HBW auswärts erneut mit mehr als 30 Toren
HSV behält beim Torfestival die Oberhand
Offensiv stark, hinten aber erneut nicht stabil genug – beim 35:32 (19:18) des HSV Hamburg gegen den HBW Balingen-Weilstetten bekleckerten sich beide Abwehrreihen nicht gerade mit Ruhm. Am Ende setzte sich die individuelle Klasse der Hanseaten durch, womit der HBW die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge einstecken musste und damit auch weiterhin auf einem Abstiegsplatz steht.
Die Gallier von der Alb kamen richtig gut aus den Startlöchern. Zwar parierte HSV-Keeper Bitter noch den ersten Wurfversuch der Balinger, doch auf der Gegenseite erwischte „Raša“ Ristanovic einen Start nach Maß und konterte direkt mit einem gehaltenen Siebenmeter gegen den sonst so sicheren Hans Lindberg und einer weiteren Parade gegen Pascal Hens. Im Angriff sorgte Fabian Böhm mit vier Treffern in den ersten knapp zehn Minuten beim 6:4 schnell für die erste Zwei-Tore-Führung.
Der HSV kam in der Folge etwas besser ins Spiel, doch der HBW wusste sich auch in Unterzahl vorne zu helfen und blieb weiter, wenn auch nur knapp, in Führung. HSV-Trainer Michael Biegler reagierte nach 14 Minuten und ersetzte Bitter durch Vortmann im Tor der Hanseaten. Das zahlte sich direkt aus: Der HSV-Schlussmann parierte den Wurf von Strobel und der HSV konnte beim 9:9 wieder ausgleichen.
Der HBW aber ließ sich davon nicht verunsichern – Foth und erneut Böhm stellten wieder auf 11:9 für die Gäste. Der HSV blieb vor allem dank drei Toren in Folge von Adrian Pfahl dran, musste nun aber erneut einem Rückstand hinterherrennen. Das änderte sich bis zwei Minuten vor der Pause auch nicht und so nahm der HSV in der 28. Minute beim Stand von 17:18 aus Sicht der Gastgeber die erste Auszeit der Partie. Die hatte es scheinbar in sich, denn der HSV drehte in den Schlussminuten dann nochmal auf und konnte sich quasi mit dem Pausenpfiff mit 19:18 die erste Führung des Spiels sichern.
Nun war es also der HBW, der dem Rückstand hinterherlief. Der HSV machte zu Beginn des zweiten Durchgangs ordentlich Dampf und ging in der 33. Minute erstmals mit drei Toren in Führung. Der HBW blieb dran, verpasste in der 36. Minute allerdings mit einem verworfenen Siebenmeter den erneuten Ausgleich. Das sollte sich rächen, denn der HSV spielte nun wesentlich konsequenter, während sich beim HBW einige Fehler einschlichen. Beim 23:26 nahm HBW-Coach Markus Gaugisch die erste Auszeit für die Gallier von der Alb.
Doch der HSV war nun scheinbar eine Nummer zu groß. In der Offensive fehlte dem HBW jetzt die Power und Jens Vortmann parierte erneut einige Bälle. Die Folge daraus war die erste 4-Tore-Führung für die Gastgeber in der 47. Minute. Gaugisch reagierte und brachte Asanin im Tor für den in der zweiten Hälfte glücklosen Ristanovic.
In der 52. Minute gab es dann ein kleines Gerangel, bei dem Hamburgs Drasko Nenadic von den Schiedsrichtern mit glatt Rot vom Platz gestellt wurde. In der Folge kam dann ein bisschen Hektik auf. Zunächst vertändelte der HBW die Chance auf den Zwei-Tore-Rückstand leichtfertig, im Gegenzug warf Lindberg einen Siebenmeter am Tor vorbei. Böhm bedankte sich und stellte auf 29:31 – Timeout HSV.
In den letzten fünf Minuten wurde es somit nochmal richtig spannend. Der HSV konnte sich nicht entscheidend absetzen. Drei Minuten vor dem Ende kam dann nochmal die Auszeit auf Seiten des HBW. Allerdings fiel im Anschluss dann die Entscheidung zu Gunsten des HSV: Nyokas traf zweimal nur den Pfosten, den Gegenstoß verwandelte Mortensen zwei Minuten vor dem Ende zum 34:30.
Letzten Endes brachte der HSV das Ergebnis über die Zeit und siegte am Ende in einer torreichen Partie mit 35:32 gegen die Gallier von der Alb, die lange gut mithalten konnten, in den entscheidenden Momenten dann aber doch ein paar Fehler zu viel machten und erneut mit leeren Händen nach Hause fahren mussten. Entsprechend enttäuscht zeigte sich auch HBW-Trainer Markus Gaugisch nach dem Spiel: „Unterm Strich bleibt leider, dass wir verloren haben. Das ist sehr schade, weil wir heute vieles richtig gemacht haben, offensiv ein gutes Spiel gezeigt haben. Leider haben wir aber hinten wieder zu viele Gegentore bekommen, um davon zu profitieren. Was wir aus dem Spiel mitnehmen können ist, dass wir es geschafft haben, über 60 Minuten mutig aufzutreten und emotional zusammenzustehen. Das ist die Grundvoraussetzung, um auch am Samstag in diesem extrem wichtigen Heimspiel gegen Leipzig bestehen zu können.“
Tatsächlich wird das kommende Heimspiel ein sehr wichtiges für den HBW. Am nächsten Samstag, 28. November, ist der starke Aufsteiger aus Leipzig zu Gast in der Balinger SparkassenArena. Anwurf der Partie ist um 19 Uhr. Der HSV ist bereits einen Tag zuvor im Einsatz beim Gastspiel in Wetzlar.
HSV Hamburg: Johannes Bitter, Jens Vortmann (TW); Kevin Schmidt, Stefan Schröder, Drasko Nenadic 2, Casper Mortensen 4, Matthias Flohr 2, Piotr Grabarczyk, Allan Damgaard 1, Ilija Brozovic 3, Hans Lindberg 7/4, Pascal Hens 10, Adrian Pfahl 5, Alexander Feld 1
HBW Balingen-Weilstetten: Radivoje Ristanovic, Matej Asanin (TW); Fabian Böhm 7, Christoph Foth 2, Olivier Nyokas 4, Dennis Wilke 2, Alexandros Vasilakis 3, Christoph Theuerkauf 3, Martin Strobel 4, Yves Kunkel 5/5, Julian Krieg, Niklas Ruß 2, Davor Dominikovic, Jan Remmlinger
Strafwürfe: HSV 4/2 – HBW 6/5
Zeitstrafen: HSV 3 – HBW 2
Disqualifikation: Drasko Nenadic (HSV, 52.)
Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten vs. SC DHfK Leipzig am Samstag, 28. November, 19 Uhr, in der Balinger SparkassenArena.