Gallier von der Alb punkten beim TBV Lemgo

Es war Abstiegskampf pur den die ca. 3000 Zuschauer in der Lemgoer Lipperlandhalle am Mittwochabend zu sehen bekamen. Am Ende trennten sich der TBV Lemgo und der HBW Balingen-Weilstetten mit einem leistungsgerechten 21:21(12:12)-Unentschieden. Die Gallier von der Alb waren von ihrem Trainer Markus Gaugisch hervorragend auf das schnelle Spiel der Lemgoer eingestellt, vernachlässigte unterdessen aber so ein bisschen die eigene Chancenauswertung. Geprägt wurde das Spiel vor allem durch die Torhüterleistungen und der HBW scheint mit Nándor Fazekas tatsächlich einen Glücksgriff getan zu haben.

„Die strotzen vor Selbstvertrauen und mit diesem werden sie gegen uns antreten. Wir können dort aber mit breiter Brust antreten und werden versuchen etwas mitzunehmen“, ließ HBW-Trainer Markus Gaugisch im Vorfeld keinen Zweifel daran aufkommen, dass sich die Gallier von der Alb in der Lipperlandhalle gegen den TBV Lemgo nicht verstecken werden. Beide Mannschaften starteten allerdings ziemlich nervös in das Kellerduell und ließen einiges an Möglichkeiten liegen. Immer wieder standen die beiden Torhüter im Mittelpunkt des Geschehens. Den zaghaften Torreigen eröffneten schließlich die Schwaben und es dauert bis zur fünften Spielminute bis der TBV die Balinger Führung ausgleichen konnte.

Erst als der HBW nach knapp 15. Minuten infolge einer Zeitstrafe gegen Faruk Vražalić in Unterzahl war gelang den Hausherren der vorübergehende Ausgleich. Die  Gallier schlugen jedoch sofort zurück und Sascha Ilitsch traf zur erneuten Führung. Diese glichen die Hausherren noch in Überzahl aus und als sich kurze Zeit später auch ihr Torhüter auszeichnen konnte, konnten die Balinger den schnellen Angriff nur auf Kosten eines Strafwurfes unterbinden und den nutzte der TBV zur ersten Führung. Es stand 8:7 und das Spiel blieb weiterhin offen. Als die Zuschauer acht Minuten vor der Halbzeitpause beim Stand von 10:8 die Hoffnung hegten, dass ihre Mannschaft das Spiel unter Kontrolle bringt, schlugen die Balinger erneut zurück. Wieder war es Sascha Ilitsch der auf 10:9 verkürzte.

Trotz des ausgeglichen Halbzeitstandes und der Tatsache, dass der HBW über weite Strecken geführt hatte und das Spiel stets offen halten konnte, war man bei den Gallier von der Alb nicht ganz zufrieden mit dem ersten Durchgang. Während die Abwehr sicher stand und Torhüter-Neuzugang Nándor Fazekas dahinter eine überragende Partie ablieferte, ließ der Abschluss der Schwaben zu wünschen übrig. Was richtige gut funktionierte, war die Rückzugsbewegung und das trotz allem geduldige Angriffsspiel. Mit dem wollte Trainer Markus Gaugisch das schnelle Spiel der Lipperländer unterbinden und das gelang nachhaltig. In der zweiten Hälfte sogar so gut, dass sich TBV-Trainer Florian Kehrmann mächtig ärgerte. Seine ständige Zeitspiel-Forderung wurde der Spielaufsicht aber irgendwann zu viel und er wurde von den Unparteiischen mit einer Verwarnung bedacht.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte konnte sich der HBW zum ersten Mal einen Zweit-Tore-Vorsprung heraus arbeiten. Nach einer Parade von Fazekas schnappte sich Felix König die Kugel und schweißte sie zum 13:12 an Dan Beutler vorbei ins Lemgoer Gehäuse. Im Gegenzug bekamen die Lemgoer erneut einen Strafwurf zugesprochen. Fazekas wechselt mit Matej Ašanin den Platz, der parierte den Strafwurf und Alexandros Vasilakis erhöhte auf der anderen Seite auf 14:12. Wie schon zu Beginn der Partie bestimmten in der Folge die beiden Torhüter das Geschehen. Sowohl Dan Beutler auf Lemgoer, als auch Nándor Fazekas auf Balinger Seite zeigten ihre Routine und ihr Können und Tore blieben Mangelware.

Wie schon in Durchgang eins hatte es Mitte der zweiten Hälfte den Anschein als ob der TBV das Blatt zu seinen Gunsten wenden könnte. Die Balinger leisteten sich zwei Zeitstrafen innerhalb kürzester Zeit, aber trotz doppelter Überzahl bekamen die Lemgoer das Spiel nicht unter Kontrolle. Sie konnten zwar einen Treffer zum 17:16 vorlegen, aber der HBW glich immer wieder aus. In der 52. Minute dann erneut eine Zwei-Tore-Führung durch den TBV Lemgo. Zwei Mal war Dan Beutler zur Stelle und zwei Mal nutzen seine Vorderleute ihre Möglichkeiten konsequent. Wäre nicht Nándor Fazekas zur Stelle gewesen, wäre sogar eine Drei-Tor-Führung möglich gewesen.  So aber konnte der HBW nicht nur verkürzen, sondern erneut ausgleichen. 73 Sekunden vor der Schlusssirene legte Lemgo erneut vor. Sofort nahm HBW-Coach Markus Gaugisch die Auszeit und Fabian Böhm traf zum 21:21. Es waren aber noch 16 Sekunden zu spielen, als der TBV ebenfalls seine Auszeit nahm. Erinnerungen an das letzte Auswärtsspiel in Lemgo wurden wach. Sollte es ein Déjà-vu-Erlebnis geben? Nein, es blieb bei der Punkteteilung. Der erste Wurfversuch der Lemgoer blieb in der Abwehr hängen und den zweiten holte sich HBW-Neuzugang Nándor Fazekas.

Die Mannschaften

TBV Lemgo: Thomas Bauer, Dan Beutler (TW); Tim Hornke 7/6, Tim Suton 2, Timm Schneider 3, Rolf Hermann 3, Hendrik Pekeler 1, Finn Lemke 1, Kasper Nielsen, Benjamin Herth, Arnoldus Haenen, Max Höning, Patrick Zieker 4, Marcel Niemeyer;

HBW Balingen-Weilstetten: Matej Asanin, Nandor Fazekas(TW); Fabian Böhm, 4, Felix König 1, Christoph Foth, Olivier Nyokas 6, Jannik Hausmann, Alexandros Vasilakis 5, Wolfgang Strobel, Faruk Vražalić 1, Martin Strobel 1, Denni Djozic 1/1, Sascha Ilitsch 2, Niklas Ruß;

Strafwürfe

TBV 7/6, HBW 1/1;

Zeitstrafen

TBV 1; HBW 3;

Nächstes Spiel

Mittwoch, 25. Februar, 20:15 Uhr, THW Kiel – HBW Balingen-Weilstetten, Sparkassen-Arena in Kiel.