Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Finaler Wurf von Fabian Böhm beschert dem HBW einen Last-Second-Erfolg und geruhsame Feiertage
Mit dem letzten Wurf von Fabian Böhm haben die Gallier von der Alb das Schwaben-Derby gegen die SG BBM Bietigheim buchstäblich in der letzten Sekunden für sich entschieden. Damit haben die Balinger jetzt 17 Punkte auf dem Habenkonto und haben einen ganz großen und wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Obwohl Strobel und Co. am 2. Weihnachtsfeiertag noch die weite Auswärtsfahrt nach Flensburg vor der Brust haben, können sie mit diesem Erfolg und sei er noch so glücklich gewesen ein ganz geruhsames Weihnachtsfest feiern.
Die Schlussphase des Heimspieles gegen die SG BBM Bietigheim war nichts für schwache Nerven. Zehn Minuten vor Spielende sahen die Gallier noch wie der sichere Sieger aus. Spielmacher Martin Strobel schweißte einen Kracher zum 22:18 in die Bietigheimer Maschen und keiner zweifelte mehr an einem Erfolg des HBW. Der Tabellenletzte gab sich aber noch lange nicht geschlagen und stemmte sich gegen die Niederlage. Fünf Minuten vor Spielende waren es beim Stande von 23:21 nur zwei Treffer, mit den Balingen in Führung lag. Beim 24:22 zog Fabian Böhm eine Fahrkarte und im Gegenzug kassiert Christoph Foth eine völlig unnötige Zeitstrafe. Die Bietigheimer zogen in Überzahl noch einmal sämtliche Register und schafften in der 29. Minute durch Timo Salzer den Ausgleich. Im Gegenzug parierte Weltklassetorhüter Darko Stanic den Wurf von Alexandros Vasilakis und Bietigheim hatte noch 75 Sekunden, um den Gallier von der Alb den Todesstoß zu versetzen.
Immer wieder suchten sie den Kontakt und das Foul um den letzten Angriff möglichst lange hinauszuzögern. Dass SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer in diesem vermeintlich finalen Angriff auch noch seine letzte Auszeit nimmt, war auch klar und als er die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legte, zeigte Hallenuhr noch genau 23 Sekunden Restspielzeit. Allerdings hatten die beiden Unparteiischen unmittelbar vor der Auszeit das Zeitspielzeichen gezeigt. Bietigheim musste also schnell zum Abschluss kommen. Timo Salzer übernahm die Verantwortung verfehlte aber das HBW-Gehäuse ganz knapp und plötzlich schlug das Pendel wieder in Richtung der Hausherren. Bei drei Sekunden Restspielzeit hielten die beiden Unparteiischen die Zeit für einen Freiwurf nochmals an und die genügten um Fabian Böhm in Wurfposition zu bringen. Halbhoch und auf die kurze Ecke kam der Ball auf das Bietigheimer Gehäuse. Torhüter Darko Stanic, der bis dahin dem Balinger Goalgetter nahezu jeden Wurf abgekauft hatte, agierte in dieser Aktion etwas unglücklich und der Rest ging im tosenden Jubel der Porsche-Arena unter.
Dabei sah es in der ersten Hälfte alles andere als nach einem Heimsieg für die Balinger aus. Die Gäste aus Bietigheim stellten eine bärenstarke Abwehr und damit die Gallier von der Alb vor größere Probleme als denen lieb war. Hinter dem sehr gut arbeitenden Abwehrverband zeigte der Serbe Stanic, dass er weltweit zu den besten seine Fachs zählt. Vor allem die Würfe von Fabian Böhm hatte er sich genau angeschaut und auf der anderen Angriffsseite fand Alexandros Vasilakis kaum mal eine Lücke. Einzig Spielmacher Martin Strobel strahlte Torgefahr aus und hielt seine Farben im Spiel. Gegen seine Würfe, fand weder die Abwehr noch der Bietigheimer Torhüter das richtige Timing. Dass die Hausherren nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand nur mit minus zwei (12:14) in die Pause gingen, täuschte etwas über den tatsächlichen Spielverlauf hinweg.
Aus der Kabine kam dann eine ganz andere HBW-Sieben. Irgendwie hatte Trainer Markus Gaugisch wohl die richtigen Worte gefunden. Während hinten die Abwehr besser zupackte und damit Torhüter Ristanovic, der jetzt anstelle von Ašanin zwischen den Pfosten stand, auch mal die Möglichkeit gab sich auszuzeichnen, stand vorne Martin Strobel nicht mehr allein auf weiter Flur. Vermutlich hatten die Bietigheimer mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass bei Alexandros Vasilakis sprichwörtlich der Knoten platzt. Mit seinem dritten Treffer binnen sechs Minuten erzielte er den 16:16-Ausgleich. Nur 30 Sekunden später brachte Sascha Ilitsch die Gallier mit 17:16 in Führung und nach einer Auszeit in der 46. Minute erhöhte er auf 20:18. Als er nach einem Bietigheimer Ballverlust auch noch das 21:18 erzielte, nahmen die Gäste ihre Auszeit, um den Lauf der Gallier zu unterbinden. Die Ansprache des Gästetrainers hatte aber nur wenig gefruchtet. Alles was sie seine Mannen versuchten blieb im Block der Balinger hängen oder wurde eine Beute von Torhüter „Raša“ Ristanovic. Als Martin Strobel schließlich das 22:18 erzielte, schien alles für die Hausherren zu laufen. Allerdings kam jetzt die nervenaufreibende Schlussphase, die nichts für schwache Nerven war.
„Bietigheim hätte das Unentschieden heute verdient gehabt, aber ich freue mich für die Jungs und glaube, dass es der Ball war, vielleicht nicht für das heutige Spiel, aber für alle Unwägbarkeiten die wir hinter uns haben, den sie sich verdient haben“, war HBW-Trainer Markus Gaugisch nach dem Spiel zufrieden und auch erleichtert, dass er und die Mannschaft glückliche und zufriedene Weihnachtsfeiertage verbringen können.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Radivoje Ristanovic, Matej Ašanin (TW); Fabian Böhm 3, Christoph Foth, Olivier Nyokas 1, Jannik Hausmann 1, Alexandros Vasilakis 7, Wolfgang Strobel 2, Christoph Theuerkauf, Faruk Vražalić 1, Martin Strobel 9, Denni Djozic, Sascha Ilitsch, 1, Niklas Ruß;
SG BBM Bietigheim: Mihailo Radovanovic, Darko Stanic(TW); Robin Haller 3, Patrick Rentschler, Roko Praznik, Timo Salzer 3, Tim Dahlhaus 1, Christian Schäfer 2, Andreas Blodig 3, Jonathan Scholz 2, Marco Rentschler 3, Julius Emrich 2, Andre Lohrbach 1, Romas Kirveliavicius 4;
Zeitstrafen:
HBW 2, SG BBM 3;
Strafwürfe:
HBW 0, SG BBM 0;
Nächstes Spiel
SG Flensburg-Handewitt - HBW Balingen-Weilstetten, Freitag, 26. Dezember, 15 Uhr, Flens-Arena.