Vorbericht des HBW-Pressedienstes
HBW-Trainer Markus Gaugisch: "Wenn du mutlos bist, dann killen sie dich"
Nur vier Tage nach der ernüchternden 29:23-Niderlage bei der TSV Hannover-Burgdorf müssen die Gallier von der Alb schon wieder auf die Platte. Vor heimischem Publikum treffen sie am Mittwochabend auf die Rhein-Neckar-Löwen. Das Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer beginnt um 20.15 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Marcus Hurst und Mirko Krag.
„Mich hat gefreut, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit in Hannover so eine Reaktion gezeigt hat. Trotz der personellen Probleme, die wir einfach mal hatten, haben wir die zweite Halbzeit mit sechs Toren gewonnen. Ob Hannover vom Gas gegangen ist oder nicht, spielt zunächst keine Rolle. Wichtiger ist, dass sich von meiner Mannschaft keiner hat hängen lassen“, war HBW-Trainer Markus Gaugisch nach der Aufarbeitung der Auswärtsniederlage weit davon entfernt, seine Spieler auf Grund der ersten dreißig Minuten in der Luft zu zerreißen. „Solche Spiele gibt es halt auch“, verwies er darauf, dass zu den eigenen Fehlern noch hinzugekommen sei, dass Hannover-Burgdorf eine nahezu perfekte Halbzeit gespielt hat, in der alles gelungen sei. „Wir haben uns heute gemeinsam nochmals angeschaut, was wir am kommenden Mittwoch nicht machen dürfen und haben einen Fahrplan für das nächste, den wir einhalten wollen“, hakte Gaugisch die Niederlage gegen die TSV Hannover-Burgdorf ab und warf den Blick voraus auf das Spiel gegen den Tabellenführer.
Auch gegen die Rhein-Neckar-Löwen wird der HBW-Coach erneut improvisieren müssen. Seit Montag steht nämlich fest, dass sich mit Dragan Tubic ein weiterer Spieler zu den Langzeitverletzten Fabian Böhm und Yann Polydore gesellen wird. Tubic hatte sich am Mittwoch vergangener Woche im Training verletzt und fehlte bereits im Spiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Am Montag bestätigte sich nach einer gründlichen Untersuchung der schlimmste Verdacht. Der Linkshänder hat sich das vordere Kreuzband gerissen und wird den Galliern von der Alb voraussichtlich bis zu sechs Monate fehlen. „Das trifft uns natürlich ganz hart, weil „Tuba“ auf einer wichtigen Position in der Abwehr verteidigte“, musste sich der HBW-Coach Gedanken darüber, wie er den Tubic-Ausfall kompensieren wird, zumal mit Dennis Wilke sehr wahrscheinlich auch die Alternative ausfällt. Der Rechtsaußen laboriert nach wie vor an einer Muskelverletzung die er sich vor dem Spiel gegen Erlangen zugezogen hat und Wilke selber geht davon aus, dass das Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen für ihn noch zu früh kommt.
„Es tut mir unheimlich leid für Dragan, dass er jetzt wieder so lange ausfällt und wir werden alles dafür tun, dass er so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommt“, bedauerte auch Geschäftsführer Bernd Karrer den erneuten Ausfall des Serben. „Ob wir auf Grund des langfristigen Ausfalls personelle Entscheidungen treffen werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen“, verwies Karrer darauf, dass der HBW nach dem Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen eine vierwöchige Spielpause hat und, dass er in dieser Zeit die Situation mit seinem Chef-Trainer Markus Gaugisch analysieren wird. „Jetzt hat zunächst das Spiel gegen die Löwen oberste Priorität und ich bin mir sicher, dass unser Trainer für die rechte Seite eine Lösung findet“, wollte Karrer das Personalthema nicht weiter vertiefen.
Vom Grundsatz her treffen die Gallier von der Alb nach der TSV Hannover-Burgdorf wieder auf eine Mannschaft, die ein ähnliches Spielsystem spielt. Auch die Rhein-Neckar-Löwen bestrafen jeden Ballverlust und jeden Fehlwurf mit einem schnellen Tempogegenstoß, wobei die Löwen noch konsequenter und noch gnadenloser sind, als die Niedersachsen. Trotzdem meinte Markus Gaugisch: „Es ist ganz einfach: Gegen die Löwen musst du mutig sein! Wenn du mutlos bist, dann killen sie dich“, versprach er, dass sich seine Mannschaft am Mittwochabend nicht verstecken wird. „Was wir neben dem eigenen Mut und einem Quäntchen Glück noch brauchen, sind auf jeden Fall unsere Fans“, hoffen Gaugisch und HBW-Geschäftsführer Karrer, dass die „Hölle-Süd“ am Mittwochabend wieder brodelt. „Die bisherigen Heimspiele haben gezeigt, dass jeder einzelne Spieler um zwei Klassen besser spielen kann, wenn ihm die Fans den Rücken stärken“, stellt Geschäftsführer Karrer die Favoritenrolle der Rhein-Neckar-Löwen nicht in Zweifel, aber mit dem Publikum im Rücken, könne man die Kluft zwischen David und Goliath vielleicht etwas verringern.
Die Voraussetzungen dafür sind übrigens geschaffen, denn die „Hölle Süd“ ist bereits seit Tagen ausverkauft. Diejenigen die keine Karte mehr bekommen haben, müssen aber auf das Baden-Württemberg-Derby nicht verzichten. Entgegen ursprünglichen Planungen hat Sport1 das Spiel zwischen den Gallier von der Alb und den Rhein-Neckar-Löwen ins Programm übernommen und berichtet live im Free-TV aus der Balinger SparkassenArena.