Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Wir brauchen die Fans - Wir brauchen den "Achten Mann" - Wir brauchen das Beben der „Hölle Süd“ !!!
Eines steht fest: Der 3. September 2014 geht in die Geschichte des HBW Balingen-Weilstetten ein. Nach 2009 ist es den Gallier von der Alb zum zweiten Mal gelungen den deutschen Rekordmeister THW Kiel, dem Handball-Experten eine Saison ohne Minuspunkte zugetraut hatten, mit 22:21 zu bezwingen. Allerdings sind die Geschichtsbücher die eine und die aktuelle Saison die andere Seite. In der zählt der Sieg zunächst einmal nicht mehr und nicht weniger als gegen andere Mannschaften und sinnvoll wird er erst, wenn die Schwaben am Sonntag nachlegen. Das Spiel gegen den TuS N-Lübbecke in der Balinger SparkassenArena beginnt um 15 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Colin Hartmann und Stefan Schneider.
Viel Zeit hatten die Balinger nicht ihren Coup zu feiern, denn nur wenige Stunden nach dem geschichtsträchtigen Sieg holte sie der Alltag wieder ein. „Wir haben überhaupt keinen Grund unsere bisherige Linie, unseren ausgearbeiteten Plan zu verlassen“, bilanzierte HBW-Coach Markus Gaugisch völlig nüchtern, dass die bisher geholten Punkte nicht mehr als „Ok“ sind. „Das ist unser Mindestziel aus dem Heimspielmarathon“, bläst sein Geschäftsführer Bernd Karrer ins gleiche Horn, dass die Pflicht jetzt erst komme – die Pflicht aus den nächsten zwei Heimspielen nochmals zwei Punkte zu holen. „Erst dann sind die Punkte gegen Kiel die sogenannten Bonuspunkte, die man am Ende der Saison braucht, um nicht zu den vier Absteigern zu gehören“, erläutert Karrer seine Saison-Kalkulation ganz nüchtern.
„Wir stehen am Sonntag vor einem ganz anderen Spiel, das ganz andere Voraussetzungen hat, wie das gegen Kiel“, erklärt Markus Gaugisch, dass es für ihn, aber vor allem für die Mannschaft die unbedingte Pflicht sei, das Spiel gegen die Ostwestfalen als völlig eigenes Spiel zu betrachten. „Wir dürfen auf gar keinen Fall zurück denken. Wir müssen die Dinge die gut waren, mit in das Spiel gegen Lübbecke nehmen, aber nicht die Gedanken ans Kieler Spiel“, ist Gaugisch felsenfest davon überzeugt, dass das Spiel am Sonntagnachmittag ungleich schwerer wird, als das gegen Kiel. Die Tatsache, dass bei den Gästen mit Drago Vukovic und Ales Pajovic zwei gesetzte Spieler ausfallen, sieht Gaugisch für den HBW mehr als Gefahr, wie als Vorteil.
„Klar, ist das schon einiges was an Erfahrung fehlt, es bedeutet aber auch, dass die anderen mehr Verantwortung übernehmen müssen und übernehmen werden. Das kann dann genau ins Gegenteil umschlagen“, weiß der Balinger Coach von was er spricht. Ihm fehlte gegen den THW Kiel der komplette Rückraum. Andere mussten auf der für sie ungewohnten Position in die Bresche springen und was dabei raus kam, hat am Mittwochabend, aber auch den ganzen Donnerstag Handball-Deutschland beherrscht.
Was übrigens gegen Kiel ganz besonders positive hervor zu heben ist, ist neben dem Ergebnis die Tatsache, dass die Gallier im Gegensatz zur vergangenen Saison offensichtlich wieder zu ihrer Qualität zurück gefunden haben, in einem Spiel bis zum Schlusspfiff um jeden Treffer zu kämpfen und jeden Angriff des Gegners bis zum Ende zu bekämpfen. Damit wurde der Sieg gegen Minden in den letzten Minuten unter Dach und Fach gebracht und auch der Sensationssieg gegen den THW wurde erst in den Schlusssekunden eingetütet. „Das sind Spiele, in denen wir in der vergangenen Saison unsere Punkte verschenkt haben, weil wir nicht mehr zu hundert Prozent konzentriert waren“, ist HBW-Manager Bernd Karrer durchaus damit zufrieden, wie es bisher gelaufen ist.
Der Balinger Geschäftsführer, der noch kurz vor dem Spiel gegen den THW in der Balinger SparkassenArena mit Alexandros Vasilakis eine Neuverpflichtung bekannt geben konnte und von dem im Moment alle ausgehen, dass er bereits am Sonntag spielen wird, hebt am Donnerstag mahnend den Finger. „Lübbecke hat gegen Flensburg trotz der Verletzungsproblematik ein ganz starkes Spiel gezeigt. Wenn wir auch nur eine einzige Sekunde daran denken, dass wir Kiel geschlagen haben und, dass jetzt ja „nur“ Lübbecke kommt, können wir denen die Punkte gleich auf dem Postweg schicken“, ist Karrer genauso sicher wie sein Cheftrainer, dass Lübbecke hochmotiviert in die Balinger SparkassenArena kommen wird. „Wir brauchen wieder unsere Fans, unseren Achten Mann! Wir brauchen das Beben der „Hölle Süd“ um gegen Lübbecke bestehen zu können“, appelliert Karrer an die HBW-Fans, Strobel und Co. am Sonntagnachmittag zu unterstützen.
Wie von der HBW-Geschäftsstelle zu erfahren war, gibt es auf den Stehplätzen noch reichlich Auswahl.