Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Im ersten Württemberg-Derby der Saison müssen die Gallier bei Bietigheim antreten
Nach der kurzen Länderspielpause geht es am Sonntag auch für die Gallier von der Alb im Bundessliga-Spielbetrieb wieder weiter. Nach zwei Auswärts- und vier Heimspielen folgen jetzt die drei Partien gegen die Liga-Neulinge aus Bietigheim, Lu-Friesenheim und Erlangen. Drei Begegnungen die ein Fingerzeig sein werden, in welche Richtung das Gallier-Schiff segeln wird. In der MHPArena in Ludwigsburg wird der HBW Balingen-Weilstetten gegen die SG BBM Bietigheim ganz sicher nichts geschenkt bekommen, denn nach 2:10 Punkten will der Aufsteiger unbedingt ein Erfolgserlebnis. Spielbeginn ist um 17:15 Uhr. Die Leitung der Partie hat das Top-Schiedsrichtergespann Holger Fleisch und Jürgen Rieber.
Bei den Balingern betrachtet man den derzeitigen Tabellenstand völlig nüchtern und weiß, dass der HBW dort wo er im Moment steht einfach nicht hingehört. Für die Gallier geht es weiterhin nur um ein einziges Ziel und das heißt Klassenerhalt. „Klar sind wir stolz darauf, dass man uns nach den bisherigen Erfolgen als die Überraschungsmannschaft der Liga bezeichnet. Wer wäre das nicht, wenn er das alles mitgemacht hätte, was wir vor der Saison durchmachen mussten“, macht Geschäftsführer Bernd Karrer keinen Hehl, dass der Saisonstart gelungen ist. „Allerdings“, hebt er aber sofort mahnend den Finger: „wir haben noch nichts, aber auch rein gar nichts erreicht! Wir haben lediglich sieben Punkte gegen den Abstieg. Was die tatsächlich wert sind, wissen wir erst nach dem Heimspiel gegen Erlangen am übernächsten Sonntag. Jetzt konzentrieren wir uns zunächst einmal auf Bietigheim, denn das wir alles andere als ein einfaches Spiel“, will der Balinger Geschäftsführer von einer angeblichen Favoritenrolle des HBW überhaupt nichts wissen.
Gleiches gilt auch für seinen Chef-Trainer Markus Gaugisch. „Man vergisst im Moment ziemlich schnell, dass wir sportlich abgestiegen sind und Bietigheim ist Aufsteiger“, stellt Gaugisch klar, dass sich am Sonntag zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber stehen und damit die Vorteile auf Seiten des Gastgebers sind. Warum das aus seiner Sicht so sein wird, hat der HBW-Coach auch erklärt: „Bietigheim ist eine sehr eingespielte Mannschaft, die über ein paar ganz außergewöhnliche Qualitäten verfügt“, hat der Gymnasiallehrer größten Respekt vor dem „unheimlich guten Tempospiel“, das er mit dem von Lemgo vergleicht. Auch in der Abwehr sei der Aufsteiger sehr agil und stelle dem gegnerischen Angriff eine unangenehme 6/0-Abwehr gegenüber.
Vieles erinnert bei der SG BBM an die Gallier von der Alb. Auch im Ludwigsburger Vorort gilt die Direktive nicht über die Verhältnisse zu leben. Es gibt in der Mannschaft keine Stars. Trotz des Aufstiegs in die erste Liga hat man sich in Sachen Neuverpflichtungen nicht aus dem Fenster gelehnt. Aus der Schweiz von den Kadetten Schaffhausen wurde Julius Emrich und aus Österreich von Alpla HC Hardt kam der österreichische Nationalspieler Dominik Schmid. Außerdem hat man dem Erstligaerfahrenen Jan Kulhanek mit Mihailo Radovanovic noch ein junges, serbisches Torhütertalent zur Seite gestellt und für die rechte Rückraumposition verstärkte sich die SG Bietigheim mit Tim Dahlhaus vom ASV Hamm-Westfalen. Ansonsten setzt man in Bietigheim ausschließlich auf junge, hungrige deutsche Spieler. Verlassen haben den Aufsteiger mit Tim Coors und Thorsten Salzer lediglich zwei Akteure.
Apropos Salzer: In Timo Salzer haben die Bietigheimer einen ehemaligen deutschen Nationalspieler als Spielmacher auf der Rückraummitteposition. Er hat zuletzt bei der HSG Wetzlar in der Bundesliga gespielt. Salzer hat maßgeblichen Anteil am überraschenden Aufstieg der Bietigheimer. Weitern großen Anteil hat mit Robin Haller ein ehemaliger HBW’ler. Der Allrounder ballerte die SG regelrecht in die erste Liga und auch in der Beletage des deutschen Handballs hat er seine Torgefährlichkeit bereits nachhaltig unter Beweis gestellt.
Die SG BBM Bietigheim und der HBW Balingen-Weilstetten sind zum ersten Mal in der Gründersaison des HBW aufeinander getroffen. In der Regionalliga Süd wurden die Balinger damals punktgleich mit Bietigheim in der allerletzten Sekunde Meister und stiegen in die 2. Liga auf. Bietigheim brauchte noch zwei Jahre und in der Saison 2005/2006 gab es ein Wiedersehen zwischen dem HBW und der SG. In der 2. Liga Süd waren es die zwei letzten Pflichtspiele, die die Balinger beide für sich entscheiden konnten. Allerdings stand ihnen beim Hinspiel in der Halle am Viadukt in Bietigheim das Glück zur Seite. Der HBW gewann hauchdünn mit 25:24. Das Rückspiel, in dem Robin Haller übrigens noch auf Seiten des HBW spielte, war mit 32:24 für Balingen eine klare Angelegenheit.