HSG-Keeper Wolff zieht HBW früh den Zahn
Gallier von der Alb ohne Chance in Wetzlar
Vor der Partie bei der HSG Wetzlar hatte sich HBW-Coach Markus Gaugisch trotz der Verletzungssorgen auf die Partie bei den Hessen gefreut. Nach der völlig verdienten 21:32-Niederlage beim Überraschungsteam der Liga sah das freilich ganz anders aus.
Vor dem Spiel hatte sich die Personallage bei den Schwaben durch die Rückkehr von Olivier Nyokas und Christoph Foth zumindest etwas entspannt. Mit Jonas Baumeister, Thorben Kirsch, Gregor Thomann und Jan Remmlinger setzte der HBW trotzdem wie schon im Pokal gegen Göppingen notgedrungen auf vier Nachwuchskräfte. Bei der HSG verließ man sich wie so oft auf ihren derzeit überragenden Torhüter Andreas Wolff.
Zu Beginn der Partie sah es zunächst danach aus, als hätte der deutsche Nationaltorwart nicht seinen besten Tag erwischt. Der HBW legte ordentlich los und glich einen Doppelschlag von Steffen Fäth durch Tore von Yves Kunkel und Dennis Wilke zum 3:3 aus. In der 6. Spielminute hielt Wolff dann seinen ersten Ball – ab diesem Zeitpunkt sollte es für die Balinger abwärts gehen.
Nach 12 gespielten Minuten lag die HSG erstmals mit drei Toren vorne. Grund dafür waren gleich fünf aneinander folgende Fehlwürfe der Gallier von der Alb, vier davon entschärfte Wolff. Beim Stande von 6:10 nahm HBW-Coach Markus Gaugisch die erste Auszeit (18. Minute).
Diese sollte zunächst positive Auswirkungen auf das Spiel des HBW haben, auch weil Wetzlar nun etwas unkonzentriert zu Werke ging und zwei technische Fehler sowie eine Zeitstrafe verursachte. Doch die Hoffnung des HBW war schnell dahin – einmal mehr nahm HSG-Goalie Wolff den Angriffsbemühungen von Strobel & Co. den Wind aus den Segeln. Wetzlar fand nun zu seiner Sicherheit zurück und baute seine Führung bis zur Halbzeit auf 16:10 aus.
Der zweite Durchgang ging katastrophal für die Gallier von der Alb los. In den ersten acht Minuten der zweiten Halbzeit gelang den Balingern nur ein einziges Tor. Wetzlar spielte munter weiter und erhöhte auf 20:11 (38. Minute). Auszeit HBW.
Doch die verpuffte diesmal wirkungslos. Ein technischer Fehler und zwei Wolff-Paraden später lag die HSG erstmals mit 10 Toren vorne. Das Debakel nahm nun seinen Lauf. Als beim HBW mit zwei Pfostentreffern auch noch Pech hinzukam zog Wetzlar endgültig davon – die Vorentscheidung.
Die Hessen schalteten nun einen Gang zurück, nahmen Torhüter Wolff 13 Minuten vor dem Ende runter und gönnten ihm eine Verschnaufpause sowie Ersatzkeeper Nikolai Weber etwas Spielpraxis. Der Wechsel war jedoch keine Schwächung für das Heimteam, denn Weber legte direkt mit zwei Paraden los. Dass sich auf der anderen Seite HBW-Keeper Asanin nochmals steigerte und ebenfalls den einen oder anderen Ball zu fassen bekam, blieb aufgrund des Spielverlaufs nur eine Randnotiz.
In der 52. Minute nahm Wetzlar nochmal das Timeout. Ausgerechnet die einzige Auszeit der HSG sollte dem HBW zumindest wieder etwas in die Spur helfen. Denn in den letzten acht Minuten des Spiels schaffte es die Gallier-Offensive wenigstens noch sieben Tore zu erzielen. Das war natürlich längst ohne Belange, dafür war der Vorsprung der HSG zu diesem Zeitpunkt des Spiels viel zu groß. Am Ende prangte ein deutliches 32:21 für die HSG Wetzlar auf der Anzeigetafel. „Wir hatten zu Beginn Probleme in der Deckung, weil wir zu wenige Zweikämpfe gewonnen haben. Das hat dann jedes Mal zum Gegentor geführt. Vorne haben wir zu viele Bälle durch technische Fehler, Ballverluste und Fehlwürfe verschenkt. Wolff hat überragend gehalten, das darf man nicht vergessen, aber trotzdem müssen wir hier nicht mit 11 Toren rausgehen“, war HBW-Trainer Gaugisch nach dem Spiel zurecht enttäuscht.
Der HBW hat nun durch die Länderspielpause rund zwei Wochen Zeit seine Wunden zu lecken und sich auf das nächste Duell mit einem hessischen Überraschungsteam vorzubereiten. Am Samstag, 14. November, empfangen die Gallier von der Alb dann die MT Melsungen in der SparkassenArena. Wetzlar reist am gleichen Tag zum anderen schwäbischen Klub nach Göppingen.
HSG Wetzlar: Andreas Wolff, Nikolai Weber (TW); Carlos Prieto Martos, Vladan Lipovina 2, Joao Ferraz 4, Sebastian Weber, Florian Laudt 2, Maximilian Holst 10/7, Steffen Fäth 7, Kristian Bliznac 2, Guillaume Joli 2, Evars Klesniks 1, Jannik Kohlbacher 1, Filip Mirkulovski 1
HBW Balingen-Weilstetten: Matej Asanin, Jonas Baumeister (TW); Fabian Böhm 5, Christoph Foth, Olivier Nyokas, Gregor Thomann, Dennis Wilke 4/2, Christoph Theuerkauf 2, Thorben Kirsch 1, Martin Strobel 4, Yves Kunkel 3/2, Julian Krieg, Niklas Ruß, Jan Remmlinger 2/1
Strafwürfe: Wetzlar 7/7 – HBW 6/5
Zeitstrafen: Wetzlar 4 – HBW 5
Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten vs. MT Melsungen am Samstag, 14. November, 19 Uhr, in der Balinger SparkassenArena.