Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Deutliche Leistungssteigerung reichte am Ende gegen den Favoriten nicht aus

Die Gallier von der Alb zeigten im Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf vermutlich ihre bislang beste Saisonleistung und standen am Ende trotzdem mit leeren Händen da. Der Favorit aus Niedersachen konnte nach dem Schlusspfiff einen alles in allem verdienten, wenn auch glücklichen 27:30 (15:15)-Auswärtserfolg feiern und beide Punkte mit nach Hause nehmen. Die Schwaben bleiben damit weiter im Tabellenkeller stecken, während die Niedersachsen einen Sprung auf den 10. Tabellenplatz machten.

„Wir werden uns zerreißen und alles in die Waagschale werfen, was wir haben“, prophezeite HBW-Trainer Markus Gaugisch der TSV Hannover-Burgdorf, dass es in der Balinger SparkassenArena keine Geschenke geben wird und seine Mannschaft hat sich über weite Strecken der Partie an die abgesprochen Vorgaben gehalten. Sobald sie allerdings die abgesprochene Marschrichtung verlassen hat, hat die TSV Hannover-Burgdorf sofort Oberwasser bekommen. Beide Mannschaften taten sich zunächst schwer und Tore waren Mangelware. Nach knapp achten Minuten beim Stande von 4:3 für Burgdorf kamen beide Mannschaften besser ins Spiel.

Nach dem 5:7 der Gäste konnten die Hausherren durch Alexandros Vasilakis und Martin Strobel in der 13. Spielminute den Ausgleich erzielen. Hannover schlug allerdings zurück, holte sich die Führung wieder und bei den Schwaben war plötzlich Sand im Getriebe. Beim 8:11 legte Trainer Markus Gaugisch die Grüne Karte für eine Auszeit auf den Zeitnehmertisch und versucht seine Mannschaft wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Der Vorhaben des HBW-Coachs scheiterte allerdings an einem Fehlversuch von Olivier Nyokas und die TSV erhöhte per Tempogegenstoß auf 8:12. Knapp dreißig Sekunden später rutschte dem Franzosen der Ball zwischen den Fingern durch. Hannover-Burgdorf nutzte den Ballverlust und erhöhte postwendend auf 8:13.

Zwei zumindest fragwürdige Entscheidungen der beiden Unparteiischen zum Nachteil der Gallier von der Alb brachten diese allerdings wieder zurück ins Spiel. Nach dem die Schiedsrichter zunächst HBW-Spielmacher Martin Strobel einen Vorteil wegen Schritte aberkannt hatten, versagten sie anschließend den Hausherren einen vermeintlich regulären Treffer. Linkshänder Julian Krieg hatte geworfen und der ehemalige HBW-Keeper Martin Ziemer drückte den Ball mit seinem Körper zunächst gegen den Pfosten. Bis er ihn allerdings richtig zu fassen bekam, war er selber und der Ball eher hinter der Linie als nicht. Die Unparteiischen entschieden gegen den HBW und in der SparkassenArena brach die Hölle los. Angestachelt von den lautstarken Fans legten die Hausherren einen Zahn zu und bekamen das Spiel unter Kontrolle. In Überzahl verkürzten sie auf 10:13 und nach einer Parade von Radivoje Ristanovic, der zwischenzeitlich für Matej Asanin zwischen den HBW-Pfosten stand traf Fabian Böhm zum 11:13.

Jetzt begann der Favorit aus Hannover zu wanken. Die Schwaben hatten Lunte gerochen und nach einer weiteren Parade von „Rasa“ Ristanovic verkürzte Fabian Böhm zum 12:13 und Olivier Nyokas schaffte nur wenige Sekunden später den Ausgleich. Nicht ganz drei Minuten waren bis zur Halbzeitpause noch zu spielen als der Franzose das Spiel komplett auf den Kopf stellte und die Hausherren zum ersten Mal seit dem 1:0 wieder in Führung brachte. Auch das 15:14 ging auf die Kappe von Nyokas und als alle schon mit dem Pausenpfiff rechneten, erkämpften sich die Niedersachsen mit der letzten Aktion noch einen Strafwurf, Diesen verwandelt Lars Lenhof sicher und so ging es mit dem 15:15 in die Halbzeitpause.

Den zweiten Durchgang begannen die Niedersachsen mit ihrem Torhüter Malte Semisch zwischen den Pfosten. Martin Ziemer, der in den letzten Spielen überragende Leistungen zeigte, war nicht so richtig ins Spiel gekommen. Wie sich schnell, zum Nachteil der Hausherren herausstelle, hatte ihr ehemaliger Kreisläufer Jens Bürkle, der jetzt als Trainer bei Hannover-Burgdorf in der Verantwortung steht, genau das richtige Näschen gehabt. Semisch wurde für die Gallier von der Alb zu einem fast unüberwindlich Hindernis. Nach zwei Paraden von ihm führte Hannover-Burgdorf schnell mit 17:15. Die Hausherren konnten zwar wieder zum 18:18 ausgleichen, aber immer wenn sie die Chance zur Führung hatten, stand ihnen Semisch im Weg.

Bis zur 40. Minute gingen bereits fünf gehaltene Bälle auf das Konto des TSV-Keepers und der Favorit führte mit 19:22. Auch die Hoffnung, dass die Hausherren in Überzahl den Vorsprung wieder verkürzen könnten, machte Semisch zunichte. Er parierte einen Strafwurf von Jannik Hausmann und Ex-Hbw’ler Kai Häfner erhöhte für Burgdorf auf 19:23.

Zehn Minuten vor dem Schlusspfiff hatte sich der Favorit beim Stande von 20:25 erneut auf fünf Treffer abgesetzt. Entschieden war die Partie aber noch lange nicht. Mit zwei Treffern von Dennis Wilke, verkürzten die Gallier von der Alb erneut auf 22:25 und „Beim 23:26 hatten wir nochmals eine kleine Chance, aber wir haben sie nicht genutzt“, ärgerte sich HBW-Coach Markus Gaugisch nach dem Spiel über den schnellen und unvorbereitet Wurf von Olivier Nyokas, nach dem Torhüter Ristanovic gegen Sven-Sören Christophersen zuvor geklärt hatte. Per Tempogegenstoß kassierten die Schwaben nicht nur das 23:27, sondern Dennis Wilke musste auch noch für zwei Minuten auf die Bank. Obwohl Trainer Markus Gaugisch in der Schlussphase alles probierte, ließ sich der Favorit jetzt nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und brachte den Vorsprung sicher über die Runden.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Radivoje Ristanovic, Matej Asanin (TW); Fabian Böhm 6, Christoph Foth, Olivier Nyokas 5, Jannik Hausmann 2/1, Dennis Wilke 2, Alexandros Vasilakis 2, Christoph Theuerkauf 2, Martin Strobel 6, Julian Krieg 1, Manuel Frietsch, Niklas Ruß 1, Jan Remmlinger;
TSV Hannover-Burgdorf: Martin Ziemer, Malte Semisch (TW); Mait Patrail 3, Joakim Andre Hykkerud 1, Lars Lehnhoff 7/3, Kai Häfner 4, Csaba Szücs, Olafur Gudmundsson, Runar Karason, Yannick Dräger, Erik Schmidt 3, Morten Olsen 7, Sven-Sören Christophersen 3;

Strafwürfe

HBW 2/1, TSV 3/3;

Zeitstrafen

HBW 2, TSV 4;

Nächstes Spiel

Bergischer HC  - HBW Balingen-Weilstetten, Samstag, 10. Oktober 2015, Uni-Halle in Wuppertal.

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