Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Den Galliern hat das Quäntchen Glück gefehlt
Nach dem Sieg am Wochenende gegen die SG BBM Bietigheim haben die Gallier von der Alb gestern Abend ihr zweites Auswärtsspiel gegen einen Aufsteiger knapp mit 28:27 (14:14) verloren. Gegen die SG Lu-Friesenheim fehlte dem HBW in der Schlussphase das notwendige Quäntchen Glück, um aus dem Badischen einen oder gar beide Punkte mitzunehmen.
„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben alles versucht, um von hier etwas Zählbares mitzunehmen, aber in der Schlussphase hat uns einfach das Quäntchen Glück gefehlt“, war HBW-Trainer Markus Gaugisch nach dem Schlusspfiff zwar enttäuscht, aber weit weg davon, sich über die Niederlage zu ärgern und ähnlich ging es auch seinem Geschäftsführer Bernd Karrer. Beide mussten mit ansehen, wie ihr Torhüter Matej Asanin gegen den Rückraumkracher von Gunnar Dietrich zwar hervorragend parierte, der Abpraller aber direkt in die Hände von Ex-Nationalspieler Stephan Just fiel. Der hatte keine Mühe, das Spielgerät im HBW-Gehäuse unterzubringen. Dass Just am Kreis den Ball so frei aufnehmen konnte, lag auch daran, dass Dennis Wilke unmittelbar zuvor von einem Ellbogen im Gesicht getroffen wurde und mit einer Platzwunde am Boden lag.
Den Gallier blieben noch neun Sekunden für den letzten Angriff und Markus Gaugisch nahm seine letzte Auszeit. Seine Jungs setzten um was besprochen wurde und Martin Strobel nahm sich den finalen Wurf. Obwohl er unfair angegangen wurde machte er alles richtig, sein Geschoss ging Richtung untere Torecke, wurde aber dort vom besten Friesenheimer Spieler, Torhüter Kevin Klier, mit letztem Einsatz von der Linie gekratzt. Der Abpraller kam aber nicht wie zuvor beim HBW ins Feld zurück, sondern ging ins Seitenaus. Die Gallier bekamen zwar noch einen Freiwurf zugesprochen, aber dieser musste direkt ausgeführt werden und brachte das Friesenheimer Gehäuse nicht mehr in Gefahr.
So wie das Spiel in der letzten Spielminute durchaus auch einen anderen Ausgang hätte nehmen können, verlief eigentlich die gesamte Partie. Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Auf Friesenheimer Seite sah man ganz deutlich, dass ihr Trainer Thomas König die spielfreie Zeit genutzt hatte, um seine Mannschaft ganz explizit auf das HBW-Spiel vorzubereiten. Zeitweise hatte man das Gefühl, dass die Hausherren schon im Voraus gewusst haben, wo der Ball im Balinger Angriff hinkommt und die Gallier liefen sich immer wieder fest oder mussten sich unvorbereitete Würfe nehmen. So war es nicht verwunderlich, dass HBW-Coach Markus Gaugisch am Ende zwanzig Fehlversuche registrieren musste. Allerdings arbeitete auch die Defensive der Gallier gewohnt konsequent und so musste auch der Eulen-Coach nach dem Schlusspfiff konstatieren, dass ihm seine Mannschaft viel zu viele Chancen ausgelassen hat.
Angesichts der Tatsache, dass die Führung während des Spieles mehrmals hin und her wechselt und es über sechzig Minuten keiner Mannschaft gelungen war, sich einen größeren Vorsprung zu erarbeiten, kann man den Balinger Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel durchaus verstehen, wenn er nach dem Spiel im Interview meinte, dass eine Punkteteilung gerecht gewesen wäre. Einzig der Friesenheimer Trainer sah das anders. „Ich will nicht arrogant klingen, aber ich denke wir waren die bessere Mannschaft und wir haben den Sieg verdient“, verkündete er in der Pressekonferenz, musste dann aber auch einräumen, dass seine Mannschaft am Ende das Quäntchen Glück gehabt habe und, dass das Spiel hätte auch anders laufen können.
Erneut haben die Schwaben nicht viel Zeit, sich über die Niederlage zu ärgern, denn bereits am Sonntag treffen sie auf den dritten Aufsteiger. Dann kommt der HC Erlangen in die Balinger SparkassenArena und alle sind sich einig, dass mit einem Heimsieg der HBW weiterhin im Soll wäre.
Die Mannschaften:
TSG Lu-Friesenheim: Kevin Klier, Maximilian Bender (TW); Philipp Grimm (6), Bogdan Criciotoiu (5), Stephan Just (4/3), Gunnar Dietrich (3), Erik Schmidt (3), Andrej Kogut (2), Felix Kossler (2), Marco Hauk (1), Stefan Lex (1), Oliver Tesch (1), Jan Claussen, Robin Unger.
HBW Balingen-Weilstetten: Matej Asanin, Karim Ketelaer (TW); Olivier Nyokas (7), Dennis Wilke (4), Denni Djozic (4/1), Martin Strobel (3), Sascha Ilitsch (3), Niklas Ruß (2), Christoph Theuerkauf (2), Felix König (1), Alexandros Vasilakis (1), Wolfgang Strobel, Christoph Foth, Dragan Tubic.