Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Im Kellerduell gegen Eisenach zum Siegen verdammt
Nach einer dreiwöchigen Pause biegt die DKB Handball-Bundesliga mit dem 29. Spieltag endgültig auf die Zielgerade ein. Die Mannschaften der stärksten Liga der Welt haben nur noch sechs Spiele zu absolvieren. An diesen sechs Spieltagen wird sich entscheiden, ob der HBW Balingen-Weilstetten in der kommenden Saison noch zur Beletage des deutschen Handballs gehört, oder ob der Verein nach acht Erstliga-Jahren den bitteren Schritt in die zweite Liga antreten muss. Für die Schwaben geht es um Alles oder Nichts. Von den drei noch ausstehenden Heimspielen darf keines verloren gehen. Ansonsten entschwindet das rettende Ufer in unendliche Weiten. Gegen den ThSV Eisenach müssen die Gallier von der Alb am Samstagabend unbedingt punkten. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist wie gewohnt um 19 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Sebastian Grobe und Adrian Kinzel.
Der Aufsteiger von der Wartburg hat mit sechs Punkten Rückstand grundsätzlich nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt, zumal auch das Torverhältnis deutlich gegen die Thüringer spricht. Laut eigenen Pressemeldungen haben sich die Eisenacher mit der Rückkehr in die zweite Liga bereits abgefunden. Noch in der Winterpause hatten die Verantwortlichen des ThSV mit großem Tatendrang zur Attacke „Klassenerhalt“ geblasen und mit dem spanischen Nationalspieler Mikel Garcia einen Rückraumspieler mit Shooter-Qualitäten verpflichtet. Er konnte zwar die gestellten Erwartungen weitestgehend erfüllen, aber zum Klassenerhalt wird es trotzdem nicht reichen. Aus diesem Grund wurde kürzlich auch der Vertrag mit Abwehrspezialist Peter Pucelj „in beiderseitigem Einvernehmen“ mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der 38-Jährige slowenische Nationalspieler hat sich aus Eisenach bereits verabschiedet und ist in seine Heimat zurück gereist.
Trotz allem sollte sich aber niemand den Illusionen hingeben, der ThSV Eisenach hätte auf seiner Abschiedstour Geschenke zu verteilen. Die Thüringer möchten sich mit ordentlichen Leistungen aus der ersten Liga verabschieden und falls möglich noch den einen oder anderen Punkt mitnehmen. Dass sie dazu in der Lage sind, haben sie in den zurückliegenden Begegnungen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gegen die MT Melsungen haben die Eisenacher lange Zeit mehr als gut mitgehalten. Der Tabellensechste musste sich in der eigenen Halle im zweiten Durchgang mächtig strecken, um die zwei Punkte zu behalten. Vor allem der wurfgewaltige Rückraum mit Aivis Jurdzs und Dener Jaanimaa konnten sich immer wieder gekonnt in Szene setzen. Noch enger war das letzte Heimspiel gegen die HSG Wetzlar. Gegen den hessischen Nachbarn spielten die Thüringer bis zur Schlussminute auf Augenhöhe. Der Tabellenzehnte konnte sich den hauchdünnen 28:27-Erfolg erst im letzten Angriff sichern.
Die Schwaben sollten also gewarnt sein. „Wir wissen was auf uns zukommt“, gibt sich HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer keinen Illusionen hin. „Eisenach wird uns alles abverlangen und wir müssen diesem Druck standhalten. Wir dürfen in keiner Phase des Spiels die Nerven verlieren“, will sich Karrer überhaupt nicht vorstellen, was passiert, wenn der HBW gleich sein erstes Schicksalsspiel in den Sand setzt. Ähnliche Worte findet auch Trainer Markus Gaugisch. „Es gibt jetzt keine Ausreden mehr. Wir müssen alles reinlegen und gewinnen“, gibt es für den HBW-Coach kein Wenn und Aber. „Wir haben es gegen den Bergischen HC und den VfL Gummersbach verpasst, uns in eine bessere Ausgangssituation zu bringen und müssen jetzt entsprechend kämpfen“, ist für Gaugisch die Situation zwar schwierig, aber durchaus noch machbar. Ob er im Kampf um Alles oder Nichts Nationalspieler Kai Häfner einsetzen kann, wird sich noch zeigen. Der Linkshänder hat sich beim Vorbereitungslehrgang der Nationalmannschaft einen Bänderriss zugezogen, der noch nicht ausgeheilt ist.