Mit einer ganz bitteren 37:18(21:6)-Pleite im Gepäck müssen die Gallier von der Alb die Rückreise von Kiel nach Balingen antreten. In keiner Phase der Begegnung konnte die Mannschaft von Trainer Markus Gaugisch den Hausherren Paroli bieten. Gegen die bissige und aggressive Abwehr des THW Kiel fanden die Schwaben keine Mittel und wurden nach Ballverlusten und Würfen, die aus der Not geboren waren, ein ums andere Mal ausgekontert.

Vor dem Hinspiel hatte HBW-Trainer Markus Gaugisch seiner Mannschaft noch erklärt, dass es in jedem Spiel Chancen und Möglichkeiten gibt, um es am Ende zu gewinnen. Im Rückspiel gegen den deutschen Rekord Meister gab es diese Chancen und Möglichkeiten für seine Mannschaft allerdings nicht. Vom Anpfiff weg zeigten die Zebras wer Herr im Hause ist und einer Stampede gleich überrannten sie die Gallier von Alb. Kaum hatten die beiden Unparteiischen das Spiel freigegeben, führten die Hausherren bereits mit 5:1. Ohne ihren Spielmacher Martin Strobel, der im heimischen Balingen auf die Niederkunft seiner Lebensgefährtin wartete, fand der Tabellendreizehnte keine Mittel und Wege, um die Kieler 3/2/1-Abwehr zu in Verlegenheit zu bringen. Bälle die dann trotzdem mal aufs Tor kamen, wurden eine sicher Beute von Torhüter Andreas Palicka.

Nach dem 6:3 – Denis Djozic hatte seinen zweiten Strafwurf verwandelt – ging es ratzfatz und Kiel lag nicht einmal drei Zeigerumdrehung später bereits mit 9:3 in Führung. Höchste Zeit für HBW-Coach Markus Gaugisch eine Auszeit zu nehmen. Vergeblich versuchte er seiner Mannschaft neue Anweisungen mit auf den Weg zu geben. Kaum auf der Platte, war das Spielgerät auch schon wieder beim THW. Fabian Böhm war erneut am Kieler Torhüter gescheitert und im Gegenzug ließ der Youngster aus der Zebraherde, Linksaußen Rune Dahmke, nichts anbrennen und erhöhte auf 10:4. Auch der Wechsel von Torhüter Nándor Fazekas auf Radivoje Ristanovic zeigte beim HBW keine Wirkung. „Raša“ wurde von seiner Abwehr genauso im Stich gelassen, wie zuvor sein ungarischer Kollege.

Bereits nach knapp 18 Minuten lagen die Kieler beim Stande von 14:4 mit zehn Toren in Führung und ihr Torhunger war noch lange nicht gestillt. Nach dem die Schwaben auch eine Überzahl nicht nutzen konnten, legten die Kieler weiter nach und über das 16:5 ging das muntere Scheibenschießen bis auf 20:6 weiter und es war noch nicht einmal Halbzeitpause. Mit 21:6 ging es schließlich in die Kabinen.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam der HBW etwas besser ins Spiel. Allerdings wurden die Treffer von Sascha Ilitsch, Fabian Böhm und Faruk Vražalić von den Zebras ganz schnell wieder egalisiert und beim 25:10 in der 39. Spielminute war der alte 15-Tore-Abstand wieder hergestellt. Es war übrigens bereits der achte(!) von Dahmke, der damit im Alleingang bereits mehr Treffer erzielt hatte, als die Schwaben in der kompletten ersten Hälfte. Er war aber mit seinem Schützenfest noch nicht am Ende. Nach dem Niclas Ekberg zuvor zwei Mal vom Siebenmeterpunkt gescheitert war, schickt der Kieler Trainer Alfred Gislason seinen Youngster beim dritten Strafwurf an die Linie und er überwand den Balinger Torhüter Ristanovic zum 26:11.

Bis zum Ende der Partie bauten die Kieler ihren Vorsprung bis auf 37:18 aus und das einzig noch erwähnenswerte aus Balinger Sicht, war der der erste Bundesligatreffer von Neuzugang Manuel Frietsch zum 35:17 in der vorletzten Spielminute.

Die Mannschaften

THW Kiel: Andreas Palicka, Kim Sonne-Hansen (TW); Domagoj Duvnjak 10, René Toft-Hansen 5, Christian Sprenger 1, Stefen Weinhold 3, Patrick Wiencek, Niclas Ekberg 1, Rasmus Lauge Schmidt, Joan Canellas Reixach, Rune Dahmke 11/2, Aron Palmarsson 3, Dominik Klein 1, Marko Vujin 2;

HBW Balingen-Weilstetten: Radivoje Ristanovic, Nándor Fazekas(TW), Fabian Böhm 2, Felix König 2, Christoph Foth, Olivier Nyokas 3, Jannik Hausmann, Alexandros Vasilakis 1, Wolfgang Strobel 1, Faruk Vražalić 1, Denni Djozic 2/2, Manuel Frietsch 1, Sascha Ilitsch 3, Niklas Ruß 2;

Strafwürfe

THW Kiel 4/2, HBW 2/2;

Zeitstrafen

THW Kiel 1, HBW 4;

Nächstes Spiel: Mittwoch, 11. März 2015, um 20:15 Uhr, SparkassenArena in Balingen, HBW Balingen-Weilstetten – VfL Gummersbach.