Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier von der Alb unterliegen Erlangen denkbar knapp
Der HBW Balingen-Weilstetten verliert nach schlechtem Start in die zweite Spielhälfte beim HC Erlangen mit 28:27 (16:14). Der Aufsteiger aus Bayern hatte nach der ersten Hälfte dank der besseren Schlussphase die Nase knapp vorne, noch war die Partie aber gänzlich offen. Erst der verschlafene Start der Gäste nach dem Seitenwechsel ließ den Vorsprung der Erlanger auf fünf Tore anwachsen. Zu viel für die Gallier von der Alb, die zwar aufopferungsvoll bis zum Schluss kämpften, am Ende aber mit dem Gegentreffer in der Schlusssekunde das Feld als Verlierer verlassen mussten. Erlangen kann mit den zwei Big Points die Abstiegsränge verlassen. Die Schwaben hingegen verweilen mit 17:23 Punkten vorerst weiterhin auf dem 14. Tabellenplatz.
Mehrere Führungswechsel
Von Beginn an war viel Feuer in der Partie. Bereits in einer der ersten Aktionen muss HBW-Kapitän für zwei Minuten von der Platte. Er soll seinen Gegenspieler im Gesicht getroffen haben. Bei der gleichen Aktion gingen die Hausherren mit 1:0 in Führung. Olivier Nyokas sorgte für den Ausgleich und weitere Tore von Denni Djozic und Faruk Vrazalic bedeuteten die 2:3-Führung für die Schwaben nach fünf Minuten. Die Gallier legten fortan zwar jeweils mit einem Treffer vor, Erlangen hatte aber unheimlich schnelle Antworten parat. Selbst als der HC nach knapp neun Minuten aufgrund einer Zeitstrafe gegen Sebastian Preiß in Unterzahl agieren musste, gelang Jonas Link der Ausgleichstreffer zum 6:6. Nach der bereits zweiten Strafe gegen Wolfgang Srobel, musste der HBW auch die erkämpfte Führung wieder hergeben.
Drei Tore von Alexandros Vasilakis wendeten das Blatt zu Gunsten der Mannschaft von Markus Gaugisch. Innerhalb von nur 120 Sekunden netzte der Grieche drei Mal ein sorgte so für die 8:9-Führung in der 17. Minute. Der HC verschenkte weiterhin keinen einzigen Zentimeter und setzte alles daran, die Gallier nicht davonziehen zu lassen. Im Gegenteil, wieder in Überzahl spielend gelang den Hausherren durch Ole Rahmel der erneute Führungswechsel. WM-Fahrer Martin Strobel gelang zwar der Ausgleich, aber wieder brauchte Erlangen nur wenige Sekunden, um eine positive Reaktion auf den Gegentreffer zu zeigen. Die Gastgeber nutzten die kleine Euphoriewelle, um fünf Minuten vor der Halbzeitpause zum ersten Mal im Spiel mit zwei Treffern in Führung zu gehen. Den Torabstand verteidigten die Erlanger beim Stand von 16:14 bis zum Seitenwechsel.
Starke Aufholjagd wird nicht belohnt
Den Start in die zweiten 30 Minuten verpatzte der HBW: Zunächst verpassten die Gallier von der Alb die Gelegenheit auf ein Tor Abstand zu verkürzen. Dann kamen auch noch einfache Fehler hinzu und plötzlich musste das Team von Trainer Markus Gaugisch vier Tore Rückstand hinterherlaufen. Bis zum 19:15 für den HC Erlangen vergingen in Halbzeit Zwei gerade einmal vier Minuten. Ein verworfener Siebenmeter von Vrazalic begünstigte den Führungsausbau der Gastgeber. 21:16 stand es für den Aufsteiger durch das bereits fünfte Tor von Nikolai Link. Die Gäste manövrierten sich selbst in eine fast aussichtslose Position: Nach 40 Minuten stand beim 21:17 ein Vier-Tore-Rückstand in fremder Halle zu Buche – war diese Aufgabe überhaupt noch zu lösen?
Der HC behauptete den Vorsprung. Selbst als die Gallier nochmals zur Aufholjagd ansetzten. Ein Doppelschlag von Martin Strobel und Vasilakis zum 42:21 nach 49 Minuten ließ bei den zahlreich mitgereisten Balinger Fans nochmal Hoffnung aufkommen. Eine Zeitstrafe gegen Fabian Böhm nur wenige Sekunden danach bremste die Euphorie aber. Erlangen war bemüht die Kontrolle über das Spiel zu behalten und schaffte das zunächst. Als dann Vrazalic in der 53. Minute nach einem weiteren Doppelschlag des HBW nochmals verkürzt – es stand nur noch 26:24 für die Hausherren – kam nochmal Spannung auf. Die Hausherren reagierten mit einer Auszeit. Der Treffer zum 27:24 durch Martin Stranovsky verschaffte erstmal Luft. Durch die dritte Zeitstrafe für Preiß und die damit verbundene rote Karte hatten die Gallier nochmals eine gute Gelegenheit. Böhm verkürzte prompt zum 27:25 und dem Nationalspieler gelang nach 58 Minuten auch das 27:26. Verbissen kämpfte der HBW nun um jeden Zentimeter und wurde belohnt: 45 Sekunden vor dem Ende waren die Gäste wieder in Ballbesitz und hatten die Gelegenheit zum Ausgleich. Denni Djozic behielt die Nerven und verwandelte einen fälligen Siebenmeter. Noch immer aber zeigte die Uhr 15 Sekunden an. Und tatsächlich, mit der Schlusssirene traf Oliver Hess zum glücklichen 28:27-Sieg der Gastgeber.
Die Mannschaften:
HC Erlangen: Andreas Bayerschmidt, Nikolas Katsigiannis; Moritz Weltgen (1), Benedikt Schwandner, Jonas Link (5), Sebastian Preiß (2), Sigurbergur Sveinsson, Christoph Nienhaus, Oliver Hess (5), Ole Rahmel (2), Martin Stranovsky (6), Nikolai Link (6), Jonas Thümmler (1), Bastian Krämer
HBW: Radivoje Ristanovic, Matej Asanin; Fabian Böhm (5), Felix König, Christoph Foth, Olivier Nyokas (1), Jannik Hausmann, Alexandros Vasilakis (9), Wolfgang Strobel, Faruk Vrazalic (6), Martin Strobel (3), Denni Djozic (3), Niklas Ruß, Yann Polydore
Zeitstrafen: Erlangen 3 – HBW 4
Nächste Spiel:
HBW Balingen-Weilstetten gegen TSV Hannover-Burgdorf am Mittwoch, 11. Februar um 20.15 Uhr in der Balinger SparkassenArena.