Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Katastrophale erste Halbzeit mit nur sechs Gallier-Toren in Hannover
Es bleibt dabei: Der HBW Balingen-Weilstetten kann in Hannover nicht gewinnen. Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit in der den Gallier von der Alb nur sechs Tore gelangen, in der sie aber 18(!) kassiert haben, ging auch das siebte Spiel seit 2009 mit 29:23 an die Hausherren. Erst in der zweiten Halbzeit konnten die Schwaben wenigstens ansatzweise zeigen, warum sie bereits elf Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geholt haben.
Bereits nach 15 Spielminuten beim Stand von 9:2 war klar, dass es für den HBW in der Swiss-Life-Hall in Hannover nichts zu erben geben wird und es war auch klar, was Trainer Markus Gaugisch damit meinte, dass die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel eine „Katastrophen-Woche“ war. Ohne die beiden Linkshänder Dragan Tubic und Dennis Wilke und mit einem grippegeschwächten Alexandros Vasilakis existierte die rechte HBW-Seite überhaupt nicht. Weder in der Abwehr noch im Angriff passte es im Balinger Spiel und so war es für Hannover relativ einfach, dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken. Den Galliern passierte genau das, was sie unbedingt vermeiden wollten. „Wenn man sieht, dass wir in der ersten Halbzeit von 18 Gegentore allein 14 Tore über den schnellen Gegenstoß bekommen haben, dann sieht man, wie schlecht wir im Angriff gespielt habe“, sucht Spielmacher Martin Strobel nach dem Schlusspfiff auch keinerlei Ausreden.
„In der ersten Halbzeit wollten wir alles dagegen werfen, sind aber überhaupt nicht ins Laufen gekommen“, bemängelte HBW-Coach Markus Gaugisch den fehlenden Spielfluss und die ständigen Versuche Eins-gegen-Eins oder Eins-gegen-Zwei zum Erfolg zu kommen. „So dürfen wir uns natürlich nicht präsentieren“, entschuldigte sich Gaugisch vor allem bei den paar HBW-Fans, die den weiten Weg nach Hannover nicht gescheut hatten. Bereits in der neunten Spielminute, beim Stand von 4:1, hatte er zum ersten Mal versucht seine Jungs in einer Auszeit neu auszurichten. Seine Worte verhallten aber ziemlich schnell, denn nach dem 4:2 durch Christoph Theuerkauf, blieben die Gallier erneut mehr als fünf Minuten ohne Torerfolg. Knapp neun Minuten nach seiner ersten Auszeit sah sich Gaugisch beim Stande von 11:3 angesichts der Hilflosigkeit seiner Mannschaft bereits zur zweiten Spielunterbrechung genötigt. Als auch diese ohne Wirkung verpuffte, nahm das Schicksal seinen Lauf.
Die Gallier kassierten einen Gegenstoß nach dem anderen und als die beiden Unparteiischen beim Stand von 18:6 zur Halbzeitpause pfiffen, wäre mancher froh gewesen, wenn es bereits der Schlusspfiff gewesen wäre. In der Kabine schien der HBW-Coach dann aber endlich das Gehör seiner Mannschaft gefunden zu haben. Die Hausherren konnten zwar schnell das 19:6 erzielen, aber danach begannen die Schwaben wenigstens ansatzweise das zu spielen, was sie sich vorgenommen hatten. Die Abwehr stand besser und war so auch eine Hilfe für den Torhüter und im Angriff wurde konsequenter gespielt. Jetzt war es TSV-Trainer Christopher Nordmeyer, der sich nach 13 Minuten zu einer Auszeit gezwungen sah, um den Spielfluss der Balinger zu unterbrechen. Die waren zwar nicht gefährlich nahe gekommen, hatten aber den Zwölf-Tore-Rückstand auf acht verkürzt.
Drei Minuten später, beim Stande von 22:15 hätte das Spiel vielleicht sogar nochmals interessant werden können, aber dem HBW gelang es nicht, die Zeitstrafe gegen Hannover-Burgdorf konsequent zu nutzen. Nach einem unnötigen Ballverlust kassierten sie in Überzahl das 23:15. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff hatten Strobel und Co. den Burgdorfer Halbzeit-Vorsprung tatsächlich halbiert und Nordmeyer nahm seine zweite Auszeit. Diese brachte den gewünschten Erfolg, denn mit zwei schnellen Toren erstickten die Hausherren jeglichen Hoffnungsschimmer bei den Schwaben, das Unmögliche vielleicht doch noch möglich zu machen.
Nach dem desaströsen Zwölf-Tore-Rückstand zur Halbzeitpause versöhnte der zweite Durchgang der Gallier wenigstens etwas und Gaugisch konnte in der Pressekonferenz feststellen: „So konnten wir wenigstens noch zeigen, dass wir uns auch nach so einem Rückstand nicht einfach abschlachten lassen. So können wir wenigstens mit einem besseren Gefühl nach Hause fahren. Trotzdem müssen wir die erste Halbzeit analysieren, um zu sehen, was wir da falsch gemachte haben.“ Viel Zeit bleibt ihm und seiner Mannschaft dafür allerdings nicht, denn bereits am Mittwoch kommt der Tabellenführer und die Rhein-Neckar-Löwen bestrafen Ballverluste im Angriff mindestens genau so konsequent wie die „Recken“.
Die Mannschaften
TSV Hannover-Burgdorf: Martin Ziemer (TW); Torge Johannsen (4), Jan Fiete Buschmann (1), Joakim Andre Hykkerud (6), Lars Lehnhoff (8/2), Kai Häfner (2), Csaba Szücs (1), Vasko Sevaljevic, Olafur Gudmundsson (2), Yannick Dräger, Sven-Sören Christophersen (4), Timo Kastening (1);
HBW Balingen-Weilstetten: Matej Asanin, Radivoje Ristanovic(TW); Felix König (2), Christoph Foth (1), Oliver Nyokas (1), Gregor Thomann (3), Alexandros Vasilakis (1), Wolfgang Strobel (1), Christoph Theuerkauf (4), Martin Strobel (3), Denni Djozic (2/2), Sascha Ilitsch (1), Niklas Ruß (4);
Zeitstrafen
TSV 2, HBW 5,
Strafwürfe
TSV 2/2, HBW 3/2,
Nächstes Spiel
HBW Balingen-Weilstetten – Rhein-Neckar-Löwen, Mittwoch, 15. Oktober, 20:15 Uhr, SparkassenArena in Balingen.