieler Michael Müller wurde ein richtiger Kracher an Land gezogen. Der Linkshänder zählt zum Besten was die Liga im rechten Rückraum zu bieten hat. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Phillip kann er in der Wetzlarer Abwehr zudem richtig Beton anrühren und es wird für die gegnerischen Angreifer bestimmt kein Zuckerschlecken gegen dieses Bollwerk anzukämpfen. Der HSV Handball ist der erste, der davon ein Lied singen kann und er wird nicht der letzte bleiben. Mit Jens Tiedtke von Großwallstadt und Tobias Reichmann vom deutschen Rekordmeister Kiel, wurde weiter Bundesligaerfahrung verpflichtet.

Allein Reichmann hat gegen die Hamburger sieben Treffer erzielt. Ebenfalls sieben  Treffer erzielt Steffen Fäth aus dem Rückraum. Dem ehemaligen Junioren-Nationalspieler lastete in den letzten Jahren so etwas der Makel „ewiges Talent“ an. Seit allerdings Kai Wandschneider bei den Hessen als Trainer das Sagen hat, hat sich Fäth zu einem richtigen Goalgetter entwickelt, den man auf der Königsposition keine Sekunde aus den Augen lassen darf.

Apropos Kai Wandschneider: Als bei den Hessen vergangene Saison das Abstiegsgespenst nicht mehr nur kreiste, sondern schon fast gelandet war, wurde er an die Lahn geholt. Der im Abstiegskampf erfahrene Trainer hat es in ganz kurzer Zeit geschafft, die HSG wieder auf Kurs zu bringen. Der Abstieg war relativ schnell kein Thema mehr und die Vorbereitung auf die neue Saison hat gezeigt, dass er der HSG ein neues Gesicht, ein neues Mannschaftsgefühl und neues Selbstvertrauen gegeben hat. Dass man es am ersten Spieltag auch noch gelungen ist, einen Großen der Liga zu schlagen, hat das Selbstvertrauen der Mannschaft logischerweise noch mehr gestärkt. Torhüter Nikolai Weber, der Matchwinner gegen den HSV, schickte die Woche schon mal eine Kampfansage ins Schwäbische: „Den Sieg müssen und wollen wir am kommenden Wochenende in Balingen bestätigen. Dort geht es bekanntermaßen zur Sache. Das wird eine ganz heiße Kiste.“

Was seine Mannschaft am Samstag erwartet, weiß natürlich auch Balingens Trainer Dr. Rolf Brack. „Wenn beide Mannschaften so spielen, wie am ersten Spieltag, wird es ein langweiliges Spiel“, weiß der Balinger Chef-Coach, dass seine Jungs mehr als nur eine Schippe drauflegen müssen, damit sie gegen die Hessen nicht sang und klanglos unter gehen. Am ersten Spieltag war Brack mit seiner Offensivabteilung überhaupt nicht einverstanden. Deshalb hat er diese Woche alle Trainingseinheiten genutzt, um Angriffsvarianten zu trainieren. „Ich hoffe natürlich, dass wir deshalb bis Samstag nicht die Qualität in der Abwehr verloren haben“, setzt der Sportwissenschaftler gegen die HSG auf die ureigensten HBW-Qualitäten. „Unsere Abwehr hat Wetzlar in den letzten Jahren teilweise vor unlösbare Aufgaben gestellt“, sieht Brack die Defensive als Schlüssel dafür, dass die HSG noch nicht einen einzigen Punkt aus Balingen mitnehmen konnte. „An diese Abwehrleistungen müssen wir anknüpfen und darauf hoffen, dass Schlinger bis Samstag wenigstens halbwegs fit wird“, hofft der Balinger Coach auf eine baldige Genesung des Österreichers.

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