Vorbericht des HBW-Pressedienstes
"Gallier von der Alb" möchten sich den Füchsen nicht kampflos ergeben
Nur drei Tage nach der deutlichen Niederlage gegen den SC Magdeburg müssen die „Gallier von der Alb“ schon wieder auf die Platte und die Aufgaben werden nicht einfacher. Mit den Füchsen Berlin kommt nicht nur eine Mannschaft nach Balingen gegen die die Schwaben noch nie gewinnen konnten, sondern es kommt der Tabellenvierte der vergangenen Saison und es kommt die Mannschaft, die am Sonntagabend zur gleichen Zeit wie der HBW beim SCM seine Niederlage kassierte, den Aufsteiger ThSV Eisenach mal einfach so mit 34:20 aus dem Fuchsbau fegte. Selbst ohne das Verletzungsproblem mit dem sich Balinger derzeit auseinandersetzen müssen, wäre die Favoritenfrage allein schon auf Grund des vergangenen Sonntages einfach zu beantworten. Es würde bereits an ein Wunder grenzen, wenn der HBW das Remis vom letzten Aufeinandertreffen in der Balinger SparkassenArena wiederholen könnte. An einen doppelten Punkterfolgt glaubt schon gleich gar niemand. Spielbeginn am kommenden Mittwochabend ist um 20.15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Martin Harms und Jörg Mahlich.
Die Hauptstädter haben nach der vergangenen Saison, der bislang erfolgreichsten seit dem Aufstieg 2007/2008, ihren Kader gründlich umgekrempelt. Insgesamt fünf Spieler haben den Verein verlassen bzw. haben keinen Vertrag mehr bekommen. So hat unter anderem Mannschaftskapitän und Abwehrspezialist Torsten Laen genau so der Bundeshauptstadt den Rücken gekehrt, wie Schlitzohr und Strafwurfspezialist Ivan Nincevic. Auch die beiden Linkshänder Mark Bult und Johannes Sellin haben ihre Zelte bei der Bundesligakonkurrenz in Gummersbach bzw. der MT Melsungen aufgeschlagen. Den Abgängen stehen insgesamt sechs Neuzugänge gegenüber und im ersten Saisonspiel, als die Füchse bei der MT Melsungen eine überraschende 28:23-Niederlage kassierten, hatte es den Anschein, dass die vollständige Integration noch etwas Zeit braucht.
Dass dies ein Irrglaube war und die Niederlage vermutlich nur den Besonderheiten eines ersten Spieltages geschuldet war, konnte man im Heimspiel gegen den ThSV Eisenach beobachten. Nach gründlicher Analyse und den vermutlich passenden Worten von Erfolgscoach Dagur Sigurdsson stand bei der Heimspielpremiere zwar die gleiche Mannschaft auf der Platte, aber mit einer völlig anderen Einstellung. Dies bekam der Liganeuling aus Thüringen erbarmungslos zu spüren. Die Füchse ließen auch nicht nach, als Eisenach längst geschlagen war und wer noch Zweifel daran hatte, dass der letztjährige Tabellenvierte noch nicht eingespielt ist, wurde eines besseren belehrt.
Auch Balingens Manager und Geschäftsführer Bernd Karrer ist sich sehr wohl darüber im Klaren, was die „Gallier“ am Mittwochabend erwartet. „Berlin wird mit Sicherheit auf unsere Verletzungsproblematik keine Rücksicht nehmen. Ganz im Gegenteil. Die werden versuchen sich im ersten TV-Spiel genauso zu präsentieren wie am vergangen Sonntag“, ist er davon überzeugt, dass es für die Schwaben wenig zu erben gibt. „Aber egal wie das Spiel auch ausgeht, im Moment ist nur wichtig, dass sich jeder einzelne von denen die auf Spielberichtsbogen stehen, bis zur letzten Sekunde rein hängt und den Fans den Willen zeigt, alles für den HBW zugeben“, erwartet Karrer von der Mannschaft einen Kampf bis zum Umfallen. Wenn jeder einzelne alles gegeben habe, dann könne er mit jedem Spielausgang leben.
Ähnlich sah und sieht es auch sein Cheftrainer Dr. Rolf Brack. Er hatte bereits nach der Sieben-Tore-Niederlage in Magdeburg festgestellt, dass es das Maximum gewesen sei, was in der momentanen Situation möglich war. Wo er noch Verbesserungspotential erkannte, war der Positionsangriff. „Da haben wir noch Defizite und in Magdeburg wie auch schon eine Woche zuvor gegen die Rhein-Neckar-Löwen zu viele Bälle verloren“, will der HBW-Coach nach der zweiten und dritten Welle ein deutlich strukturierteres Spiel. Allerdings sieht er mit seinem derzeitigen Personal den Schwerpunkt in der Abwehrarbeit. „Wir müssen uns dort die Bälle erkämpfen und dann versuchen, mit viel Druck über die erste, zweite und dritte Welle zum Erfolg zu kommen“, galt der Schwerpunkt in den zwei Trainingseinheiten, die Rolf Brack zur Vorbereitung blieben, dem Defensivverband der „Gallier“.
Das Spiel zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und den Füchsen Berlin wird von Sport1 im Free-TV live übertragen. Bereits ab 20:05 Uhr gibt es ein Portrait über Christoph Theuerkauf mit Aufnahmen in der Stadt Balingen und beim Training am Montagabend.