Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Nach dem Heimspielmarathon müssen die Gallier von der Alb nach Berlin in den Fuchsbau
Nach dem Heimspielmarathon, von vier Begegnungen innerhalb von nur elf Tagen in der Balinger SparkassenArena müssen die Gallier von der Alb am kommenden Sonntag zum zweiten Mal auswärts auf die Platte. Nach der ersten ernüchternden Reise zur MT Melsungen führt die Schwaben ihre zweite Tour in die Bundeshauptstadt nach Berlin. In der Max-Schmeling-Halle hängen die Trauben für den HBW Balingen-Weilstetten ziemlich hoch, denn die Füchse Berlin gehören zu den absoluten Top-Mannschaften der DKB Handball-Bundesliga. Daran ändert auch der Blick auf die Tabelle nichts. Die Balinger sind der Underdog und die Hausherren der haushohe Favorit. Spielbeginn ist am Sonntagnachmittag um 17:15 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Peter Behrens und Marc Fasthoff aus Düsseldorf.
„Es soll ja niemand auf die Tabelle schauen und glauben, dass wir schon etwas erreicht haben. Wir haben sieben Punkte gegen den Abstieg und damit basta“, machte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer direkt im Anschluss an den Sieg gegen den HSV Handball deutlich, dass ihm das Tableau, auf dem der HBW auf dem dritten Platz geführt wird, überhaupt nichts bedeutet. Dabei spricht Karrer seinem Chef-Coach Markus Gaugisch aus der Seele. „Ich bin zufrieden damit, dass wir gewonnen haben, denn letztendlich ist es egal, wie und woher du die Punkte hast. Ich bin aber nicht damit zufrieden, wie wir gespielt haben“, kritisiert der HBW-Coach die Angriffsleistung seiner Mannschaft. „Wenn du Spiele mit einer Angriffseffektivität in den unteren 40 Prozent-Regionen gewinnst, ist irgendetwas falsch gelaufen“, bemängelt er auf der einen Seite die Chancenauswertung seiner eigenen Mannschaft und machte aber gleichzeitig deutlich, dass die Schwaben auch das Glück hatten, auf einen HSV zu treffen, der einen seiner schlechteren Tage erwischt hatte.
Damit relativierte der HBW-Coach die Leistung der Gallier erheblich und schließlich hatte er schon nach der Partie gegen den TuS N-Lübbecke erklärt, dass sich der Angriff noch erheblich steigern muss. In beiden Begegnungen war es einzig und allein der sehr guten Abwehrleistung und einem weit über dem Durchschnitt spielenden Matej Asanin zu verdanken, dass es keinen Schiffbruch für die Schwaben gab. „Wir leben im Angriff von Einzelaktionen und sind auch im Konterspiel weit weg von dem, was wir wollen“, erklärt Gaugisch, dass in diesem Mannschaftsteilen noch ein großer Berg von Arbeit zu bewältigen ist. „Das schaffen wir aber nicht in den zwei Tagen bis zum Spiel gegen Berlin und daher müssen wir schauen, was am Ende dabei rauskommt“, möchte der Gymnasiallehrer das Licht des HBW nicht völlig unter den Scheffel stellen. Jedes Spiel würde eine Chance bieten und „wir möchten alles versuchen, egal was kommt“, gibt sich Gaugisch vor der Abreise nach Berlin gewohnt kämpferisch.
Die Balinger Gastgeber sind mit einer Niederlage in die Saison gestartet. In Göppingen musste sich der amtierende deutsche Pokalsieger am ersten Spieltag mit 29:27 geschlagen geben. Eine Woche später wurde der Bergische HC mit 32:23 regelrecht aus der Max-Schmeling-Halle gefegt und auch die überraschend stark aufspielenden Gummersbacher mussten mit leeren Hände nach Hause fahren. Sie mussten sich am vergangenen Wochenende mit 30:27 geschlagen geben.
Bei der Niederlage in Göppingen wurde bei den Füchsen vor allem der verletzte Abwehrchef Denis Spoljaric vermisst. Weil dieser auf Grund seiner Handverletzung noch längere Zeit ausfallen wird, haben die Berliner in einem Blitztransfer den dänische Abwehrspezialisten Kasper Nielsen (39), der bis 2008 bei der SG Flensburg-Handewitt aktiv war, bis zur Rückkehr von Spolaric verpflichtet. Der verlieh der Füchse-Abwehr im folgenden Heimspiel gegen den BHC große Sicherheit. Der 189-fache dänische Nationalspieler gab bei seinem Debüt der Füchse-Abwehr große Sicherheit und so gab es für den BHC nichts zu erben. Gegen Gummersbach ging es etwas knapper zu und deren Geschäftsführer Frank Flatten meinte gar, dass sie von den Unparteiischen um die Punkte gebracht worden wären. Alles in allem, war bei den Füchsen aber auch in diesem Spiel eine weitere Leistungssteigerung zu erkennen.
Nach dem Spiel gegen den Altmeister hatte der neue deutsche Nationaltrainer Dagur Sigurdsson, der in einer Doppelfunktion nach wie vor auch Cheftrainer der Füchse ist, eine ganze Woche Zeit, die Mannschaft auf das Spiel gegen den HBW vorzubereiten. Das ist im Vergleich zu Galliern ein gravierender Vorteil, denn die Schwaben hatten dazwischen noch die schwere Partie gegen den HSV Handball, die am Ende des Heimspielmarathons nochmals mächtig an den Kräften gezehrt hat. Dennoch will Markus Gaugisch nichts unversucht lassen, die Füchse in ihrem eigenen Bau so lange wie möglich zu ärgern.