Spielbericht des HBW-Pressedienstes
"Ohne Sechs" haben die Gallier von der Alb beim VfL Gummersbach eine beachtliche Leistung gezeigt
Für das Spiel beim VfL Gummersbach hatten sich die Gallier von der Alb viel vorgenommen. Sie ließen sich auch nicht davon entmutigen, dass sie die Reise ins Oberbergische ohne die grippekranken Christoph Theuerkauf, Christoph Foth und Dennis Wilke antreten mussten. Strobel und Co. wollten sich so teuer wie möglich verkaufen und obwohl in der zweiten Hälfte zeitweise mit fünf Treffern im Rückstand lagen, kämpften sie sich wieder ins Spiel zurück. Am Ende mussten sie sich aber doch mit 26:24(14:12) geschlagen geben. Nach dem „Schlachtfest“ des Bergischen HC, der die HSG Wetzlar richtige ab watschte, sind die Schwaben zwar um einen Platz in der Tabelle abgerutscht, können das aber in einer Woche, wenn der BHC in die SparkassenArena kommt, wieder zurechtrücken.
Es war buchstäblich das letzte Aufgebot mit dem HBW-Trainer Frank Bergemann die Reise zum VfL Gummersbach antreten musste. Neben den Langzeitverletzten Felix König, Matej Asanin und Niklas Ruß musste Bergemann auch noch Christoph Theuerkauf, Christoph Foth und Dennis Wilke zu Hause lassen. Alle drei hat im Laufe der Woche eine fiebrige Erkältung flachgelegt und die Hoffnungen, dass der ein oder andere bis zum Wochenende wieder fit werden könnte, hat sich leider nicht erfüllt. Durch den Ausfall von Theuerkauf und Foth hatte Bergemann keinen etatmäßigen Kreisläufer mehr zur Verfügung und Foth wurde zudem im Innenblock der Abwehr schmerzlich vermisst. Anstelle der beiden hat der HBW-Coach die beiden Kreisläufer des Nachwuchskaders, Fabian Wiederstein und Markus Dangers mitgenommen, die beide auch zum Einsatz kamen. Gregor Thomann, ebenfalls aus dem Balinger Nachwuchs, fuhr anstelle von Dennis Wilke mit und da bereits seit der vorigen Woche Torhüter Jonas Baumeister auf Grund der Verletzung von Matej Asanin ein fester Bestandteil der Erstligamannschaft ist, standen in der Schwalbe-Arena gleich vier „Jung-Gallier“ im Aufgebot.
Dem VfL Gummersbach waren die Personalprobleme der Balinger verständlicherweise egal. Nach einem Fehlwurf des HBW nutzte der VfL per Strafwurf die Möglichkeit, mit 1:0 in Führung zu gehen. Die Schwaben hielten aber dagegen und es entwickelte sich das erwartete Spiel, in dem beide Teams um jeden Zentimeter Boden kämpften. Die beiden Unparteiischen Matthias Brauer und Kay Holm aus Hamburg zeigten steckten relativ schnell die Grenzen ab und nach noch nicht einmal fünf Minuten hatten sie bereits fünf(!) gelbe Karten, drei gegen den HBW und zwei gegen die Hausherren, „abgearbeitet“.
In der achten Spielminute, als Gummersbach zum ersten Mal in Unterzahl war, konnte Martin Strobel wieder zum 3:3 ausgleichen. Allerdings traf der VfL auch in Unterzahl, so dass es bis zur 16. Spielminute bei der Ein-Tore-Führung blieb. Nach dem 7:6 parierte Europameister Carsten Lichtlein einen Wurf von Alexandros Vasilakis und im Gegenzug war es mit Julius Kühn ein weiterer Europameister, der dem VfL den ersten Zwei-Tore-Vorsprung bescherte. In dieser Phase war es vor allem der Franzose Olivier Nyokas, der den HBW im Spiel hielt. Mit seinen Toren und den Paraden von Torhüter Peter Johannesson, der sich mehr und mehr steigerte und seinem Gegenüber Carsten Lichtlein in nichts nachstand, blieb das Spiel völlig offen. Der HBW schaffte sogar wieder den Ausgleich, konnte aber selber nicht in Führung gehen. Ein Abspielfehler im HBW-Angriff und eine Parade des ehemaligen HBW-Keepers Matthias Puhle, der zwischenzeitlich für Lichtlein zwischen den VfL-Pfosten stand, bescherte den Gummersbacher dann aber doch noch eine Zwei-Tore-Führung (14:12) bis zum Pausenpfiff.
Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte war es vor allem Puhle, der dafür sorgte, dass die Gallier von der Alb deutlich in Rückstand gerieten. Er parierte gleich drei Mal gegen die zwei HBW-Youngster Wiederstein und Dangers vom Kreis und im Angriff nutzten seine Mitspieler ihre Chancen. Beim 20:15 in der 39. Spielminute sah es für die Schwaben gar nicht gut aus und Trainer Frank Bergemann holte sein Jungs in einer Auszeit zusammen. In der Folge lief es wieder besser. Wie schon in den letzten Begegnungen zeigten Strobel und Co. eine tolle Moral. Sie stemmten sich mit allem was sie hatten gegen die drohende Niederlage und es gelang ihnen den deutlichen Vorsprung der Hausherren wieder bis auf drei Tore zu verkürzen. Nach einer Parade von Torhüter Johannesson beim Stande von 23:20 hatten die Balinger Mitte der zweiten Hälfte sogar wieder die Möglichkeit auf zwei Tore zu verkürzen, der Ball ging aber knapp am Gummersbacher Tor vorbei und jetzt hatte der VfL-Trainer genug gesehen. Seine Auszeit und seine Vorgaben interessierten aber Olivier Nyokas nur wenig. Nach guter Abwehrarbeit nagelte der Franzose das Leder zum 23:21 in die Gummersbacher Maschen und der HBW war wieder im Spiel. Fabian Böhm ließ sich auch nicht davon abhalten, dass Puhle gleich zwei Würfe von ihm in Folge parierte. Mit dem dritten Wurf ließ er dem VfL-Keeper keine Chance und es stand nur noch 23:22.
Auch eine Zeitstrafe gegen ihren Abwehrchef Davor Dominikovic brachten die Schwaben schadlos über Zeit, aber als Puhle einen Wurf von Vasilakis parieren konnte, ließ Kühn im Gegenzug die Maschen glühen. Die HBW-Abwehr kämpfte aber verbissen weiter. Im Angriff traf Nyokas allerdings nur den Pfosten und den nächsten Versuch machte Puhle unschädlich. Der VfL-Keeper holte sich auch noch zwei Würfe von Alexandros Vasilakis, war dann aber gegen Nyokas wieder machtlos. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff stand es 24:23 und das Spiel auf des Messers Schneide. Die Aufholjagd, die wenigen Wechselmöglichkeiten und die aufopferungsvolle Abwehrarbeit hatte aber ihren Tribut gefordert und so konnten sich die Schwaben dieses Mal für ihre Arbeit nicht mehr belohnen. Gummersbach bracht den Vorsprung über die Zeit und gewann am Ende knapp mit 26:24.
Die Mannschaften
VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein, Matthias Puhle (TW); Tobias Schroeter, Christoph Schindler 1, Julius Kühn 9, Magnus Persson 4, Evgeni Pevnov 1, Christian Zufelde 1, Gunnar Stein Jonsson 2, Kevin Schmidt 1, Florian von Gruchalla 3/1, Alexander Becker 2, Andreas Schröder 2;
HBW Balingen-Weilstetten: Jonas Baumeister, Peter Johannesson (TW); Fabian Böhm 3, Olivier Nyokas 9, Gregor Thomann, Jannik Hausmann 1, Alexandros Vasilakis 1, Martin Strobel 3, Kunkel Yves 4/3, Julian Krieg, Markus Dangers, Davor Dominikovic, Fabian Wiederstein 3;
Strafwürfe
VfL 1/1, HBW 4/3;
Zeitstrafen
VfL 5, HBW 3;
Nächstes Spiel
HBW Balingen-Weilstetten – Bergischer HC, Samstag, 21. Mai 2016, 19 Uhr, SparkassenArena in Balingen.