Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Das Spiel gegen Wetzlar ist für Rolf Brack richtungsweisend
Vor dem kommenden Heimspiel gegen die HSG Wetzlar hat HBW-Trainer Dr. Rolf Brack die Zügel bei den Schwaben nochmals angezogen und den Druck auf sich selbst und die Mannschaft deutlich erhöht. „Das ist für uns ein ganz wichtiges und richtungsweisendes Spiel und nach dem Schlusspfiff wissen wir, in welche Richtung wir uns in den nächsten Wochen orientieren können bzw. müssen“, steht für den Balinger Trainer fest, dass die „Gallier von der Alb“ mit einem Sieg den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle herstellen können, mit einer Niederlage aber im Dunstkreis der Abstiegsplätze stecken bleiben. Immer wieder war deshalb die letzte Heimniederlage gegen die HSG Wetzlar zu Beginn der vergangenen Saison ein Thema im Training, aber auch die Abwehrarbeit und der Tempogegenstoß genossen hohe Priorität. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist am kommenden Samstagabend, um 19 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Sebastian Grobe (Braunschweige) und Adrian Kinzel (Bochum).
Druck hat am 9. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga aber nicht nur der HBW Balingen-Weilstetten, sondern dieser lastet vor allem auch auf den Gästen aus Wetzlar. Trainer Kai Wandschneider hat im Vorfeld der Saison zwar keine einzige Gelegenheit ausgelassen, immer wieder darauf hinzuweisen, dass es nach dem Umbruch in dieser Saison für die Grünweißen ausschließlich um den Klassenerhalt gehen würde, aber so verkorkst wie aktuell, hatte er sich den Saisonstart vermutlich selber nicht vorgestellt. Ähnlich wie der HBW wurde auch die HSG Wetzlar in der Vorbereitungsphase von Verletzungen gebeutelt. Im Gegensatz zu den als sparsamen bekannten Schwaben haben die Hessen aber versucht die verletzungsbedingten Ausfälle mit spektakulären Neuverpflichtungen zu kompensieren.
Sollte in dieser Woche noch der Spanier Carlos Prieto, der als neuer Abwehrchef der Hessen hoch gehandelt wird, seine Unterschrift unter einen Vertrag der HSG Wetzlar setzen, wäre dies der elfte (!) Neuzugang seit Ende der vergangenen Saison. Die außergewöhnlichen Leistungen und die mit Platz sieben bislang erfolgreichste Saison der HSG hat ihren Tribut gefordert. Andere Vereine wurden auf die Wetzlarer Akteure aufmerksam und so mussten die Hessen nach Saisonende insgesamt sieben Spieler ziehen lassen bzw. haben deren Verträge nicht verlängert. Für die frei gewordenen Plätze wurden insgesamt neun neue Spieler geholt.
Auf Grund der Verletzungen während der Vorbereitung von Spielmacher Adnan Harmandic, Rückraumspieler Daniel Valo, Abwehrstratege Dennis Krause und Torhüter Magnus Dahl hat die HSG Wetzlar auf dem Spielermarkt nochmals kräftig zugeschlagen. Für den rechten Rückraum wurde bereits zu Saisonbeginn Evars Klesnik verpflichtet. Fast gleichzeitig legten die Hessen ihrem Kader mit dem Kroaten Ivano Balic einen absoluten Weltstar zusätzlich oben drauf. Auf die Verletzung von Torhüter Magnus Dahl reagierte Geschäftsführer Björn Seipp ebenfalls mit einem Ausnahmekönner und Weltstar. Der ehemalige spanische Nationalspieler Jose Javier Hombrados hat in seiner Vita zig spanische Meisterschaften und Pokalsiege stehen. Er ist Weltmeister, Olympiasieger und Gewinner der Champions League und wird den Hessen solange aushelfen, bis sein ehemaliger Mannschaftskollege Magnus Dahl wieder zwischen die Pfosten stehen kann.
Jetzt steht Wetzlar kurz vor der Verpflichtung mit Carlos Prieto. Er soll für Dennis Krause kommen, der Ende September auf Grund einer nicht auskurierten Verletzung freigestellt wurde. Prieto, der ebenfalls mehrfacher spanischer Meister, Pokalsieger Champions League-Gewinner und erfolgreicher spanischer Nationalspieler ist, wäre der dritte Hochkaräter den die Wetzlarer binnen kürzester Zeit verpflichten. Trotz, vielleicht aber auch auf Grund der zahlreichen Neu-Verpflichtungen und Umstellungen in der Mannschaft ist Wetzlar punktemäßig bisher deutlich hinter den Erwartungen zurück geblieben. Mit nur einem Sieg und einem Unentschieden stehen die HSG einen Platz hinter dem HBW und wird alles dafür tun, diesen Zustand am Samstag möglichst zu beenden.
Die „Gallier von der Alb“ wissen also was auf sie zukommt und sie haben keine Scheu vor großen Namen. Für Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel ist es kein besonderes Spiel, nur weil auf der anderen Seite Weltstars wie Ivano Balic auflaufen. „Wir werden nicht nach Wetzlar schauen, sondern uns darauf konzentrieren, was wir auf die Platte bringen“, sieht Strobel in Wetzlar einen Konkurrenten auf Augenhöhe gegen den man in der eigenen Halle gewinnen will und auf den man sich entsprechend vorbereitet hat. Er warnt aber auch davor die HSG auf Grund des Tabellenstandes zu unterschätzten: „Die HSG hatte Schwierigkeiten nach dem Umbruch im Sommer, sich mit den zahlreichen neuen Spielern richtig zu finden und dann sind auch noch die Verletzungen dazu gekommen. Trotzdem haben sie einige Spiele nur denkbar knapp verloren.“