Spielbericht des HBW-Pressedienstes

15 Kunkel-Treffer reichen am Ende nicht zum Sieg

Am Samstagabend gab es in der Balinger SparkassenArena zwischen dem HSC 2000 Coburg und den Gallier von der Alb keinen Sieger. Das hochbrisante Kellerderby endete mit 24:24(9:10) und während die Gäste aus Coburg noch mit sich haderten, ob es ein Punktverlust oder doch ein Punktgewinn ist, war für Balingens Trainer Rúnar Sigtryggsson klar, dass es für die Schwaben ein Punktgewinn ist. Knapp zwölf Minuten vor Spielende lag seine Mannschaft noch mit vier Treffern zurück und der Ausgleichstreffer fiel buchstäblich in letzter Sekunde. Erzielt hat ihn Yves Kunkel der mit 15 Treffern zum Mann des Tages avancierte.

Trotz der Feststellung, dass es am Ende ein Punktgewinn ist, war bei den Schwaben niemand zufrieden. Das hatte man sich bei den Gallier von der Alb anders vorgestellt, denn nach dem Auswärtserfolg in Hannover war jeder davon überzeugt, dass Strobel und Co. mental stark genug sind, um dem Druck standhalten zu können. Die Anfangsphase war zwar geprägt von Nervosität, aber nachdem die Schwaben in der ausverkauften SparkassenArena einen 1:3-Rückstand in der elften Spielminute wieder egalisiert hatten, bekam man das Gefühl, dass sie das Spiel unter Kontrolle bringen. Der Aufsteiger aus Coburg konnte per Strafwurf nochmals zum 4:3 vorlegen, aber Lars Friedrich glich postwendend wieder aus und Yves Kunkel legt nach zum 5:3.

Allerdings hatte sich zwischenzeitlich auch Jan Kulhanek in die Köpfe der Hausherren geschlichen. Der tschechische Torhüter im Kasten der Gäste trieb die Balinger Angreifer zur schieren Verzweiflung und es wurde von Minute zu Minute deutlicher, dass jeder von ihm gehaltene Ball am Selbstvertrauen der Hausherren nagte. Die Gelenke der Balinger Werfer begannen mehr und mehr zu wackeln und Coburg schlug zurück. Spielmacher Harmandic traf zum 5:5 und der Ex-Balinger Florian Billek brachte den HSC wieder mit 6:5 in Führung. Den Coburger Vorsprung konnte der HBW zwar erneut ausgleichen, musste aber mit einem 10:9-Rückstand in die Halbzeitpause.

Auch in den zweiten dreißig Minuten blieb es ein sehr zähes Ringen zwischen dem Tabellenletzten aus Coburg und dem Tabellenfünfzehnten aus Balingen. Die Hausherren starteten denkbar schlecht. Erst nagelte Kunkel einen Strafwurf an die Latte des Coburger Gehäuses und im Gegenzug kassierte Matti Flohr die erste Zeitstrafe der Begegnung. Die zahlenmäßige Überlegenheit nutzten die Gäste und legten auf 12:9 vor. Nur wenig später bot sich den Hausherren die Gelegenheit den Rückstand wieder zu verkürzen, aber sie konnten aus der Zeitstrafe gegen Coburg kein Kapital schlagen. Ganz im Gegenteil. Denn sie verloren die nächste Überzahl sogar mit 0:2 und die Hoffnung auf eine Wende begann so langsam aber sicher zu schwinden. Der HSC führte mit 18:14 und diktierte den Spielverlauf.

Neben den zwei Hauptakteuren auf dem Parkett, auf der einen Seite Torhüter Kulhanek und auf der anderen Yves Kunkel, gab es aber noch die HBW-Fans in der „Hölle-Süd“. Sie trieben die Gallier von der Alb immer wieder nach vorne und als Kunkel mit zwei Treffern auf 20:18 verkürzen konnte, begann der Kessel so langsam zu kochen. Daran änderten auch die Gegentreffer der Coburger nichts mehr, die in der Crunchtime noch mehr, als bis dahin versuchten, das Tempo zu verschleppen und trotzdem mussten sie in der 57. Minute den 22:22-Ausgleich durch Martin Strobel hinnehmen. Der Mannschaftskapitän war es auch der in der vorletzten Minute das 23:23 erzielte.

Noch waren 90 Sekunden spielen – 90 Sekunden die es in sich hatten. 59:03 stand auf der Uhr, als Gäste-Coach Jan Gorr seine letzte Auszeit nahm und was danach folgte, hatte es in sich. Als noch 30 Sekunden zu spielen waren, stoppe Christoph Foth den Coburger Büdel. Der warf theatralisch den Kopf nach hinten, um zu zeigen, dass ihn Foth im Gesicht getroffen hat. Der war mit der Hand aber nur auf der Brust, was der hinter Büdel stehende Schiedsrichter nicht sehen konnte. Er fiel auf die Kopfbewegung des Coburgers rein und für Foth war das Spiel beendet. Das angezeigte Zeitspiel war beendet und Coburg spielte die Zeit bis auf wenige Sekunden runter. Linkshänder Lilienfels zog verdeckt ab und erzielte das 24:23. Nach acht Sekunden blieben dem HBW. Torhüter Saldatsenka brachte den Ball schnell aus den Maschen zu Matti Flohr an die Mittellinie. Der spielte sofort auf Strobel. Der zog aus vollem Lauf kurz nach der Mittellinie ab. Torhüter Kulhanek parierte mit den Füßen, aber der Abpraller landet direkt in den Händen von Yves Kunkel. Der 15-fache Torschütze nagelt die Kugel mit voller Wucht unter die Latte. Sofort ging der Blick der beiden Unparteiischen zur Spielaufsicht. Bernd Andler der als Verantwortlicher am Zeitnehmertisch saß, hob sofort den Daumen – 24:24-Ausgleich.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Viachaslau Saldatsenka, Tomas Mrkva (TW); Felix König, Christoph Foth, Tobias Wagner, Matthias Flohr, Jannik Hausmann 1, Lars Friedrich 1, Tim Nothdurft, Martin Strobel 3, Yves Kunkel 15/6, Markus Stegefelt 2, Sascha Ilitsch 2, Davor Dominikovic;
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel (TW) 1, Markus Hagelin 1, Lukas Wucherpfennig, Dominic Kelm 1, Sebastian Weber 1, Steffen Coßbau 5, Florian Billek 5, Till Riehn, Nico Büdel 2, Adnan Harmandic 4, Girts Lilienfelds 2, Romas Kirveliavicius 2;

Zeitstrafen:

HBW 3, HSC 3;

Strafwürfe

HBW 8/6, HSC 3/3;

Nächstes Spiel:

TVB 1898 Stuttgart – HBW Balingen-Weilstetten, Freitag, 24. März, 19:45 Uhr, Porsche-Arena in Stuttgart.

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