Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier von der Alb treffen auf den amtierenden Deutschen Meister THW Kiel
Nur gut, dass das Tabellenbild in der DKB Handball-Bundesliga im Moment keinerlei Aussagekraft hat. Man könnte sonst tatsächlich auf den Gedanken kommen, dass sich im nächsten Heimspiel des HBW Balingen-Weilstetten zwei Mannschaften aus den mittleren Tabellenregionen auf Augenhöhe gegenüber stehen. Nach drei Spieltagen steht der THW Kiel mit 4:2 Punkten auf Platz acht und die Gallier von der Alb mit einem Spiel weniger und 2:2 Zählern auf Rang zwölf. Wie die Realität tatsächlich aussieht, wird man aller Voraussicht nach am Mittwochabend in der Balinger SparkassenArena erleben. Das zweite Heimspiel in Folge beginnt um 20:15 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Thomas Hörath und Timo Hofmann.
„Es war heute sicher kein Leckerbissen für die Zuschauer, aber wir haben zwei Punkte und die nehmen wir gerne mit“, konstatierte HBW-Trainer Markus Gaugisch nach dem 28:25-Erfolg seiner Mannschaft gegen Minden und erinnerte an das Heimspiel gegen den THW Kiel aus der vergangenen Saison. Da habe es bis kurz vor Schluss unentschieden gestanden, seine Mannschaft hätte ein tolles Spiel gezeigt, aber am Ende doch verloren und drei Spieler seien verletzt gewesen.
Mit verletzten Spieler muss der HBW-Coach auch für das Spiel gegen den amtierenden Deutschen Meister am Mittwochabend planen. Mit Dennis Wilke wird er nur einen Linkshänder im Aufgebot haben. Neuzugang Yann Polydore fällt weiterhin aus und die Verletzung von Dragan Tubic lässt Handball spielen in nächster Zeit auch nicht zu. „Dadurch dass „Tuba“ jetzt auch noch ausfällt haben wir keinen Linkshänder mehr für den rechten Rückraum und das macht die Aufgabe nicht einfacher“, erklärt Gaugisch, dass er vermutlich erneut mit Martin Strobel und Olivier Nyokas auf dieser Position planen wird. Junioren-Europameister Jannik Hausmann aus dem Perspektivkader, der gegen Melsungen ausgeholfen hatte, steht ihm nämlich auch nicht zur Verfügung, da dieser seit Montag der Sportfödergruppe der Bundeswehr angehört und in den nächsten Tagen zunächst einmal dort seinen Dienst verrichten muss.
Auf Grund der Verletzungsproblematik will der HBW-Coach aber nicht klagen. „Wir werden versuchen, gegen Kiel einen klaren Angriffsplan vorzubereiten, den wir auch im Hinblick auf das nächste Spiel am Sonntag verfolgen werden“, plant Gaugisch bereits einen Schritt voraus. Gegen den THW würden sich seine Jungs zerreißen, will der HBW-Coach von einer vorherigen Kapitulation aber nichts wissen. Jedes Spiel würde Möglichkeiten und Chancen bieten, sich weiter zu entwickeln.
Balingens Geschäftsführer Bernd Karrer pflichtet seinem Trainer bei, was das erste Heimspiel gegen Minden anbelangt und gibt sich für das zweite Heimspiel keinen Illusionen hin. „Der THW Kiel hat seinen Weltklasse-Kader zu dieser Saison noch weiter verstärkt“, verweist er auf die Neuzugänge Domagoj Duvnjak, Weltmeister und Torschützenkönig der EM 2014, Joan Canellas (beide vom HSV Handball) und Champions League-Sieger Steffen Weinhold (von der SG Flensburg-Handewitt). Damit seien die Kieler auf allen Positionen hochklassig mindestens doppelt besetzt. Auch die Tatsache, dass Weinhold wohl längere Zeit ausfallen dürfte, würde die Möglichkeiten der Gallier von der Alb nur unwesentlich verbessern. „Trotz allem gehe ich aber nicht davon aus, dass unsere Mannschaft vor Ehrfurcht erstarrt“, glaubt Balingens Manager, dass das Heimspiel gegen die Zebras, das einfachste der Saison wird.
Auch wenn dem so sein sollte und der Balinger Geschäftsführer sicher recht hat, dass Niederlagen gegen Übermannschaften wie den THW Kiel auch nur zwei Punkte zählen, sollten die Gallier das Torverhältnis nie aus den Augen verlieren. Die vergangene Saison hat gezeigt, wie wichtig das Torverhältnis werden kann. Wären alle Spiele so ausgegangen, wie man es hätte eigentlich erwarten dürfen, hätte es durchaus sein können, dass die Tordifferenz das Zünglein an der Waage gewesen wäre. Umso mehr kann man verstehen, dass Trainer Markus Gaugisch von seiner Mannschaft auch gegen Kiel erwartet, dass sie um jeden Treffer kämpft. Das erwarten auch die Fans in einer am Mittwochabend erstmals ausverkauften SparkassenArena.