Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Das nächste Kellerduell steht auf dem Programm
Der Kampf um den Klassenerhalt in der DKB Handball-Bundesliga geht für die Gallier von der Alb weiter. Nach dem Unentschieden gegen den TBV Lemgo am vergangenen Spieltag ist die Lage bei den Schwaben nach wie vor prekär. Am kommenden Samstagabend treffen sie in Solingen erneut auf einen direkten Konkurrenten, der allerdings nach einer katastrophalen Hinspielrunde eine ganz starke Rückrunde spielt. In der Rückrundentabelle steht der Bergische HC sogar im oberen Mittelfeld und ist gegen den HBW Balingen-Weilstetten am 28. Spieltag deshalb klarer Favorit. Spielbeginn in der Klingenhalle am Samstag, 29 April, ist um 19 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic.
Nach den aufregenden Ereignissen um das Spiel gegen den ehemaligen TBV Deutschland, hat sich alles wieder soweit beruhigt. Die Verantwortlichen bei den Gallier von der Alb haben das Unentschieden nach langer und reiflicher Analyse akzeptiert, obwohl sich alle darüber im Klaren sind, dass das ganze Theater um den Strafwurf, dem HBW geschadet hat. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt sehr, sehr ärgerlich, erklärte Geschäftsführer Wolfgang Strobel, aber man wolle sich voll und ganz auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren und könne dabei nicht auch noch Nebenkriegsschauplätze mit ungewissem Ausgang gebrauchen. Strobel verschweigt aber nicht, dass sehr wohl eine Aktion vorhanden sei, in der man einen Regelverstoß erkennt, aber in der Folge habe es dann viele Tatsachenentscheidungen gegeben und man könne nicht abschätzen, wie das Sportgericht dies gewertet hätte. Insofern hat man sich mit dem „geklauten Punkt“ (O-Ton HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson) arrangiert und blickt nach vorne Richtung Wochenende auf ein Spiel, das schwer genug wird.
Obwohl die Schwaben gegen die Bergischen Löwen in dieser Saison schon zwei Mal gespielt und gewonnen haben, sind sie weit davon entfernt im dritten Spiel deshalb als Favorit nach Solingen zu fahren. Im Vergleich zur Hinspielrunde und zum Pokalspiel werden Strobel und Co. auf einen ganz anderen BHC treffen. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze hat sich nicht nur in der Qualität und Effektivität verändert, sondern auch das Gesicht der Mannschaft hat sich verändert. Mitte Februar hatte der BHC mitgeteilt, dass der ehemalige HBW’ler Alexander Oelze den Verein mit sofortiger Wirkung verlässt. „Ali“ war bei den Bergischen Löwen zu Beginn der Saison zusammen mit tschechischen Neuzugang Tomáš Babak in der Rückraummitte gesetzt. Als überhaupt nichts lief und zudem auf Grund von Verletzungen Not am Mann war, wurde der Österreicher Viktor Szilágyi, der seine Karriere zu Gunsten der Stelle als Sportdirektor bereits beendet hatte, wieder reaktiviert und mit ihm holte der BHC plötzlich Punkte.
Eigentlich sollte es für Szilágyi bei seinem Job als „Aushilfskellner“ nur so lange bleiben, bis sich das Lazarett wieder lichtet. Es wurde aber auf Grund der anhaltenden Krise ein Dauerthema bis zum Ende der Hinspielrunde. Insofern war die Freigabe für Oelze durchaus nachvollziehbar. Im ersten Auswärtsspiel nach der Winterpause folgte für die Löwen der vermeintliche Super-Gau. Szilágyi zog sich bereits in den Anfangsminuten einen Kreuzbandriss zu und es war klar, dass damit seine sportliche Karriere beendet ist. Der BHC gewann das Spiel in Berlin zwar sensationell, aber ohne Szilágyi glaubten nur noch wenige an den Klassenerhalt.
Der Abgang von Oelze und die Verletzung von Szilágyi hat aber genau das Gegenteil bewirkt. Die Mannschaft ist enger zusammengerückt und hat sich am eigenen Schopf aus dem tiefsten Abstiegssumpf herausgezogen. Mit 10:10 Punkten seit Beginn der Rückrunde haben die Löwen zu den Gallier von der Alb aufgeschlossen und stehen punktgleich aber auf Grund des besseren Torverhältnisses unmittelbar vor den Schwaben auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.
Das Spiel am kommenden Samstag hat der Bergische HC zum Vier-Punkte-Spiel ausgerufen und die Löwen-Fans haben die Aktion „Blaue Wand im Fahnenmeer“ ins Leben gerufen. Die Gallier von der Alb können sich also ausrechnen, was sie in der Klingenhalle erwartet. Wie sie sich nach dem jetzt feststehenden Unentschieden gegen Lemgo für die nächste Aufgabe vorbereiten und wie die Mannschaft die Entscheidung keinen Einspruch einzulegen aufgenommen hat, verriet HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel in der Spieltagvorschau bei HBW.tv (siehe nachfolgendes Video)