Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Löwen bringen HBW erste Heimniederlage bei
Der HBW Balingen-Weilstetten verliert sein erstes Heimspiel der Saison gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 27:32 (11:18). Bereits in der ersten Halbzeit wurde deutlich, dass der bisherige und künftige Tabellenführer für die stark verletzungsgeschwächten Gallier von der Alb an diesem Abend eine Nummer zu groß war. Ohne Fabian Böhm, Dennis Wilke, Yann Polydore und Dragan Tubic wurden die Löwen Gäste zwar in ihren ersten Angriffen sehr gefordert, mit immer mehr Tempo setzten sie sich bis zur Pause aber mit sieben Tore Vorsprung ab. In der zweiten Hälfte entwickelte sich nochmals ein verbissenes Spiel – die Gallier wollten mit aller Kraft den Rückstand verkürzen und die Gäste stemmten sich dagegen. Am Ende setzte sich der Favorit aufgrund der besseren ersten Halbzeit verdient durch. Der HBW kehrt damit zurück auf den Boden der Tatsachen und hat nun bis zum 12. November Zeit, sich auf das immens wichtige Ligaspiel beim Bergischen HC vorzubereiten.
Löwen mit viel Tempo
Mit viel Glück gelang den Gästen der erste Treffer, obwohl die Abwehr der Gallier wieder einmal stark arbeitete und die Löwen ins passive Spiel zwang. Pech hingegen hatte dann Martin Strobel, der auf Seiten des HBW nur den Querbalken des gegnerischen Tores traf. Mit schnellem Spiel legten die Löwen nach und erzielten in der 5. Minute das 3:0. Olivier Nyokas erlöste die Fans in der SparkassenArena mit dem ersten Treffer. Das 1:3 hatte aber nicht lange Bestand – nach acht Minuten stand es bereits 1:5. Christoph Theuerkauf verkürzte zwischenzeitlich auf drei Tore Rückstand. In dieser Phase kamen die Gallier aber überhaupt nicht mit dem Tempo der Gäste klar und hatten vor allem in der Defensive keinen Zugriff mehr. Als dann auch noch Theuerkauf für zwei Minuten vom Feld musste, klemmte es zudem im Angriff. So zogen die Gäste bis zur 13. Minute auf 4:9 davon – HBW-Trainer Gaugisch nahm daraufhin seine erste Auszeit.
Radivoje Ristanovic kam ins Spiel und zeigte gleich seine erste Parade. Zuvor scheiterte Alexandros Vasilakis am Mittelblock der Gäste. Wieder war es Nyokas, der mit seiner unglaublichen Sprungkraft den bisher stark spielenden Niklas Landin zum 5:9 überwand. Aber die Maschinerie der Gäste lief weiter und nach zwei Ballverlusten vom eben noch erfolgreichen Franzosen lag der HBW nach 18 Minuten beim Stand von 5:13 bereits mit acht Toren zurück. Das gefiel Gaugisch überhaupt nicht, der bereits zum zweiten Mal zur grünen Karte griff, um sein Team auf die sehr körperbetont spielenden Löwen nochmals einzustellen. Es lief besser in der Folgezeit, mit großem kämpferischen Einsatz verkürzten die Gallier von der Alb auf 8:14 und hatte gar die Möglichkeit auf fünf Treffer Rückstand zu verkürzen, aber Denni Djozic scheiterte von der Siebenmeterlinie. Der HBW arbeitete verbissen gegen die Übermacht der Gäste, drei Angriffe in Folge ohne Torerfolg bestraften die Löwen bis zum Halbzeitstand von 11:18 aber gnadenlos.
Verbissenes Spiel
Die zweite Hälfte begann für den HBW nicht gut: Djozic scheiterte wieder per Strafwurf und Mads Mensah Larsen netzte zum 11:19 für die Gäste ein. Nyokas und Spielmacher Martin Strobel hielten mit ihrer individuellen Klasse dagegen und verkürzten zum 14:20. Die Löwen kamen etwas ins Straucheln und ihr Trainer Nikolay Jacobsen wurde zunehmend wilder an der Seitenlinie. Trotz Unterzahl hielt der HBW nun den Abstand, Youngstar Jannik Hausmann setze sich mit einem Doppelpack in Szene. Erst als sich der Tabellenführer nach einigen diskutierbaren Situation wieder auf sieben Tore Vorsprung absetzte, kehrte Ruhe auf der Löwenbank ein. Es entwickelte sich eine verbissene Partie, keine der beiden Mannschaften wollte nachgeben – das bekamen auch die beiden Unparteiischen zu spüren. Nach mehrmaliger Unterzahl, zuletzt traf es Trainer Gaugisch, setzten sich die Löwen nach 46 Minuten auf 19:27 ab.
Damit war die Partie bereits zehn Minuten vor dem Ende entschieden. Felix König verkürzte zwar nochmals auf 21:28 und Nyokas gelang gar das 22:28 – insgesamt waren die Gäste an diesem Abend aber zu abgeklärt. Bei sechs Toren Vorsprung nahm Löwen-Trainer Jacobsen zwar noch einmal eine Auszeit, für das Spiel hatte diese aber keine Bedeutung mehr. Einen bitteren Moment hatte der Tabellenführer noch zu verkraften: Patrick Groetzki musste fünf Minuten vor der Schlusssirene humpelnd die Platte verlassen. Am Ende setzte sich der Favorit aufgrund der klar besseren ersten Halbzeit verdient mit 27:32 durch, auch wenn sich in der zweiten Hälfte phasenweise eine ausgeglichene Partie entwickelte. Herausragend an diesem Abend waren vor allem die Fans beider Lager, die bis zum Ende für eine ohrenbetäubende Stimmung sorgten. Vor allem HBW-Fans standen trotz des deutlichen Rückstands bis zur letzten Sekunde hinter ihrer Mannschaft – das war lobenswert.
Die Mannschaften
HBW: Radivoje Ristanovic, Matej Asanin; Felix König (4), Christoph Foth, Olivier Nyokas (11), Gregor Thomann, Alexandros Vasilakis (1), Wolfgang Strobel, Christoph Theuerkauf (5/1), Martin Strobel (4), Jannik Hausmann (2), Denni Djozic, Sascha Ilitsch, Niklas Ruß
Rhein-Neckar Löwen: Niklas Landin Jacobsen, Bastian Rutschmann; Andy Schmid (7), Uwe Gensheimer (8/3), Stefan Kneer, Tim Suton, Stefan Rafn Sigurmannsson, Bjarte Myrhol (1), Mads Mensah Larsen (2), Patrick Groetzki (6), Harald Reinkind (2), Gedéon Guardiola Villaplana (2), Alexander Petersson (4), Kim Ekdahl du Rietz
Zeitstrafen: HBW 7 – RNL 2
Siebenmeter: HBW 1/3 – RNL 3/3
Nächste Spiel:
Bergischer HC gegen HBW Balingen-Weilstetten am Mittwoch, 12. November um 20.15 Uhr in SG.Klingenhalle in Solingen.