Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier von der Alb können auswärts nicht gewinnen
Es bleibt dabei: Die Gallier von der Alb können auswärts einfach nicht punkten. Beim Aufsteiger und Tabellenletzten, dem HSC 2000 Coburg lagen die Schwaben von der ersten Minute an in Rückstand und brauchten fast 15 Minuten, bis sie den dritten Treffer erzielten. Die mangelnde Torausbeute zog sich bis zum Schlusspfiff durch und standen am Ende gerade mal 19 Treffer zu Buche. Damit bleibt es mit hauchdünnem Vorsprung, während der kurzen Länderspielpause bis zum nächsten Heimspiel gegen die MT Melsungen, für den HBW beim 15 Tabellenplatz.
Für das Spiel beim Aufsteiger hatten sich die Balinger viel vorgenommen. Sie wollten unbedingt an die Leistungen der letzten zwei Spiele gegen den Bergischen HC anschließen. Jedem war klar, dass das nicht einfach wird und deshalb gab es nach dem Sieg im Achtelfinale auch keinen Blick zurück auf das, was man erreicht hatte, sondern der Focus richtete sich sofort auf das schwere Auswärtsspiel beim Aufsteiger. Den wollte man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, denn alle waren sich darüber im Klaren, was sie in Coburg erwartet. Die Gastgeber waren vor dem Spiel in einer ähnlichen Situation, wie der HBW vor dem Ligaspiel gegen den Bergischen HC.
Der Auftakt ins Kellerduell verlief dann genau so, wie man ihn sich nicht gewünscht hatte. Coburg ging in Führung und der erste Wurf von Lars Friedrich landete im Block der Hausherren. Coburg erhöhte auf 2:0 und beim 6:3 in der 17. Spielminute war es für HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson höchste Zeit die erste Auszeit zu nehmen. Die kam aber bei seinen Jungs nicht so richtig an. Der Wurf von Martin Strobel nach dem abgesprochenen Spielzug verfehlte das Coburger Gehäuse und im Gegenzug kassierte Sascha Ilitsch eine Zeitstrafe. Die Hausherren erhöhten in Überzahl auf 7:3 und in dem Moment, als der HBW wieder vollzählig war, traf Romas Kirveliavicius in der 20. Minute zum 8:3. Hätte sich Torhüter Tomáš Mrkva der Leistung seiner Vorderleute angepasst, hätte es bereits zu diesem Zeitpunkt ganz düster ausgesehen. Der Tscheche konnte aber einige Bälle abwehren, so dass sich Coburg zunächst nicht weiter absetzen konnte.
Matti Flohr erzielte nach einem Abpraller das 8:4 und nach einigen Fehlern und Ballverlusten auf beiden Seiten gelang Martin Strobel das 8:5. Als Jannik Hausmann das 8:6 nachlegte, hatte es den Anschein, als ob die Schwaben endlich im fränkischen Coburg angekommen sind. Coburgs Trainer reagierte aber sofort und nahm seine erste Auszeit. Sein Spielmacher Adnan Harmandic hatte genau zugehört, was sein Trainer wollte und versenkte die Kugel zum 9:6 für den Aufsteiger und mit 10:7 ging es in die Halbzeitpause. Zeit, für die zahlreich mitgereisten HBW-Fans etwas durchzuschnaufen. Nach einer stressigen Anfahrt mit einem technischen Defekt ihres Reisebusses, hofften sie darauf, dass die zweite Hälfte zu einem versöhnlichen Abschluss ihrer weiten Ausfahrt wird.
Ihre Hoffnungen wurden aber schnell wieder zerstört. In Unterzahl konnte Yves Kunkel zwar auf 11:7 per Strafwurf verkürzen, aber die Chance auf den Anschlusstreffer nach einem technischen Fehler der Hausherren, endete mit einem erneuten Ballverlust. Coburg erhöhte wieder auf drei und nach einem weiteren Fehlwurf von Jannik Hausmann, der nach Ansicht der Balinger Bank bei diesem Wurf unfair angegangen wurde, bekam Rúnar Sigtryggsson auch noch die gelbe Karte. Der Ex-Balinger Florian Billek erzielte das 14:10 und Sigtryggsson musste mit einer Auszeit versuchen das Ruder wieder rumzureißen. Viel Erfolg hatte er damit allerdings nicht, denn nach seinem Treffer zum 14:11 musste Matti Flohr nach einem Trash-Talk mit Billek für zwei Minuten auf die Bank. Die Partie wurde hektischer und Coburg konnte sich weiter absetzen. Beim 17:12 in der 44. Spielminute, waren die Hoffnungen der Balinger Fans am Nullpunkt angekommen. Nichts wollte im Angriff zusammenpassen und die Abwehr bekam auch nichts mehr zu fassen. Das änderte sich erst wieder etwas, als Mrkva, der für Peter Johannesson zu Beginn der zweiten Hälfte Platz gemacht hatte, wieder zwischen die Pfosten kam. Beim 17:14 keimte bei den Balingern zehn Minuten vor Spielschluss nochmals etwas Hoffnung auf, aber nach drei schnellen Gegentoren innerhalb von zwei Minuten, war beim 20:14 die Messe so gut wie gelesen.
Der HBW-Coach probierte nochmals alles und probierte mit ein paar taktischen Winkelzügen das Ruder doch noch mal rumzureißen. Martin Strobel und Yves Kunkel konnten auf 20:16 verkürzen, aber die Hausherren ließen sich auch davon nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. 14 Feldtore sind auch bei einem Aufsteiger einfach zu wenig, um etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen und so mussten sich die Schwaben nach dem Schlusspfiff der beiden Unparteiischen mit einer 24:19-Niederlage auf den Heimweg machen.
Die Mannschaften
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel (TW); Philipp Barsties, Markus Hagelin, Dominic Kelm, Sebastian Weber 1, Stefan Lex 6, Steffen Coßbau 1/1, Florian Billek 7, Till Riehn 1, Nico Büdel 2/1, Adnan Harmandic 1, Romas Kirveliavicius 5;
HBW Balingen-Weilstetten: Tomas Mrkva, Peter Johannesson (TW); Pascal Hens, Christoph Foth, Matthias Flohr 4, Jannik Hausmann 1, Lars Friedrich, Tim Nothdurft, Martin Strobel 6, Yves Kunkel 7/5, Markus Stegefelt, Sascha Ilitsch 1, Davor Dominikovic, Jan Remmlinger;
Siebenmeter
HSC 3/2, HBW 5/5;
Strafwürfe
HSC 6, HBW 6;
Nächstes Spiel:
HBW Balingen-Weilstetten – MT Melsungen, Samstag, 12. November, 19 Uhr, SparkassenArena Balingen.