Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Zusammen mit den Fans soll die SparkassenArena wieder eine Festung werden
Der sensationelle Erfolg der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der EURO2016 in Polen hallt immer noch nach und die Jungs von Bundestrainer Dagur Sigurdsson sind nach wie vor in aller Munde. Trotzdem müssen sich die frischgebackenen Europameister ab sofort wieder neuen Herausforderungen stellen. Mit dem 21. Spieltag geht es im Alltag der DKB Handball-Bundesliga wieder um Punkte und von denen benötigen die Gallier von der Alb noch einige, um ihr erklärtes Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen. Am Samstagabend, 13 Februar, um 19 Uhr, kommt die HSG Wetzlar in die Balinger SparkassenArena und beide Teams möchten den Hype, den die „Bad-Boys“ ausgelöst haben, für einen erfolgreichen Auftakt ins Jahr 2016 nutzen. Das erste Pflichtspiel nach der Europameisterschaftspause steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Ronald Klein und Christoph Immel.
Zu Beginn der Saison war die HSG Wetzlar eine Mannschaft, über die man nicht groß geredet hat. Sie waren halt eine von achtzehn. Die Hessen hatte man weder ganz oben noch ganz unten auf der Rechnung und deshalb wurde über sie auch kaum diskutiert. Mit der Zeit änderte sich dies allerdings und spätestens nach den Siegen gegen die TSV Hannover-Burgdorf und zwei Spieltage später gegen die SG Flensburg-Handewitt, war klar, dass die HSG zumindest zu den stärkeren Mannschaften im oberen Tabellenmittelfeld gehört. Von Spieltag zu Spieltag haben sie diesen Eindruck mehr und mehr unterstrichen und schaut man heute auf die Tabelle, findet man die Wetzlarer zur Verwunderung der meisten, sogar auf dem fünften Tabellenplatz. Die Grünweißen sind zusammen mit der MT Melsungen die wohl größte Überraschung der Saison.
Vater des Wetzlarer Höhenfluges ist Trainer Kai Wandschneider. Er hat mit Weitblick in den vergangenen Jahren einen Kader zusammengestellt und geformt, in dem es keinen Star sondern nur das Kollektiv gibt. Mit viel Fingerspitzengefühl schafft er es immer wieder, dass seine Mannschaft zum richtigen Zeitpunkt über sich hinauswächst. Was Wandschneider in Wetzlar aufgebaut hat, konnte man auch bei der EURO2016 in Polen bewundern. Gleich drei seiner Jungs sind Europameister geworden. Aber nicht nur das. Torhüter Andreas Wolf und Rückraumshooter Steffen Fäth waren mit die herausragenden Spieler in der Nationalmannschaft. Dritter im Wetzlarer Europameisterschaftsbunde ist Kreisläufer Jannik Kohlbacher, der wenn er auf die Platte kam, meist herausragende Aktionen hatte.
Mit diesen drei Europameistern will die HSG Wetzlar den Höhenflug aus der Hinspielrunde fortsetzen und ist am Samstagabend gegen den HBW Balingen-Weilstetten in der klaren Favoritenrolle. Für die Schwaben ist die Hinspielrunde bekanntlich genau gegensätzlich zu der von Wetzlar verlaufen. Kaum an einem Spieltag konnten die Balinger an ihre Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen und stehen deshalb folgerichtig mit dem Rücken zur Wand. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass mit dem HSV Handball nach seiner Finanzpleite bereits der erst Absteiger feststeht. Ganz im Gegenteil – durch die Streichung der HSV-Spiele sind die Abstände im Tabellenkeller wieder kleiner geworden. Lübbecke, jetzt Tabellenvorletzter, bekam gleich vier Minuspunkte gestrichen. Dadurch fehlen den Ostwestfalen, die in der Winterpause ihr Personal mächtig durchgewürfelt haben, auf der Minusseite nur noch vier Punkte auf den 15. Tabellenplatz.
Während sämtliche Konkurrenten im Tabellenkeller in der Winterpause personell nachlegen konnten, müssen die Schwaben aus wirtschaftlichen Gründen mit dem bisherigen Personal auskommen. Der einzig Neue wird am Samstag Chef-Trainer Frank Bergemann sein. Er hat seit seiner Amtsübernahme im Januar mit der Mannschaft gearbeitet und ist überzeugt davon, dass das Saisonziel Klassenerhalt zu schaffen ist. Der neue Chef-Trainer legt ganz großen Wert darauf, dass die Gallier von der Alb als Mannschaft auftreten, in der jeder für jeden kämpft. Über den Kampf und die Emotionen soll die Begeisterung die Zuschauer auf der Tribüne erreichen und die SparkassenArena wieder zu dem werden, was sie in der letzten Saison war – eine Festung in der jeder Gegner den Mut verliert.
Wie der neue Chef-Coach des HBW Balingen-Weilstetten seine ersten Trainingseinheiten mit den Gallier von der Alb erlebt hat und wie er die Möglichkeiten für das kommende Heimspiel einschätzt, hat er im Gespräch mit HBW.tv (siehe nachfolgend) erzählt.