Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Die Gallier von der Alb siegen sensationell gegen den Rekordmeister
Der HBW Balingen-Weilstetten hat sein Heimspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister THW Kiel mit 22:21 (10:13) gewonnen. Maßgeblich für diesen Sensationssieg war eine unheimlich starke zweite Spielhälfte, in der die Gallier von der Alb allen voran Dank Torhüter Matej Asanin nur noch acht Gegentreffer zuliesen. Die Gäste aus dem Norden taten sich in der ersten Spielhälfte schwer gegen verbissen kämpfende Gallier von der Alb. Es dauerte, bis sich die Gäste aufgrund von mehreren Fehlern des HBW in Folge auf drei Tore absetzen konnte, was bis zur Halbzeitpause bestand hatte. Nach dem Seitenwechsel konnte der Rekordsieger seinen Augen kaum trauen – aus einer Führung wurde ein Zwei-Tore-Rückstand und nur noch acht geworfene Tore waren nicht genug um gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft aus Balingen zu bestehen. Der HBW gewinnt völlig verdient mit 22:21.
HBW verlangt Kiel alles ab
Olivier Nyokas, der zu Beginn im rechten Rückraum auftauchte, eröffnete die Partie mit dem 1:0 für die Gallier. Die Gäste brauchten aber nicht, um mit zwei Toren in Folge in Führung zu gehen. Filip Jicha traf und auch Joan Canellas verwandelte einen Strafwurf. Zudem musste Martin Strobel schon früh für zwei Minuten vom Feld. Die überstanden die Hausherren aber unbeschadet und Dennis Wilke markierte in der 7. Minute den Ausgleich. Die Hausherren waren hellwach und arbeiteten verbissen in der Abwehr. Belohnt wurden sie mit dem Führungstreffer zum 4:3. Es dauerte, bis das nächste Tor fallen sollte. Erfolgreich waren die Gäste in der 13. Minute. Nur wenige Sekunden später gelang Patrick Wiencek per Tempogegenstoß das 4:5 und ein weiterer technischer Fehler bedeutete das 4:6 nach 14 Minuten. Das brachte den HBW aus dem Konzept. Nach einem weiteren Gegentreffer zog Trainer Markus Gaugisch die grüne Karte.
Die Gallier fingen sich und waren im Angriff wieder konzentrierter. Ihnen wurde aber erneut das Leben schwer gemacht, als Dennis Wilke wegen einer eher harmlosen Aktion von der Platte geschickt wurde. So blieb es beim Stand von 6:9 in der 19. Minute beim Drei-Tore-Rückstand. Nyokas verkürzte mit einer schönen Einzelaktion aus dem linken Rückraum heraus. Kiel tat sich weiterhin schwer im Angriff. Das sah auch Alfred Gislason so und bat seine Mannschaft zur Besprechung an die Seitenlinie. Der THW traf zwar zum 7:10, im Gegenangriff sprachen die Unparteiischen gegen Aron Palmarson aber eine Zeitstrafe aus. Damit wollte er sich nicht abfinden und legte verbal nach, was eine doppelte Zeitstrafe bedeutete. Das war bereits seine dritte in diesem Spiel und folgerichtig durfte er fortan aufgrund einer roten Karte nicht mehr ins Spiel eingreifen. Mehr als der Treffer zum 9:11 gelang den Galliern aber nicht. Die Gäste behaupteten die Drei-Tore-Führung, die bis zum 10:13-Halbzeitstand Bestand hatte.
Asanin wird zum Matchwinner
Matej Asanin begann nach dem Seitenwechsel im Tor der Hausherren und zeichnete sich auch gleich aus. Das nutzte Nyokas mit einem Dreher aus dem Rückraum zum 11:13. Der HBW überstand daraufhin ein weiteres Unterzahlspiel vor allem wegen Asanin, der gegen Jicha eine außergewöhnliche Parade zeigte. Niklas Ruß hatte die Chance erneut zu verkürzen, scheiterte nach Tempogegenstoß an Johan Sjöstrand. Aber auch der THW traf nur den Querbalken und so gelang es in der 41. Minute dann doch mit dem 13:15 für die Gallier von der Alb. Trotz Unterzahl gelingt es den Gästen durch Marko Vujin den alten Abstand wiederherzustellen. Sjöstrand war weiterhin ein starker Rückhalt für seine Vorderleute. Aber HBW-Keeper stand ihm in nichts nach – im Gegenteil, er hielt seine Mannschaft im Spiel, was Martin Strobel zum 14:16 nach 44 Minuten nutzte. Damit noch nicht genug, die Gallier investierten alles und belohnten sich nicht nur mit dem Anschlusstreffer, sondern dem 16:16-Ausgleichstreffer.
Jetzt waren die Hausherren heißgelaufen. Asanin hielt weiter wie von einem anderen Stern seinen Kasten sauber. Nyokas und Wilke waren jeweils per Tempogegenstoß erfolgreich und plötzlich waren die Gallier von der Alb mit 18:16 in Führung. Zehn Minuten vor Schluss war THW-Trainer Gislason zur Auszeit gezwungen. Den Gästen gelang der Anschlusstreffer zum 19:18 und der HBW musste fortan zwei Minuten mit einem Mann weniger antreten. Das nutzte der Rekordmeister eiskalt aus und glich in der 53. Minute nicht nur aus, sondern ging mit einem Treffer in Führung. Daraufhin nahm Markus Gaugisch seine Mannschaft zur Seite, um die letzten Impulse zu setzen. Nyokas haut den Ball in die Maschen und Asanin hält erneut einen Strafwurf der Gäste. Wieder gehen die Gallier von der Alb mit 21:20 in Führung – es waren noch zweieinhalb Minuten zu spielen. 60 Sekunden vor Spielende gleichen die Kieler per Siebenmeter aus. Die letzte Spielminute gehörte den Hausherren: Christoph Theuerkauf sorgte für die Entscheidung – er netzte zum 22:21-Endstand ein.
Die Mannschaften
HBW: Radivoje Ristanovic, Matej Asanin; Fabian Böhm (2), Felix König, Christoph Foth, Olivier Nyokas (9), Dennis Wilke (6/3), Gregor Thomann, Wolfgang Strobel, Christoph Theuerkauf (2), Martin Strobel (2), Denni Djozic, Sascha Ilitsch, Niklas Ruß (1)
THW Kiel: Johan Sjöstrand, Andreas Palicka; Domagoj Duvnjak (2), Rene Toft Hansen, Christian Sprenger (4), Patrick Wiencek (4), Niclas Ekberg (1), Joan Canellas Reixach (1/1), Rune Dahmke, Aron Palmarsson, Dominik Klein (1), Filip Jicha (3/1), Marko Vujin (5/1)
Zeitstrafen: HBW 4 – THW 5
Siebenmeter: HBW 3/3 – THW 3/5
Nächste Spiel:
HBW Balingen-Weilstetten gegen gegen TuS N-Lübbecke am Sonntag, 7. September um 15 Uhr in der Balinger SparkassenArena.