Vorbericht des HBW-Pressedienstes
In Melsungen starten auch die Gallier in die neue Saison
Am Dienstagabend ist es auch für den HBW Balingen-Weilstetten so weit: Mit dem Spiel gegen die MT Melsungen beginnt für die Schwaben ihre neunte Saison in der stärksten Liga der Welt. Während alle anderen Mannschaften bereits ein Spiel absolviert haben, mussten die Gallier mit ihrem ersten Auftritt auf Grund eines äußerst ungewöhnlichen Spielplanes noch warten. In der Kassler Rothenbach Halle ist es aber endlich soweit und Strobel und Co. können zeigen, dass die lange und harte Vorbereitung nicht umsonst gewesen ist. Spielbeginn gegen die MT Melsungen ist um 20:15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Nils Blümel und Jörg Loppaschewski.
Dass die Schwaben in dieser Saison im Konzert der Großen überhaupt mitspielen können, ist nicht selbstverständlich. Mit dem letzten Pfiff im Spiel gegen den TBV Lemgo am 24. Mai diesen Jahres, waren die Gallier von der Alb sportlich nämlich abgestiegen. Obwohl die Verantwortlichen zu Beginn der zurück liegenden Saison mit Recht davon ausgegangen sind, dass sie personell die stärkste Mannschaft seit der Vereinsgründung zusammengestellt haben, hat es am Ende aus vielerlei Gründen nicht gereicht. Was dann aber zwischen dem letzten Spieltag der zurück liegenden Saison und dem Beginn der neuen Saison passierte, war aus mindestens genau so vielen Gründen die nervenaufreibendste Zeit, die man auf der Zollernalb in Sachen Handball je durchlebt hat. Mit dem was die HBW-Verantwortlichen, die Mannschaft, die Angestellten und die Fans zwischen dem sportlichen Abstieg und dem Klassenerhalt auf Grund einer einstweiligen Verfügung durch das Landgericht Dortmund durchgemacht haben, kommt eine Achterbahnfahrt einer gemütlichen Kaffeefahrt gleich. Es ist wahrscheinlich in der Geschichte der Handball-Bundesliga einmalig, dass eine Mannschaft von einer Saison zur anderen, zwei Mal ab- und zwei Mal wieder aufgestiegen ist. „Das war schon eine extrem schwierige Situation. Wer das nicht mitgemacht hat, kann sich nicht vorstellen was bei uns los war“, erklärte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer, dass zum einen an einen normal Geschäftsablauf in dieser Zeit überhaupt nicht zu denken war und ein Acht-Stunden-Tag oder eine Fünf-Tage-Woche Fremdwörter waren.
„Egal, wir sind wieder dabei und wir nehmen die Herausforderung trotz des extrem schwierigen Spielplanes an. Im ersten Spiel gegen Melsungen geht es für uns in erster Linie mal darum, dass unsere Neuen sich an die Bundesliga gewöhnen“, rechnet sich Karrer gegen die Hessen wenig Möglichkeiten aus etwas mit zu nehmen. Auch sein Chef-Trainer Markus Gaugisch ist äußerst zurück haltend was die Sieg-Chancen der Gallier anbelangt. „Wir sind jetzt alle froh, dass es endlich losgeht, aber es wird für uns gleich richtig schwer“, erklärt Gaugisch, dass Melsungen eine sehr starke Truppe auf der Platte hat, die den Erfolg der vergangenen Saison noch toppen kann. „Die waren letzte Saison schon Sechste und haben sich vor allem mit Momir Rnic im linken Rückraum nochmals gewaltig verstärkt“, zollt Gaugisch den Nordhessen größten Respekt. In der Kombination mit den Torhütern habe Melsungen eine sehr hohe Qualität. Dies habe das erste Spiel bei der TSV Hannover-Burgdorf deutlich unterstrichen, erklärte der HBW-Coach weiter. Allerdings macht er auch deutlich, dass seine Mannschaft im ersten Spiel keinerlei Druck hat. „Wir werden gegen die MT versuchen uns weiter zu entwickeln und ein gutes Spiel zu machen“, hofft Gaugisch zudem, dass der ein oder andere von den Verletzten wieder mit von der Partie sein kann.
Nach dem 26:22-Erfolg in Hannover war Michael Roth, Trainer der MT Melsungen mehr als zufrieden: „Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir den Saisonauftakt erfolgreich gestalten konnten. Vor dem ersten Spiel weiß man ja doch nie genau, wo man steht. Das war ein Start-Ziel-Sieg, den wir uns auf Grund der guten Leistung über die gesamte Spielzeit auch verdient haben“, so Roth nach dem Auftaktsieg. Gegen den HBW Balingen-Weilstetten möchten die Melsunger diese Leistung beim ersten Auftritt vor heimischem Publikum natürlich bestätigen und alles andere als Sieg des Gastgebers, wäre für den HBW ein riesengroßer Erfolg.