Vorbericht des HBW-Pressedienstes

In jedem Spiel gibt es eine Möglichkeit

Das Vereinskürzel HBW wurde von Benjamin Chatton, dem damaligen Manager und Geschäftsführer der Gallier von der Alb, im Zusammenhang mit dem sensationellen Sieg gegen den THW Kiel, schon mal abgewandelt in „Handball braucht Wunder“. Eben ein solches Wunder bräuchten die Schwaben am vorletzten Spieltag der Saison 2013/14 um etwas Zählbares mit nach Hause zu bringen. Beim Tabellendritten, der SG Flensburg-Handewitt, wird es für den Drittletzten kaum etwas zu erben geben. Der Meisterschaftszug ist für die Flensburger seit der Niederlage gegen den THW Kiel zwar endgültig abgefahren, aber es geht für sie noch um einen Platz in der Champions League. Auf freundschaftliche Geschenke oder Spaß-Handball seitens der Flensburger brauchen die Schwaben am Sonntagnachmittag also nicht zu hoffen. Spielbeginn in der FLENS-ARENA ist um 15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Sebastian Grobe und Adrian Kinzel.

„In jedem Spiel gibt es eine Möglichkeit“, schaute Balingens Trainer Markus Gaugisch während der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen GWD Minden, schon mal auf das Spiel gegen Flensburg. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass er mit seinen Galliern keinen Sonntagsausflug an die dänische Grenze macht, um dort die Punkte zu verschenken. Natürlich weiß auch der Balinger Coach, wie schwierig es ist, in Flensburg etwas zu holen. Er weiß aber auch, was im Sport alles möglich ist und er wird mit dem ihm zur Verfügung stehenden Kader alles versuchen, um den haushohen Favoriten so lange wie möglich zu ärgern. „Das muss auch unser Ziel sein“, erwartet Manager Bernd Karrer, dass jeder Spieler bis zum Schlusspfiff an seine Grenzen oder darüber hinausgeht. „Wir sind gegenüber dem Bergischen HC in der schlechteren Position, aber wir dürfen diese auf gar keinen Fall durch eine unnötig hohe Niederlage in Flensburg noch zusätzlich verschlechtern“, hofft Karrer, dass eine Woche später vielleicht doch noch das Torverhältnis das Zünglein an der Waage sein könnte.

Wie schwierig es für die Gallier sein wird allein die Vorgabe ihres Managers zu erfüllen, belegt ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse. Mehr als ein Remis vor über fünf Jahren gab es für den HBW in bisher 16 Begegnungen gegen Flensburg nicht zu holen. Im einen oder anderen Heimspiel konnten die Schwaben gegen die Nordlichter zwar mithalten und die Niederlagen halbwegs in Grenzen halten, aber in Flensburg gab es meist ordentliche Packungen für Strobel und Co. Eine solche möchte Gaugisch mit Blick auf den letzten Spieltag in jedem Fall vermeiden. Noch haben die Gallier gegenüber dem Bergischen HC das um sechs Tore bessere Torverhältnis, aber der BHC hat den Vorteil, dass er am Wochenende in aller Ruhe beobachten kann, was die Gallier machen. Das vorletzte Spiel des BHC gegen die Füchse Berlin findet nämlich erst am kommenden Mittwoch statt, weil die Berliner am Wochenende das Final Four im EHF-Pokal vor heimischem Publikum in der O2-World bestreiten.

„Wir werden auch in Flensburg ohne Angst und mit Vollgas ins Spiel gehen und sehen was dabei rauskommt“, hat Balingens Coach vor allem viel Vertrauen in seine Abwehr. Seit er beim HBW das Kommando übernommen hat, hat sich die zuvor völlig verunsicherte Abwehr von Spiel zu Spiel gesteigert. Durchschnittlich nur 26 Treffer pro Spiel sind ein vorzeigbarer Wert. Überhaupt belegen die Zahlen seit der Amtsübernahme von Gaugisch, dass die Gallier grundsätzlich gute Arbeit verrichten. Sie haben unter Gaugisch 10:14 Punkte geholt und mit 316:313 sogar ein positives Torverhältnis. Die Zahlen sind umso erstaunlicher wenn man sieht, mit welchen Verletzungsproblemen Gaugisch permanent konfrontiert wird. Auch in Flensburg werden mit Fabian Böhm, Kai Häfner und Frank Ettwein auf jeden Fall die drei Langzeitverletzten fehlen „und ich plane derzeit auch ohne Sascha Ilitsch“, ließ Gaugisch wissen, dass die Verletzung seines Allrounders hartnäckiger ist, als ursprünglich vermutet.

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