Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Nach einer "Katastrophen-Woche" müssen die Gallier von der Alb bei der TSV Hannover-Burgdorf auf die Platte

Nach den Spielen gegen die Aufsteiger Bietigheim, Friesenheim und Erlangen treffen die Gallier von der Alb am Wochenende mit der TSV Hannover-Burgdorf auf ein ganz anderes Kaliber. Die selbsternannten „Recken“ stehen nach der sportlichen Ohrfeige, die ihnen die Rhein-Neckar-Löwen mit einer 32:20-Klatsche am Mittwochabend verpasst haben, gegen den HBW Balingen-Weilstetten mächtig unter Druck. Die Schwaben hingegen können ohne jeglichen Druck in die Partie. Spielbeginn in der Swiss-Life-Hall in Hannover ist am Samstagabend um 19 Uhr. Die Leitung des Spiels haben die beiden Unparteiischen Lars Geipel und Markus Helbig.

„Im Idealfall stehen wir am Ende des Tages mit einem mindestens ausgeglichenen Torverhältnis da“, meinte Geschäftsführer Bernd Karrer im Gespräch und spielt dabei zwar auf die aktuelle Tordifferenz von minus einem Treffer an, hat aber auch nicht vergessen mit einem Augenzwinkern darauf hinzuweisen, dass dies eine nicht ganz ernst gemeinte Äußerung sei. Er schob nämlich postwendend nach, dass er die Kräfteverhältnisse sehr wohl einzuschätzen wisse. „Die Hannoveraner sind in der eigenen Halle natürlich der haushohe Favorit und wir müssen die Kirche im Dorf lassen“, will Karrer überhaupt nichts davon wissen, dass die Tabellensituation eine andere Sprache spricht. „Das ist doch alles verzerrt“, verweist Karrer auf die bereits neun Spiele der Balinger im Vergleich zum Rest der Mannschaften hin. Für ihn sei entscheidend, dass der HBW elf Punkte im Kampf um den Klassenhalt habe. Auf Grund der Tatsache, dass vier Mannschaften absteigen müssten, sei das noch nicht einmal die Hälfte, von dem was man am Ende vermutlich benötige, um sicher in der Liga zu bleiben.

Sein Chef-Trainer Markus Gaugisch schätzt die Situation für das nächste Auswärtsspiel ähnlich ein. „Wir können in Hannover völlig befreit aufspielen. Es ist ein Spiel, in dem wir nur gewinnen können“, verweist auch er auf die Drucksituation der Hausherren und schiebt nach, dass der HBW sogar viel gewinnen könnte. „Wir werden alles versuchen, um Hannover das Leben so schwer wie möglich zu machen. Wir werden alles aus uns herausholen, obwohl wir eine Katastrophen-Woche hinter uns haben“, verweist der Gymnasiallehrer darauf, dass ihm für die Vorbereitung zeitweise nur sieben Spielern zur Verfügung standen. Zum Langzeitverletzten Fabian Böhm gesellte sich in dieser Woche noch Dennis Wilke hinzu. Er hat sich vor dem letzten Spiel eine Muskelzerrung zugezogen und sein Einsatz am Samstag ist auf jeden Fall fraglich. Ein Ausfall von ihm wäre ziemlich bitter, denn am Mittwochabend hat sich im Training erneut Dragan Tubic verletzt. „Bei ihm müssen wir mal abwarten, was die Untersuchung ergibt“, machte sich der HBW-Trainer große Sorgen um seine rechte Angriff- und Abwehrseite. Ebenfalls mit einem großen Fragezeichen versehen sind die Einsätze von Felix König und Alexandros Vasilakis. König hat Probleme mit der Patellasehne und Vasilakis kann auf Grund einer Grippe die ganze Woche nicht trainieren.

„Das lässt sich alles nicht ändern, aber ich hätte schon etwas mehr Zeit gehabt, um mit allen zu trainieren, denn Burgdorf hat auch ein paar Dinge im Abwehrverhalten drauf, die nicht alltäglich sind“, musste sich HBW-Coach Gaugisch damit abfinden, dass ihm nur bedingt einsatzfähiges Personal während der Vorbereitungszeit zur Verfügung stand. „Auch im Angriff, vor allem in der Kleingruppe, spielen sie ein paar nicht alltägliche Dinge“, hofft Gaugisch, dass seine Jungs sich entsprechend schlau verhalten. Brandgefährlich sind Recken vor allem über den Tempogegenstoß und die Gallier tun gut dran, so wenig wie möglich davon zuzulassen. Torge Johannsen auf der einen und Lars Lenhoff auf der anderen Außenbahn sind nicht von ungefähr die Top-Torschützen der TSV Hannover-Burgdorf.

Großen Anteil an den vielen Gegenstoßtoren hat mit Martin Ziemer ein ehemaliger HBW’ler im Kasten der Recken. Er gehört mit zu den besten seines Fachs und wie präzise und schnell seine Abwürfe nach erfolgreichen Paraden sind, davon konnten sich die Gallier in der Balinger SparkassenArena schon oft überzeugen. Neben Ziemer und dem ehemaligen HBW-Geschäftsführer Benjamin Chatton hat es zum Ende der vergangenen Saison einen weiteren Spieler vom HBW weg nach Hannover gezogen. Linkshänder Kai Häfner will bei der TSV Hannover-Burgdorf einen weiteren Schritt in seiner Karriere machen und mit den Recken möglichst auch internationale Erfahrung sammeln.

Von den zehn Begegnungen, in denen die beiden Mannschaften in Pflichtspielen bisher aufeinander getroffen sind, haben die Hannoveraner sechs für sich entschieden. Nur drei Mal waren die Gallier von der Alb erfolgreich und einmal trennte man sich unentschieden. In Hannover selber gab es für den HBW bisher noch nie etwas zu holen. „Vielleicht ändert sich am Samstag daran etwas“, bleibt Geschäftsführer Bernd Karrer zwar bei der Favoritenrolle für die Recken, aber „vielleicht schaffen wir es die Drucksituation zu unseren Gunsten zu nutzen“, sieht er die Gallier nicht völlig chancenlos und ist zumindest verhalten optimistisch.

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