Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier von der Alb ohne Druck und mit viel Selbstvertrauen gegen den HSV Handball
Viel Zeit hatten die Gallier von der Alb nicht, das Ende ihrer kleinen Negativserie zu feiern, denn nur vier Tage nach dem hochverdienten 33:28 (18:12)-Erfolg gegen den TBV Lemgo müssen die Schwaben schon wieder auf die Platte. Am Mittwochabend treffen sie in dieser Saison bereits zum zweiten Mal auf den HSV Handball. Spielbeginn in der O2 World Hamburg ist um 19 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Lars Geipel und Markus Helbig.
„Wie? Schon wieder gegen Hamburg? Gegen den haben die Gallier doch erst vor kurzem gewonnen“, fragt sich mancher mit einem Blick auf den Spielplan und wundert sich. Dass die Schwaben unmittelbar nach dem 15. Spieltag, nach nur zwölf Wochen bereits zum Rückspiel gegen die Hanseaten antreten müssen, ist dem organisatorisch, schwierigen Spielplan geschuldet. an dem die beiden Kontrahenten vom Mittwochabend nicht unmaßgeblich beteiligt sind. Die einen (der HSV Handball) haben ihre Lizenz für die aktuelle Saison bekanntlich erst über den Weg vor das Schiedsgericht erhalten, worauf sich die anderen (der HBW) über das Landgericht Dortmund in die Liga geklagt haben. Das ganze Hick-Hack, wer von den beiden Teams nun berechtig oder unberechtigt in der Liga ist, ist aber grundsätzlich Schnee von gestern und wäre nicht der ungewöhnliche Spielplan der Balinger und die Tatsache, dass am Ende der Saison vier Mannschaften absteigen müssen, wäre das Ganze nur noch eine Randerscheinung. Dass die 19er-Liga und die Lizenzierungsrichtlinien im Hintergrund bei der Handball-Bundesliga noch ein wichtiges Thema sind, sei unbestritten, aber am Mittwochabend in der O2 World geht es ausschließlich ums Sportliche.
Natürlich erinnert man sich bei den Gallier von der Alb noch gerne an den 10. September und den knappen, am Ende aber verdienten 22:21-Erfolg über den HSV. Die Handballwelt stand damals Kopf. Nicht nur weil der krasse Außenseiter, der eine Woche zuvor schon die Kieler Zebras hat stolpern lassen, erneut zugeschlagen hatte, sondern auch bei einem Blick auf die Tabelle, sah es so aus, als ob diese auf dem Kopf steht. Der HSV, immerhin Champions League Gewinner der Saison 2012/13 stand ganz unten im Tabellenkeller und auch der große THW Kiel musste sich nach den Niederlagen gegen den TBV Lemgo und gegen die Gallier von der Alb von ganz unten nach oben durcharbeiten. Der Abstiegskandidat aus dem Süden hingegen grüßte von den oberen Tabellenrängen.
Das Tableau ist zwischenzeitlich allerdings gerade gerückt. Während die Hanseaten schon wieder an den internationalen Startplätzen anklopfen, kämpfen die Schwaben nicht ganz unerwartet in den unteren Regionen um den Klassenerhalt. Nach fünf Niederlagen in Folge konnten sie den Sturz ins bodenlose am vergangenen Wochenende allerdings aufhalten und sich mit dem Erfolg gegen den TBV Lemgo wieder etwas Luft verschaffen. „Das war schon ganz gut, was wir gegen Lemgo in der Abwehr gezeigt haben“, resümierte HBW-Coach Markus Gaugisch, der auch nach dem Videostudium nur ganz wenige Fehler seiner Mannschaft gefunden hatte. „Das was wir uns vorgenommen hatten, konnte wir um- und durchsetzen“, freute sich Gaugisch, dass auch im Angriff der Ball richtig gut lief.
„Gegen den HSV müssen wir wieder über die Abwehr kommen“, baut Gaugisch voll und ganz auf das Prunkstück der Gallier. „Wir dürfen sie mit ihrer individuellen Qualität einfach nicht spielen lassen. Wenn wir sie machen lassen, wie sie wollen, schießen sie locker über dreißig Tore und dann haben wir keine Chance“, so Gaugisch zu den Aussichten und Möglichkeiten seiner Mannschaft gegen den immer noch hochkarätig besetzten HSV. „Wir werden versuchen, Hamburg das Leben so schwer wie möglich zu machen“, fordert er seine Jungs auf, dass sie das HSV-Tempo beantworten, in dem sie einen guten Rückzug spielen.
„Dass wir gegen den HSV vor heimischem Publikum in der O2 World krasser Außenseiter sind, steht außer Frage“, macht sich HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer nichts vor, wenn auch der eine oder andere nach dem Samstagsspiel die Auffassung vertritt, dass es eine machbare Aufgabe sei. „Natürlich wissen wir, dass es bei den Hamburgern in den letzten drei Spielen nicht so gelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt haben, aber das ändert nichts an ihrer individuellen Klasse“, will Karrer die letzten Spiele gegen IFK Kristianstad, den Bergischen HC und GWD Minden nicht als Maßstab gelten lassen. „Die haben die Niederlage gegen uns nicht vergessen“, ist er sicher, dass Pascal Hens und Co. alles in die Waagschale werfen werden, um den Schwaben ihre Grenzen aufzuzeigen.
Die müssen ihre Mannschaft übrigens erneut umbauen, nachdem die „Linkshänder-Seuche“ wieder zugeschlagen hat. Faruk Vražalić, der seit seiner Nachverpflichtung gerade mal vier Spiele für die Schwaben absolviert hat, wird die Reise nach Hamburg auf Grund einer Oberschenkelverletzung nicht antreten können. Dafür wird Gregor Thomann aus dem Perspektivkader die Rechtsaußenposition besetzen.