Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier bereiten sich auf die fränkische "Hölle" vor
Nach der Weltmeisterschaftspause geht es jetzt in der DKB-Handballbundesliga wieder weiter. Den Auftakt ins Jahr 2015 machen die Gallier von Alb und der HC Erlangen, die bereits am Sonntag aufeinander treffen. Spielbeginn in der Arena Nürnberg ist um 17:15 Uhr. Das hochbrisante Kellerduell steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Fabian Baumgart und Sascha Wild.
Während das Hinspiel im Oktober des vergangenen Jahres eine ziemlich einseitig Angelegenheit zu Gunsten des HBW Balingen-Weilstetten war, steht das Rückspiel unter ganz anderen Voraussetzungen. Vor heimischer Kulisse dominierten die Balinger den Aufsteiger von der ersten Minute an und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, wer am Ende das Parkett als Sieger verlassen würde. Der einzige bayrische Vertreter in der DKB HBL war ganz offensichtlich in der Beletage des Handballs noch nicht angekommen. Das hat sich zwischenzeitlich aber gewaltig verändert. Der Liga-Neuling aus der Hugenottenstadt hat mehrmals unter Beweis gestellt, dass man ihn nicht umsonst, als den stärksten der drei Aufsteiger eingestuft hatte.
Unter anderem haben die Franken den Füchsen Berlin in ihrem Fuchsbau einen Punkt abgeknöpft und sie hatten den THW Kiel in der Kieler Sparkassen-Arena am Rande einer Niederlage. Zwölf von seinen bisher 13 Zählern hat der Aufsteiger aber vor heimischer Kulisse geholt. „In der Halle erwartet uns die Hölle“, prophezeit HBW-Coach Markus Gaugisch seinen Mannen einen ganz heißen Tanz. Gaugisch kennt das Erlanger Publikum und kann die Aussage von der Homepage des HCE, dass es in der Arena Nürnberg nicht nur gegen sieben Erlanger, sondern gegen 3000 anpeitschende Fans geht, nur ganz dick unterstreichen. „Für Erlangen ist das ein Alles-oder-Nichts-Spiel“, vergleicht Gaugisch die Situation der Franken mit der des HBW aus der Vorsaison. „Da musst du ein Heimspiel gegen einen unmittelbaren Konkurrenten einfach gewinnen“, ist Gaugisch davon überzeugt, dass der Fokus seit Beginn der Erlanger Vorbereitung am 8. Februar voll und ganz auf das Spiel gegen den HBW ausgerichtet ist.
Im Vergleich zu den Schwaben hatte HCE-Trainer Frank Bergmann während der Vorbereitungszeit einen fast kompletten Kader zur Verfügung. Er musste lediglich auf Sigurbergur Sveinsson verzichten, der mit der Isländischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar war. Insgesamt verlief die Vorbereitung der Franken ganz nach Wunsch und in ihren Testspielen waren sie durchweg erfolgreich. Das war bei HBW-Coach Markus Gaugisch etwas anders. Er musste die Vorbereitung mit einem Mini-Kader absolvieren. Mit Martin Strobel, Fabian Böhm und Faruk Vražalić waren gleich drei Spieler in Katar und mit Christoph Theuerkauf, Dragan Tubic und Dennis Wilke stehen drei weitere Spieler auf der Langzeit-Verletztenliste. Auch der Franzose Olivier Nyokas konnte erst in der Schlussphase voll einsteigen, ist zwischenzeitlich aber völlig schmerzfrei. Während er in Erlangen ganz sicher dabei sein wird, muss Gaugisch auf seinen Allrounder Sascha Ilitsch verzichten. Ihn hat eine Lungenentzündung erwischt und es ist derzeit noch nicht absehbar, wie lange er ausfallen wird.
Auch hinter dem Einsatz von Neuzugang Manuel Frietsch steht noch ein dickes Fragezeichen. Er ist ebenfalls krank und konnte in der Woche vor dem Spiel gegen den Tabellensiebzehnten nicht mit trainieren. „Klar, ist es mit einem derart dezimierten Kader nicht einfach, sich gezielt vorzubereiten, aber ich glaube, dass wir das trotzdem ganz gut hinbekommen haben“, erzählt der HBW-Coach, dass er mit seiner Mannschaft sehr viel individuell und in der Kleingruppe trainiert habe und da habe er schon ein paar Sachen gesehen, die ihm ganz gut gefallen haben.
„Ich denke es ist für beide Mannschaften ein sogenanntes „Muss-Spiel“, aber der größere Druck liegt eindeutig auf Seiten des HC Erlangen“, weist HWB-Geschäftsführer Bernd Karrer darauf hin, dass die Punkte für die Schwaben mindestens so wichtig sind, wie für den HCE. „Bisher sind wir absolut im Soll. Damit es aber so bleibt, sollte sich der Abstand zu den Plätzen 16 bis 19 nicht noch weiter verringern“, macht sich Karrer bei einem Blick auf die Tabelle schon etwas Sorgen um den Abstiegsstrudel. Bei derzeit nur drei Zählern Vorsprung auf Minden und Friesenheim durchaus verständlich, denn vor allem die Ergebnisse im Dezember haben gezeigt, dass jede Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel in der Lage ist, sogenannte Big-Points zu machen und da wäre dann das dünne Polster der Schwaben relativ schnell aufgebraucht.