Spielbericht des HBW Pressedienstes
"Gallier von der Alb" waren in Magdeburg im zweiten Durchgang chancenlos
Im ersten Auswärtsspiel der Saison musste der HBW Balingen-Weilstetten in der GETEC-Arena in Magdeburg antreten. Mit dem verletzungsbedingt arg dezimierten Kader – es fehlten insgesamt sechs Stammkräfte – hatten die „Gallier von der Alb“ keine Chance und mussten die Heimreise mit einer 38:31(18:15)-Niederlage antreten. HBW-Trainer Dr. Rolf Brack ging mit dem 7. Feldspieler von Anfang an ein hohes Risiko ein, das sich am Ende nicht ausgezahlt hat. Die Mannschaft produzierte im Angriff viel zu viele technische Fehler und Ballverluste, so dass Magdeburg immer wieder entweder auf das verwaiste HBW-Tor werfen konnte oder aber einem Feldspieler der sich zwischen die Pfosten stellen musste keine Chance ließ.
Nach der Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar-Löwen hat Balingens Trainer Dr. Rolf Brack noch gehofft, dass er wenigstens mit dem Kader in Magdeburg antreten kann, der sich in der zweiten Halbzeit gegen den EHF-Cup-Sieger wacker geschlagen hat. Diese Hoffnung wurde bereits am Montag zunichte gemacht, als bekannt wurde, dass sich Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel einen Bruch am linken Daumen zugezogen hat. Einen weiteren Dämpfer gab es dann am Mittwochabend. Christoph Foth zog sich im Training eine Bänderverletzung zu und wird die nächsten zwei, drei Wochen ebenfalls ausfallen. Linkshänder Gregor Thomann, der eigentlich zum Perspektivkader gehört, aber schon wochenlang im Erstligakader aushelfen muss, wird ebenfalls wegen einer Schulterverletzung für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen.
So mussten die Schwaben die Reise in die Bördelandhalle am Sonntagmorgen nicht nur ohne die zahlreich Verletzten antreten, sondern die Spieler waren auf Grund der Problematik auch psychisch ziemlich am Boden. Dennoch hatten sie sich alle ganz fest vorgenommen, sich nicht von vornherein geschlagen zu geben. Trainer Rolf Brack hatte die taktische Marschroute mit dem 7. Feldspieler von Anfang an ausgegeben und so stand bereits im ersten Angriff Kai Häfner als zusätzlicher Angreifer auf der Platte. Kurzfristig ließen sich die Magdeburger davon auch irritieren. Frank Ettwein und Fabian Böhm brachten den HBW mit 2:1 in Front. Danach übernahmen aber die Hausherren das Kommando und jetzt wurde jeder noch so kleine Fehler der Balinger bestraft. Trainer Rolf Brack wurde von den beiden Unparteiischen bereits nach nur fünf Minuten verwarnt und der ehemalige HBW-Spieler Robert Weber und der polnische Nationalspieler Bartosz Jurecki brachten den SCM mit 6:2 nach vorne.
Beim 9:5 nach knapp elf Spielminuten hatte Robert Weber bereits seinen dritten Strafwurf gegen die Schwaben verwandelt und als Trainer Rolf Brack nach 16 Minuten eine Zeitstrafe bekam, weil er zum wiederholten Male mit der Regelauslegung nicht einverstanden war, stand es bereits 13:6. Seine Jungs ließen sich von dem deutlichen Rückstand allerdings nicht irritieren und legten einen Zahn zu. In den zweiten fünfzehn Minuten der ersten Hälfte stand dann auch die Abwehr besser als noch zu Beginn und im Angriff funktionierten die taktischen Winkelzüge mit dem 7. Feldspieler. Tor um Tor holten die „Gallier von der Alb“ auf und beim Stande von 17:15 hatte Christoph Theuerkauf per Strafwurf die große Chance für die Balinger unmittelbar vor der Halbzeitpause sogar auf 17:16 zu verkürzen. Er scheiterte allerdings und Magdeburg konnte noch vor der Halbzeitpause auf 18:15 erhöhen.
Zwei schnelle Treffer zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Magdeburg erneut mit fünf Toren in Führung. Diese konnten Florian Billek und Martin Strobel, der in der GETEC-Arena eine ganz starke Partie ablieferte erneut verkürzen und beim Stand von 22:19 war der Halbzeit-Abstand von drei Treffern wieder hergestellt. Als Fabian Böhm allerdings eine Zeitstrafe bekam nutzte der SCM die Überzahl gnadenlos aus. Balingen spielte weiter mit einem Feldspieler statt dem Torhüter und wurde klassisch ausgekontert. Zwei Mal musste Felix König ins Tor und war gegen die Würfe von van Olphen machtlos. Während beim HBW die Kräfte nach und nach schwanden konnte Magdeburg sein Personal munter wechseln und die Schwaben verloren mehr und mehr an Boden. Am Ende mussten sie, wie schon vor einer Woche froh sein, dass es mit 38:31 „nur“ eine Sieben-Tore-Niederlage wurde und die Pleite nicht noch höher ausfiel. Dennoch war Dr. Rolf Brack alles in allem zufrieden. „Angesichts unserer Situation war es das Maximale, was wir machen konnten. Martin Strobel hat eine ganz starke Partie gespielt, aber wir haben auch gesehen, dass wir im Positionsangriff trotz allem zu viele Ballverluste haben“, war der Balinger Coach von der Leistung nicht unbedingt enttäuscht.
Die Mannschaften
SC Magdeburg: Gerrie Eijlers, Dario Quenstedt (TW); Stefan Kneer 1, Andreas Rojewski 1, Matthias Musche 4, Fabian van Olphen 8, Tim Hornke, Jure Natek 4, Yves Grafenhorst, Michael Haaß 1, Marko Bezjak 2, Robert Weber 8/6, Marco Ant Oneto Zuniga 2, Bartosz Jurecki 7;
HBW Balingen-Weilstetten: Matthias Puhle, Nikolas Katsigiannis (TW); Fabian Böhm 3, Felix König 2, Frank Ettwein 1, Christoph Theuerkauf 5, Daniel Wessig, Martin Strobel 9/2, Kai Häfner 5, Patrick Weber 2, Florian Billek 4;
Strafwürfe
SCM 6/6, HBW 3/2;
Zeitstrafen
SCM 2, HBW 4 (53. Disqualifikation Florian Billek)
Nächstes Spiel
HBW Balingen-Weilstetten – Füchse Berlin, am Mittwoch, den 04. September, um 20.15 Uhr, in der Balinger SparkassenArena.