Spielbericht des HBW-Pressdienstes

Gallier von der Alb zähmen die Bergischen Löwen

Mit einem ungemein wichtigen Heimsieg hat der HBW Balingen-Weilstetten am neunten Spieltag der laufenden Saison zum ersten Mal die Abstiegsränge der DKB Handball-Bundesliga verlassen. Die Gallier von der Alb hatten das Spiel gegen den Bergischen HC die meiste Zeit unter Kontrolle und konnten am Ende einen hochverdienten 27:23(12:9)-Erfolg bejubeln. In der zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauften SparkassenArena war es im zweiten Abschnitt vor allem Torhüter Tomáš Mrkva, der die Gäste mit seinen Paraden zur Verzweiflung trieb und im Angriff traf Yves Kunkel nach Belieben. Der Linksaußen erzielte insgesamt 12 Treffer.

„Sportlich ist es gegen einen direkten Konkurrenten von uns ein unheimlich wichtiges Spiel,“ ließ HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel im Vorfeld keine Zweifel an der Wichtigkeit der Begegnung aufkommen. Beide Trainer ließen sich bis zur Bekanntgabe der Aufstellung auch nicht in die Karten schauen und alle Zuschauer waren gespannt darauf, ob der 7. Feldspieler eine Bedeutung spielen wird. In den letzten Spielen hatten beide Mannschaften mit diesem taktischen Mittel recht erfolgreich agiert. Die erste Überraschung gab es dann, als bekannt wurde, dass der Bergische HC in Balingen auf den Einsatz von Viktor Szilagyi verzichten wird. Der frühere Österreichische Nationalspieler, der zum Ende der vergangenen Saison seine sportliche Karriere beendet hatte, hatte vor einiger Zeit sein Comeback im Trikot der Bergischen Löwen gegeben, als diese personell auf dem Zahnfleisch gingen. Mit ihm hatte der BHC insgesamt 5:3 Punkte gewonnen. Die personelle Lage hatte sich beim BHC aber deutlich entspannt, weshalb der Österreicher nur in seiner Funktion als sportlicher Leiter in der SparkassenArena war.

Eine Überraschung hatte auch Balingens Trainer Rúnar Sigtryggsson für die Gäste parat. Mit einer Anfangsaufstellung, in der Linksaußen Yves Kunkel als Spielmacher auf der Rückraummitte spielte, hatten die Bergischen Löwen offensichtlich nicht gerechnet und dementsprechend fehlte auch die Abstimmung. Die Gallier von der Alb legten mit 2:0 vor. In der Folge kamen die Gäste mit der Balinger Aufstellung besser zurecht und nach dem 2:2-Ausgleich war es das erwartet Match, in dem vor allem die Abwehrreihen dominierten. Den Schwaben unterliefen nach ihrem furiosen Start ein paar leichte Fehler im Angriff und prompt konnten die Gäste in Führung gehen. Beim 5:4, das Yves Kunkel per Strafwurf erzielte, lagen allerdings bereits wieder die Hausherren in Front und sie gerieten bis zum Schlusspfiff auch nicht mehr in Rückstand.

Während beide Mannschaften bis Mitte der ersten Hälfte auf den 7. Feldspieler verzichteten, holte BHC-Trainer Sebastian Hinze nach den 9:6 seinen Torhüter zu Gunsten eines weiteren Angreifers dann doch vom Feld. Seine Mannschaft konnte den Vorsprung zunächst verkürzen, aber die Hausherren ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Beim 10:8 war HBW-Keeper Tomáš Mrkva zur Stelle und nach seiner Parade traf erst Lars Friedrich ins leere Tor. Nur Sekunden später fischte sich Yves Kunkel das Leder und warf es zum 12:8 ins leerstehende BHC-Gehäuse.

Mit 12:9 wurden die Seiten gewechselt und nach der Pause kamen die Bergischen Löwen etwas besser ins Spiel. Die Gallier von der Alb brauchten ein paar Minuten länger, bis sie sich wieder sortiert hatten. Zwei Würfe von ihnen trafen nur die Torumrandung und der BHC nutzte die Abpraller und konnte auf 12:11 verkürzen. Danach hatten die Hausherren ihr Visier aber wieder besser eingestellt. Nach Treffern von Markus Stegefelt, Jannik Hausmann und Yves Kunkel stand es drei Minuten nach dem Anschlusstreffer 15:11 für den HBW. Bei diesem Vorsprung blieb es bis in die Schlussphase. Beim 24:20 in der 54. Minute verpassten die Gallier von der Alb in doppelter Überzahl die Vorentscheidung. Ausgerechnet der bis dahin fehlerfreie Yves Kunkel traf beim Strafwurf nur den Pfosten und er BHC konnte auf 24:21 verkürzten. Dank eines schier unüberwindlichen Tomáš Mrkva im Balinger Kasten musste man sich um die HBW-Führung aber keine Sorgen machen. Er erstickte mit seinen Glanztaten jeglichen Hoffnungsschimmer beim BHC und als Sascha Ilitsch, dem nach seiner Verletzung ein glänzendes Comeback gelungen ist, in der vorletzten Minute das Spielgerät zum 26:21 in die Maschen der Bergischen Löwen wuchtete, war diesen der Zahn endgültig gezogen. Die restlichen Treffer bis zum Endstand von 27:23 zählten nur noch für die Statistik.

Am kommenden Mittwoch, 26. Oktober, werden sich beide Mannschaften in der Balinger SparkassenArena schon wieder gegenüberstehen. Dann geht es im DHB-Pokal um den Einzug ins Viertelfinale und man darf gespannt sein, wer sich dann durchsetzen wird. Während es der BHC vor einem Jahr bis in REWE Final-Four nach Hamburg geschafft hat, wäre das Erreichen des Viertelfinales für die Gallier von der Alb ein neuer Meilenstein in der Vereinshistorie. Bis jetzt sind die Schwaben noch nie übers Achtelfinale hinausgekommen.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Tomas Mrkva, Peter Johannesson (TW); Christoph Foth, Matthias Flohr, Jannik Hausmann 3, Lars Friedrich 5, Tim Nothdurft, Martin Strobel, Yves Kunkel 12/4, Julian Krieg, Markus Stegefelt 4, Sascha Ilitsch 3, Davor Dominikovic, Jan Remmlinger;

Bergischer HC: Björgvin Gustavsson, Christopher Rudeck (TW); Moritz Preuss 4, Christian Hoße 4/1, Maximilian Hermann 2, Arnor Gunnarsson 6/3, Alexander Oelze, Jan Artmann, Alexander Hermann 1, Tomas Babak 1, Fabian Gutbrod 3, Uros Vilovski, Ace Jonovski, Bogdan Criciotoiu 2;

Zeitstrafen

HBW 2, BHC 4;

Strafwürfe

HBW 6/4, BHC 5/4;

Nächstes Spiel

Achtelfinale im DHB-Pokal, HBW Balingen-Weilstetten – Bergischer HC, Mittwoch, 26. Oktober, 20.15 Uhr, SparkassenArena in Balingen.

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