Kiel musste sich die Punkte in Balingen hart erarbeiten

Der HBW Balingen-Weilstetten verlor sein Heimspiel gegen den Rekordmeister THW Kiel  mit 25:28 (14:14). Der Rekordmeister setzte sich erst in den letzten Minuten der Partie durch, nachdem die Gallier von der Alb sich im eigenen Angriff immer schwerer taten. Dabei waren vor allem die erste Halbzeit und die erste Phase der zweiten Hälfte vielversprechend für die Hausherren, die kurzfristig ohne Kai Häfner antreten mussten. Der HBW war zwischenzeitlich mit drei Toren in Führung. Nachdem Gäste-Trainer Alfred Gislason auf eine kompakte 6:0-Abwehr umstellte, wendete sich das Blatt. Ein erneutes Handballwunder in Balingen blieb also aus. Der HBW muss in anderen Spielen weiter Punkte für die Mission Klassenerhalt sammeln.

Starke Leistung

Die Gastgeber lagen schon früh mit 0:2 zurück, da Manuel Liniger von der Siebenmeterlinie gegen Andreas Palicka scheiterte und die Gäste zwei Mal hintereinander erfolgreich einnetzten. Der erste Treffer gelang dem HBW nach vier Minuten: Christoph Theuerkauf war dieses Mal per Strafwurf erfolgreich. Auf der Gegenseite parierte Nikolas Katsigiannis einen Siebenmeter, wodurch die Gallier von der Alb den 2:2-Ausgleich erzielen konnten. Die Hausherren begegneten dem Rekordmeister in den Anfangsminuten auf Augenhöhe, was einer starken Abwehrarbeit zu verdanken war. Lediglich im Angriff haperte es beim HBW. Lediglich im Angriff haperte es beim HBW. So gelang es den Gästen in der 11. Minute wieder auf zwei Tore Vorsprung zu erhöhen. Die Balinger aber blieben kämpferisch und stellten immer wieder den Anschlusstreffer her. Nach einer schönen Kombination war es Liniger, der von Linksaußen auf 6:7 verkürzte.

Ein Fehlpass von Roland Schlinger im eigenen Angriff ermöglichte den „Zebras“ einen Tempogegenstoß, der von Christian Sprenger erfolgreich verwandelt wurde. Auch der nächste Angriff blieb für Balingen ohne Abschluss. Kiel war erneut zur Stelle und Aron Palmarsson erhöhte in der 20. Minute auf 6:10 für die Gäste. HBW-Trainer Markus Gaugisch hatte vorerst genug gesehen und bat seine Spieler zum Time Out an die Seitenlinie. Die Gäste spielten vor allem eine starke Defensive, was dem HBW Probleme bereitete. Der Katze im Tor der Gallier von der Alb war es zu verdanken, dass Florian Billek in der 25. Minute den 10:12-Anschlusstreffer markieren konnte. Nur wenige Sekunden war es erneut Billek, der gemeinsam mit Dragan Tubic den Ball von Filip Jicha klaute, um per Tempogegenstoß auf einen Treffer Rückstand zu verkürzen. Kiel büßte an Souveränität ein und die Gallier kämpften. 30 Sekunden vor der Halbzeitsirene gelang Theuerkauf gar der 14:14-Pausenstand. Die Partie war zu Beginn der der zweiten Hälfte wieder offen.

Späte Entscheidung

Die Stimmung in der Balinger SparkassenArena war ohrenbetäubend, als der HBW in der 33. Minute gar mit 16:15 in Führung ging. Kurz darauf musste aber Sascha Ilitsch für zwei Minuten von der Platte. Er störte Patrick Wiencek beim Abschluss am Kreis, der dennoch zum 16:16 traf. Martin Strobel setzte sich in Unterzahl aber sehenswert durch und war erneut zur Führung ein. Der Lauf der Gallier hatte aber noch kein Ende gefunden. Ilitsch tankte sich dieses Mal durch und brachte seine Mannschaft mit 18:16 in Führung. Jetzt drehten die Gallier von der Alb auf. Katsigiannis war erneut mit einer starken Parade zur Stelle. Seine Vorderleute nutzten den Ballgewinn zur Drei-Tore-Führung. 20:17 stand es in der 38. Minute. THW-Trainer Gislason war zur Auszeit gezwungen. Es dauerte nicht lange und seine Spieler waren wieder zur Stelle. Marko Vujin und Palmarsson verkürzten auf 20:19. Nach 41 Minuten hätten die Hausherren die Führung per Siebenmeter wieder auf zwei Tore erhöhen können. Allerdings scheiterte Theuerkauf erneut. Im Gegenzug glich der Kieler Spielmacher zum 20:20 aus. Dann kam das Pech dazu: Billek scheiterte an der Torlatte.

Es dauerte bis zur 46. Spielminute ehe die Gäste aus Kiel die Führung wieder übernahmen. Christian Sprenger verwandelte von Rechtsaußen zum 21:22. Die Hausherren sind etwas ins Stocken geraten. Deswegen nahm HBW-Trainer Markus Gaugisch im nächsten Angriff seine zweite Auszeit. Er brachte Felix König als Spielmacher und dieser war es, der trotz drohendem Zeitspiel den Ausgleich markierte. Vujin hatte aber eine direkte Antwort parat und nur wenige Sekunden später war der THW wieder mit zwei Toren in Führung. Die Gallier taten sich in dieser Phase schwer gegen die 6:0-Abwehr der Gäste. Dennoch gelang Ilitsch zehn Minuten vor dem Ende der 23:24-Anschlusstreffer. Daraufhin ließ der HBW aber zu viele Chancen im Angriff liegen. Die Gäste hingegen waren eiskalt und nutzten jede noch so kleine Möglichkeit. Vujin erhöhte in der 54. Minute auf 23:26. Gaugisch wollte noch einmal alles versuchen. Brachte jetzt Bastian Rutschmann ins Tor der Gallier. Dieser schnappte sich auch gleich den ersten Ball von Jicha und parierte kurz danach noch gegen Vujin. Wieder haben die Gallier die Chance zum Anschlusstreffer. Und dieses Mal gelang es: Billek aus dem Rückraum zum 25:26. Die Gäste aber blieben cool, netzten zum 25:27 ein und waren in der letzten Spielminute wieder in Ballbesitz. Das war die Entscheidung. Am Ende setzte sich der Favorit mit 25:28 durch.

Die Mannschaften
HBW: Bastian Rutschmann, Nikolas Katsigiannis; Felix König (1), Christoph Foth, Dragan Tubic, Frank Ettwein, Roland Schlinger (1), Wolfgang Strobel (1), Christoph Theuerkauf (6/2), Daniel Wessig, Martin Strobel (3), Sascha Ilitsch (3), Florian Billek (6), Manuel Liniger (4/2)

THW Kiel: Johan Sjöstrand, Andreas Palicka; Rene Toft Hansen (2), Gudjon Valur Sigurdsson (2), Christian Sprenger (4), Patrick Wiencek (1), Niclas Ekberg, Christian Zeitz, Wael Jallouz, Aron Palmarsson (6), Dominik Klein, Filip Jicha (4/3), Marko Vujin (9)

Zeitstrafen: HBW 1 – THW 3

Siebenmeter: HBW 4/7 – THW 3/4

Nächste Spiel:
VfL Gummersbach gegen HBW Balingen-Weilstetten am Samstag, 29. März um 19 Uhr in der Schwalbe-Arena in Gummersbach.