Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier vor der ersten Herausforderung in der "Hölle Süd"
Nach der deftigen Pleite im Auftaktspiel gegen die MT Melsungen, bleibt dem HBW Balingen-Weilstetten nicht viel Zeit sich mit der Aufarbeitung der Niederlage zu beschäftigen. Bereits am Sonntag steht das erste Heimspiel auf dem Plan. Gast in der Balinger SparkassenArena wird GWD Minden sein. Die Grünweißen haben sich in der Sommerpause mächtig verstärkt und peilen in dieser Saison die 30-Punkte-Marke an. Dafür sind auch Auswärtspunkte bei den Gallier von der Alb eingeplant. Die möchten allerdings beim ersten Auftritt in der „Hölle Süd“ unter Beweis stellen, dass das Spiel gegen Melsungen nicht die wahre Mannschaftsstärke der Gallier widerspiegelt. Spielbeginn ist am Sonntagnachmittag um 15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Matthias Brauer und Kai Holm.
Mit viel Zuversicht war die Mannschaft am vergangenen Montag nach Melsungen gefahren. Man war sich der schweren Aufgabe und der Außenseiterrolle sehr wohl bewusst und war sich auch darüber im Klaren, dass es auf Grund der personellen Situation nur darum ging, mit einer ordentlichen Leistung in die Saison zu starten. Trotzdem wollte man den Nordhessen so lange wie möglich Paroli bieten, aber noch bevor das Spiel begonnen hatte, gab es bereits den ersten Rückschlag. Dragan Tubic hatte sich schon im Abschlusstraining eine Leistenzerrung zugezogen und musste beim Aufwärmen endgültig passen. Da Neuzugang Yann Polydore gar nicht auf dem Spielberichtsbogen stand, weil er sich schon Tage zuvor am Sprunggelenk eine Verletzung zugezogen hatte, stand Trainer Markus Gaugisch nur noch Jannik Hausmann aus dem Perspektivkader für die rechte Rückraumposition zur Verfügung.
Trotzdem kamen die Schwaben gut ins Spiel. Zwei frühe Zeitstrafen brachten sie aber völlig aus dem Tritt und mit 7:2 in Rückstand. Nach zwei weiteren Siebenmetertreffer stand es 9:2 und für den HBW ging es nach nur zwölf Minuten nur noch um Schadensbegrenzung, was bis zum Pausenpfiff aber auch nicht gelang. „Das war wie ein Albtraum“, konnte der in Melsungen zum Zuschauen verdammt Neuzugang Olivier Nyokas am Tag nach der Pleite noch nicht begreifen, was er mit anschauen musste.
„In Melsungen sind Dinge passiert, egal in welcher Besetzung wir gespielt haben, die einfach nicht passieren dürfen und die wurden gnadenlos bestraft“, erklärte HBW-Trainer Markus Gaugisch die Ursachen. Seine Mannschaft habe im ersten Spiel sehr viel Lehrgeld bezahlt und er hofft, dass das so etwas nicht noch einmal passiert. „Dafür muss sich aber in aller erster Linie unsere Personalsituation ändern“, wollte der Gymnasiallehrer die Klatsche dann doch nicht nur an den Fehlern von denen festmachen, die auf der Platte standen. Nach derzeitigem Stand könnte am Sonntag tatsächlich eine andere Mannschaft auflaufen wie noch gegen Melsungen. Zumindest besteht die Hoffnung, dass Nyokas zu seinem ersten Einsatz im Trikot der Gallier kommt und auch die Verletzung von Dragan Tubic scheint nicht so schwerwiegend zu sein, dass er längere Zeit ausfällt. Auch bei Christoph Theuerkauf sieht es so aus, als ob er mit dabei sein kann. Allerdings muss er noch abwarten, ob er nach einer ärztlichen Untersuchung das Ok bekommt.
Während sich die Reihen der Verletzen beim HBW zu lichten scheinen, werden die Gäste aus Minden weiterhin auf ihren Top-Torjäger Nenad Bilbija und Mittelmann Sören Südmeier verzichten müssen. Beide laborieren noch an den Folgen von Kreuzbandrissen. Auf Grund der aktuellen Neuzugänge dürfte das Fehlen von Bilbija und Südmeier aber kaum ins Gewicht fallen. Vom SC Magdeburg holten die Grünweißen den ehemaligen HBW-Torhüter Gerrit Eijlers und Kreisläufer Marco Oneto nach Ostwestfalen. Dazu kehrte Rückraumspieler Arne Niemeyer vom TuS N-Lübbecke an seine alte Wirkungsstätte zurück und vierter im Bunde der Neuzugänge ist Abwehrhüne Miladin Kozlina, der vom Champions League-Teilnehmer RK Vadar Skopje nach Minden kam.
„Wir alle haben sicher noch die Begegnung kurz vor Ende der letzten Saison in Erinnerung“, schweift der Balinger Coach nochmals zurück in den Mai diesen Jahres, als Minden den Galliern per Strafwurf Sekunden vor Schluss noch einen Punkt stibitzte. „Es war ein heißes Spiel, das auf einem guten Niveau stand und genau das erwarte ich auch am Sonntagnachmittag“, ist Gaugisch davon überzeugt, dass das Spiel gegen den letztjährigen Tabellenvierzehnten eine ganz heiße Kiste mit hoffentlich gutem Ausgang für den HBW wird. „Ich bin mir sicher, dass Minden alles dafür tun wird, um eine mögliche Verunsicherung unserer Mannschaft auf Grund des Melsunger Spieles auszunutzen. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die Mannschaft am Sonntagnachmittag anders auftreten wird und mit dem Heimvorteil, werden wir die ersten zwei Punkte holen“, hofft Geschäftsführer Bernd Karrer, dass auch die restlichen Stehplatzkarten noch verkauft werden können und die HBW-Fans der Mannschaft zum ersten Erfolg der neuen Saison verhelfen können.