Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier entführen zwei ganz wichtige Punkte aus Hamburg

Mit einer unglaublichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit erkämpften sich die Gallier von der Alb den zweiten Auswärtserfolg der Saison. Sie drehten ein zu Beginn bereits verloren geglaubtes Spiel und ließen sich auch in einer hitzigen Schlussphase nicht aus dem Konzept bringen. Mit dem 28:26(15:17)-Erfolg holt sich der HBW seinen siebten Saisonsieg und macht einen weiteren, ganz wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

‚Das Spiel so lange wie möglich offen zu halten und am Ende schauen, was dabei rauskommt‘, so lautete die Vorgabe für das Spiel der Gallier beim HSV Handball. Dieses Vorhaben war aber ganz schnell vergessen, denn nach nur wenigen Minuten sah es für den HBW nach einer katastrophalen Pleite aus. Der HSV eröffnete die Partie und Pascal Hens traf zum 1:0. Im Gegenzug traf Fabian Böhm den Pfosten. Auch sein zweiter Wurfversuch landete an der Torumrandung und als er im nächsten Angriff den Ball verlor, führte der HSV bereits mit 3:0. Jogi Bitter hielt gegen Martin Strobel und Hans Lindberg erhöhte auf 4:0. Als die Hanseaten auch noch das 5:0 erzielten, zog Markus Gaugisch die Notbremse in Form einer Auszeit und holte seine Jungs zur ersten Besprechung zusammen. Die hatte dann den Erfolg, dass die Gallier das Spiel jetzt einigermaßen ausgeglichen gestalten konnten.

Mehr war aber nicht drin und als sich Bitter einen weiteren Wurf von Martin Strobel holte, betrug der Vorsprung des HSV nach knapp zwölf Minuten 8:2. Die Gallier steckten aber nicht auf, sind kämpften sich in das Spiel zurück und ließen sich auch durch einen 7-Tore-Vorsprung beim Stande von 12:5 nach 18 Minuten nicht beirren. Ab der zwanzigsten Minute begann sich dann das Pendel peu à peu von Norden in Richtung Süden zu drehen. Böhm, der erst kurz vor der Reise nach Hamburg seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hatte, erzielte das 14:9 und Denni Djozic erzielte per Strafwurf das 14:10. Als Christoph Theuerkauf nur wenig später zum 15:12 einnetzte, war es HSV-Trainer Christian Gaudin, der die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legte. Die Auszeit zeigte aber kaum Wirkung. Der HBW war im Spiel und ließ im Angriff nichts mehr liegen. Mit dem Pausenpfiff stellte Christoph Theuerkauf den 17:15-Halbzeitstand her.

Unmittelbar nach Wiederbeginn – die Schwaben hatten Anwurf – erzielt Böhm den Anschlusstreffer. Bis zum Ausgleich mussten die wenigen HBW-Fans in der O2 World und die Bank der Gallier allerdings noch etwas warten. „Was mir heute besonders gefallen hat, war die Ruhe in der Mannschaft. Sie wirkte gefestigt und ließ sich nicht beirren“, war Trainer Markus Gaugisch zufrieden mit dem was sein Jungs auf der Platte jetzt ablieferten. Mit dieser von Gaugisch erwähnten Ruhe überstanden sie auch noch eine Unterzahl und schließlich Faruk Vražalić der das 19:19 erzielte. Der Bosnier hatte die Reise trotz seiner leichten Oberschenkelverletzung angetreten.

Nach dem 19:19 in der 39. Minute hatte der HBW das Spiel fest in der Hand. Selbst eine doppelte Unterzahl, Faruk Vražalić und Niklas Ruß wurden für jeweils zwei Minuten auf die Bank geschickt, konnte der HBW, dank eines Treffers von Fabian Böhm ausgeglichen gestalten. Kaum wieder vollzählig, setzten sich die Schwaben auf 23:20 ab. Höchste Zeit für den HSV-Coach seine nächste Auszeit zu nehmen. „Wie schon im Hinspiel war es Alexander Feld, den wir danach nicht so richtig unter Kontrolle bekamen“, analysierte HBW-Coach Gaugisch, warum der hart erarbeitete Vorsprung danach so schnell dahin war. Mit einem 4:0-Lauf hatten die Hanseaten das Spiel wieder gedreht.

Aber auch jetzt war es die von Gaugisch beschriebene Ruhe die die Gallier an diesem Abend ausstrahlten und vor allem Torhüter Radivoje „Rasa“ Ristanovic, der mit seinen Paraden dafür sorgte, dass der HSV den Sack nicht zumachen konnte. Spielmacher Martin Strobel erzielte den Ausgleich zum 25:25 und als sich „Rasa“ einen Wurf von Adrian Pfahl krallte, konnten die Hausherren den nächsten Angriff nur auf Kosten eines Strafwurfes abwehren. Diesen verwandelte Denni Djozic nervenstark zum 26:25 für den HBW. Allerdings waren noch mehr als vier Minuten zu spielen und die Partie entwickelte sich zu einem echten Handballkrimi. Der HSV versuchte es mit der Brechstange. Allen voran Pascal Hens. Die Abwehr der Gallier blockte aber gleich zwei Würfe von ihm in Folge und beim dritten Versuch nagelte er das Leder am Balinger Kasten vorbei.

Zwei Minuten vor Schluss ließ Martin Strobel HSV-Keeper Jogi Bitter keine Chance und traf zum 27:25 für den HBW. Das Spiel war aber noch längst nicht durch. Christoph Theuerkauf scheiterte nach einer HBW-Auszeit an Bitter und im Gegenzug verkürzte Hans Lindberg auf 27:26 für den HSV. Erst Jannik Hausmann machte zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff den Deckel endgültig auf die Partie. Mit dem 28:26-Erfolg konnten die Schwaben einen kaum für möglichen gehaltenen Auswärtserfolg feiern.

Die Mannschaften

HSV Handball: Johannes Bitter, Max-Henri Herrmann (TW); Kevin Schmidt, Alexandru Viore Simicu 1, Torsten Jansen 2, Matthias Flohr 2, Kevin Herbst, Hans Lindberg 6/2, Richard Hanisch 1, Kentin Mahé 2, Pascal Hens 5, Davor Dominikovic, Adrian Pfahl 5, Alexander Feld 2;

HBW Balingen-Weilstetten: Radivoje Ristanovic, Matej Ašanin (TW); Fabian Böhm 8, Felix König 2, Christoph Foth, Gregor Thomann, Jannik Hausmann 2, Wolfgang Strobel, Christoph Theuerkauf 5, Faruk Vražalić 2, Martin Strobel 4, Denni Djozic 4/3, Sascha Ilitsch, Niklas Ruß 1;

Zeitstrafen

HSV 2, HBW 4;

Strafwürfe

HSV 3/2, HBW 3/3

Nächstes Spiel

SC Magdeburg – HBW Balingen-Weilstetten, Sonntag, 6. Dezember, GETC-Arena in Magdeburg

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