Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Der neue HBW-Coach Markus Gaugisch: "Wir werden jeden Zentimeter Boden bearbeiten!"
Nach der sechswöchigen Europameisterschaftspause geht es in der DKB Handball-Bundesliga ab dieser Woche wieder um Meisterschaftspunkte. Während die ersten Begegnungen des 21. Spieltages bereits im Laufe der Woche absolviert wurden, geht es für den HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend zur Sache. Unter dem Motto „Aufholjagd“ läuten die Gallier von der Alb unter ihrem neuen Trainer Markus Gaugisch ab 19 Uhr in der Balinger SparkassenArena ein neues Zeitalter ein. Niemand will in Balingen zurück schauen. Alle richten den Blick nach vorne und die neue Zuversicht, die in den letzten Wochen Einzug gehalten hat, soll gegen den TuS N-Lübbecke die ersten Früchte tragen.
Seit der knappen und am Ende so unglücklichen 30:29-Niederlage in Berlin hat sich beim südlichsten Verein der Handball-Bundesliga einiges getan. Man ist es am Fuße der Schwäbischen Alb gewohnt, in jedem Jahr aufs Neue gegen den Abstieg zu spielen. Allerdings war die Situation noch nie so prekär wie im Moment. Nach 20 Spieltagen haben die Schwaben gerade mal acht Punkte auf dem Konto und die Verantwortlichen sahen sich gezwungen, kurz vor dem Jahreswechsel die Notbremse zu ziehen. „Daran hat der bisherige Trainer nicht die Alleinschuld. Die Mannschaft hat ihren Teil dazu beigetragen“, stellt Manager Bernd Karrer den Spielern keinen Freibrief aus, sondern nimmt sie ganz klar mit in die Verantwortung. „Aber wir mussten handeln und wollten nicht mit offen Augen in den Abgrund steuern“, erklärt er den vorzeitigen Wechseln von Dr. Rolf Brack zu Markus Gaugisch, der für die kommende Saison bei den Balingern ohnehin einen Vertrag unterzeichnet hatte. Gaugisch hat sich der sicher nicht einfachen Aufgabe gestellt, das Blatt beim HBW nochmals zu wenden.
Die Vorbereitung seit der zweiten Januarwoche stand unter dem Motto „Schinden für Klassenerhalt“ und kurz vor dem ersten Spiel unter Trainer Markus Gaugisch ist Geschäftsführer Bernd Karrer äußerst zuversichtlich. „Die Jungs haben den Ernst der Lage begriffen. Sie haben ab der ersten Trainingseinheit voll mitgezogen“, gibt sich Karrer recht zuversichtlich und bezeichnet die neue Symbiose als äußerst harmonisch. Alle seien mit viel Ehrgeiz und Einsatz bei der Sache gewesen, um die neue Philosophie von Markus Gaugisch zu verinnerlichen. Auch der Spaß sei trotz dem Ernst der Lage nicht zu kurz gekommen. Am besten erkannte man den neuen „Spirit“ bei Roland Schlinger. Von dem österreichischen Nationalspieler war man es in der Vergangenheit gewohnt, dass er nach ähnlichen Turnieren oder Einsätzen für sein Heimatland oft müde und ausgelaugt wirkte, um dann die ersten Trainingseinheiten beim HBW etwas lustlos scheinend ab zu spulen. Dieses Mal war alles ganz anders. „Roli“ war von der ersten Trainingseinheit mit Feuereifer dabei. Mit Schwung und Elan versuchte er den Wissensrückstand so schnell wie möglich auf zu holen und nach den ersten schweißtreiben Einheiten in der SparkassenArena konnte er sogar noch lachen. „Weils einfach unheimlich viel Spaß macht“, war seine einfache Erklärung.
„So wie es im Moment aussieht, werden wir am Samstag wohl den kompletten Kader zur Verfügung haben“, rechnet der neue HBW-Coach damit, dass die zuletzt etwas Angeschlagenen wohl alle mit dabei sein werden, wenn die beiden Unparteiischen Fabian Baumgart und Sascha Wild die erste Partie zur Aufholjagd der Gallier freigeben. „Es ist für uns unglaublich wichtig, nach der EM-Pause gleich wieder den richtigen Einstieg in die Saison zu finden und mit einem Sieg vor allem den Status quo zu halten“, geht Gaugisch davon aus, dass Minden (zu Hause gegen Emsdetten) und Eisenach (zu Hause gegen den Bergischen HC) vermutlich punkten werden und deshalb sei wichtig, nicht gleich weiter an Boden zu verlieren.
„Natürlich ist auch bei mir die Anspannung da. Es wäre vermutlich auch nicht normal, wenn das beim ersten Spiel als Trainer des HBW in der „Hölle-Süd“ nicht so wäre“, macht Gaugisch keinen Hehl aus seinem Gefühlsleben. Es sei aber eine positive Anspannung und dieselbe verspüre er auch bei der Mannschaft. „Wir freuen uns unglaublich auf das Spiel. Die Jungs werden sich zerreißen und jeden Zentimeter Boden bearbeiten, um das Erfolgserlebnis zu erarbeiten“, ist Gaugisch davon überzeugt, dass seine Mannschaft dem TuS N-Lübbecke das Leben schwer machen wird. „Wenn wir es schaffen, das auf die Platte zu bringen, was wir uns vorgenommen haben und uns die Fans in gleichem Maße unterstützen, bin ich fest davon überzeugt, dass wir gewinnen werden“, glaubt Gaugisch fest an den ersten Erfolg in der Mission „Klassenerhalt“.