Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Die "Hölle-Süd" muss brodeln
Nach der Punkteteilung beim Tabellenletzten in Emsdetten haben die Gallier von der Alb nicht viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, ob das Remis ein Punktgewinn oder ein Punktverlust ist. Trainer Markus Gaugisch und seine Jungs haben bereits nach dem Schlusspfiff damit begonnen, den Fokus auf die nächste Begegnung zu richten. Schon am Mittwochabend haben sie mit der TSV Hannover-Burgdorf in der Balinger SparkassenArena eine Aufgabe vor der Brust, die ein ungleich schwereres Kaliber ist, als es die letzten zwei Gegner waren. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Collin Hartman und Stefan Schneider. Spielbeginn ist um 20:15 Uhr.
„Wir haben bis Dezember aus 20 Begegnungen acht Punkte geholt und jetzt haben wir aus zwei Spielen bereits drei Zähler auf dem Konto. Darauf müssen wir aufbauen und von Spiel zu Spiel weitermachen“, haderte HBW-Manager Bernd Karrer keinesfalls mit dem Remis beim TV Emsdetten, sondern verweist darauf, dass es nach der Winterpause nur den vier erstplatzierten Mannschaften und dem HBW Balingen-Weilstetten gelungen ist, mehr als zwei Punkte zu holen, „…und das haben wir unter anderem auch unseren Fans zu verdanken“, freute er sich darüber, dass erneut über 100 HBW-Anhänger den weiten Weg nach Emsdetten auf sich genommen haben, um dort die Mannschaft zu unterstützen. Auch sein Chef-Trainer Markus Gaugisch ist weit davon entfernt, alles schlecht zu reden, was er in Emsdetten gesehen hat. „Natürlich haben wir uns mehr vorgenommen, als am Ende dabei raus gekommen ist, aber der TV Emsdetten ist nicht so schlecht, wie er sich vor der Winterpause präsentiert hat“, verweist Gaugisch darauf, dass er schon vor dem Spiel vor einer Leistungssteigerung des Tabellenletzten gewarnt hatte. „Jetzt werden wir uns auf Burgdorf vorbereiten und versuchen, aus dieser Partie so viel wie möglich raus zu holen“, schaute auch der HBW-Coach relativ schnell und optimistisch nach vorne.
Sowohl Karrer als auch Gaugisch sind davon überzeugt, dass es am Mittwoch vor heimischem Publikum wieder ein ganz anderes Spiel geben wird. „Wenn die Fans die Mannschaft genauso unterstützen wie im letzten Heimspiel gegen Lübbecke, ist in der SparkassenArena einiges, wenn nicht gar alles möglich“, hofft der HBW-Manger, dass auch die restlichen Stehplatzkarten noch weg gehen und die Halle erneut ausverkauft sein wird. „Man hat in Emsdetten schon gesehen, dass es ein Unterschied ist, ob wir auswärts oder zu Hause spielen“, erklärte Trainer Gaugisch die Tatsache, dass in einigen Situationen die letzte Konsequenz gefehlt hatte. „Es fehlte einfach so ein bisschen der letzte Mut, um in Richtung Tor zu gehen“, ist er davon überzeugt, dass das am Mittwochabend wieder anders sein wird.
Das wird auch notwendig sein, denn die TSV Hannover-Burgdorf ist die Mannschaft in der Handball-Bundesliga, die sich in den letzten Jahren am meisten weiter entwickelt hat. „Ich glaube man kann Burgdorf mit den Füchsen Berlin vergleichen“, zollt auch Rückkehrer Sascha Ilitsch dem Tabellensiebten großen Respekt. Die TSV habe sich seit dem Aufstieg kontinuierlich verbessert und habe in dieser Saison eine Mannschaft auf der Platte, die auch internationalen Ansprüchen gerecht werde. Dieser Aussage konnte sein Trainer nur beipflichten. „Wir müssen am Mittwoch nicht nur an unser Limit heran kommen, sondern sogar darüber hinaus, wenn wir gegen die TSV Hannover-Burgdorf etwas holen wollen“, dämpfte Gaugisch die allzu hohen Erwartungshaltungen, will eine Überraschung aber nicht ausschließen.
Wie stark „Die Recken“ sind, haben sie am Sonntagnachmittag gegen die SG Flensburg-Handewitt unter Beweis gestellt. Zur Halbzeit lag der Aufsteiger von 2009 noch mit 16:18 im Hintertreffen. Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte drehte die TSV die Partie und ließ sich nicht mehr aus dem Konzept bringen. Neben Torhüter Nikolai Weber war der montenegrinische Nationalspieler Vasko Sevaljevic der überragende Akteur auf der Platte. Er traf insgesamt achtmal und ihn darf die HBW-Abwehr keine Sekunde aus den Augen lassen. Er überzeugte aber nicht nur durch seine Shooter-Qualitäten sondern hatte auch immer ein Auge für seine Mitspieler am Kreis. Dort hat die TSV Hannover-Burgdorf mit Joakim Hykkerud und Juan Andreu zwei Schwergewichte im wahrsten Sinne des Wortes, die kaum noch zu verteidigen sind, wenn sie einmal den Ball in den Händen halten.
Die TSV Hannover-Burgdorf wird also mit viel Selbstvertrauen nach Balingen kommen. Um vielleicht eine Sensation zu schaffen, müssen deshalb nicht nur die Spieler über ihr Limit gehen, sondern sie brauchen auch die Unterstützung ihrer Fans, die die SparkassenArena in ihren Grundfesten erbeben lassen und aus ihr wieder die wahre „Hölle Süd“ machen.