Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Spiel verloren, aber starke Leistung gezeigt
Die Gallier von der Alb haben das Heimspiel gegen den amtierenden Klub-Weltmeister Füchse Berlin erwartungsgemäß verloren. 30:35(15:19) zeigte beim Schlusspfiff die Anzeigentafel, aber im Gegensatz zu den letzten Begegnungen, konnten die Hausherren die Halle erhobenen Hauptes verlassen. Sie hatten den Hauptstädtern alles abverlangt und waren in einem Spiel mit hohem Unterhaltungswert ein ebenbürtiger Gegner. Punkte haben Strobel Co. damit zwar keine gewonnen, aber in einem Spiel, das die Füchse Berlin zwar zu Recht, aber mit zwei, drei Toren zu hoch gewonnen haben, haben sie bei den Fans verlorenen Kredit wieder zurückgewonnen. Es war eine Leistung auf der sich aufbauen lässt und die Hoffnung für die nächsten Aufgaben macht.
Bevor das Spiel in der SparkassenArena angepfiffen wurde, mussten die HBW-Fans gleich die ersten Hiobsbotschaften hinnehmen. Der Hallensprecher verkündete dass neben den Langzeitverletzten Dennis Wilke und Julian Krieg, HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson mit Yves Kunkel, Sascha Ilitsch, Pascal Hens und Felix König gleich auf ein ganzes Quartett von Spielern verzichten muss. Dafür standen Julian Thomann und Thorben Kirsch aus dem Perspektivkader im Aufgebot. Angesichts der Ausfälle war es für die meisten dann nur eine Frage wie hoch die Abreibung ausfallen wird, die der HBW von den Füchsen Berlin bekommt und gleich mit Spielbeginn schienen sich die Befürchtungen zu bewahrheiten. Nach dem 1:1-Ausgleichstreffer durch Lars Friedrich konnten sich die Füchse schnell auf 1:4 absetzen. Der Angriff der Gallier von der Alb blieb ein ums andere Mal in der gut gestaffelten und beweglichen Berliner Abwehr hängen. Was dann doch noch durch kam, wurde eine Beute von Nationaltorhüter Silvio Heinevetter der seine Extraklasse unter Beweis stellen konnte.
Mit zunehmender Dauer kamen die Hausherren aber besser ins Spiel. Sie agierten von der 1. Minute an mit dem 7. Feldspieler und das zahlte sich nach und nach aus. Zwei Mal Lars Friedrich von der Siebenmeterlinie, Tim Nothdurft von außen, Markus Stegefelt aus dem Rückraum und beim Stande von 5:6 war die Partie wieder völlig offen. In dieser Phase gerieten die beiden Unparteiischen Sebastian Grobe und Adrian Kinzel zum ersten Mal bei den HWB-Fans in Misskredit. Obwohl der Gegenspieler von Jannik Hausmann bei seiner Abwehr deutlich im Kreis stand und den Balinger Rechtsaußen auch noch in der Luft attackierte, blieb der fällige Pfiff aus. Im direkten Gegenzug lenkte Torhüter Tomáš Mrkva einen Wurf von Steffen Fäth um den Pfosten ins Toraus. Trotzdem entschieden die beiden Unparteiischen auf Einwurf für Berlin und prompt erzielten die Gäste das 5:8. Nach einer Parade von Heinevetter und einem Treffer aufs leere Tor riss bei den Hausherren der Faden und bei 6:11-Rückstand nahm HBW-Coach Sigtryggsson seine erste Auszeit.
Es dauert allerdings einige Zeit, bis die Umstellungen griffen. Auffallen war in dieser Phase der Partie, wie eindeutig das Berliner Spiel durch die Handschrift von Trainer Velimir Petkovic geprägt ist. Seine Spieler testen die Grenzen der beiden Unparteiischen immer wieder aus und die ließen viele Attacken, auch verbaler Art zu. Darunter litt zwar der Spielfluss, es brachte die „Hölle-Süd“ aber so richtig zum Kochen. Kurz vor der Halbzeitpause, gelang es den Hausherren, angetrieben von den Rängen den Abstand wieder zu verkürzen. Immer wieder war es Matti Flohr, der an seinem Geburtstag sein bisher bestes Spiel im Trikot der Balinger machte und der treffsichere Lars Friedrich, denen Nadelstiche gegen die aggressive Berliner Abwehr gelangen. Mit 15:19 ging es in die Pause und aus der kamen die Balinger wieder hellwach zurück.
Ein Doppelschlag von Matti Flohr zum 17:19 und die Partie war völlig offen. Allerdings war es jetzt immer wieder die individuelle Stärke der Berliner Spieler, die dafür sorgte, dass der HBW nicht noch weiter verkürzen konnte. „Es wäre spannend gewesen zu sehen, was beim 27:30 passiert wäre, wenn wir auf zwei Tore verkürzt hätten“, sah Geschäftsführer Wolfgang Strobel zehn Minuten vor Spielende drei Entscheidungen zum Nachteil des HBW, die die Füchse dann zu ihren Gunsten nutzen konnten.
In der Schlussphase war es dann erneut die individuelle Klasse eines Steffen Fäth und des wieder genesen Fabian Wiede, die mit ihren Treffern endgültig dafür sorgten, dass der Klub-Weltmeister die Punkte mit nach Berlin nehmen konnte.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Viachaslau Saldatsenka, Tomas Mrkva, Peter Johannesson (TW); Julian Thomann, Christoph Foth 2, Tobias Wagner, Matthias Flohr 6, Jannik Hausmann 1, Lars Friedrich 13/7, Tim Nothdurft 2, Martin Strobel 4, Thorben Kirsch, Markus Stegefelt 2, Davor Dominikovic;
Füchse Berlin: Silvio Heinevetter 2, Petr Stochl (TW); Fabian Wiede 5, Bjarki Elisson 3/1, Kevin Struck, Frederik Simak, Jakov Gojun 2, Petar Nenadic 3, Kent Robin Tönnesen 2, Ignacio Plaza Jimenez 1, Hans Lindberg 5, Steffen Fäth 7, Kresimir Kozina 4, Drasko Nenadic 1;
Strafwürfe
HBW 7/7, Berlin 2/1;
Zeitstrafe
HBW 6, Berlin 5;
Nächstes Spiel
Samstag, 15. April, 19 Uhr, GWD Minden – HBW Balingen-Weilstetten, Kampa Halle in Minden.