Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Rúnar Sigtryggsson: "Das Spiel wird kein Selbstläufer!"
Es war das wohl überraschendste Ergebnis des vergangenen Spieltages – der Auswärtssieg der Gallier von der Alb bei der TSV Hannover-Burgdorf. So überraschend der Erfolg aber auch war, so wichtig war er auch, denn es waren im Tabellenkeller nicht nur die Schwaben die gepunktet haben, sondern auch der Bergische HC und der HSC 2000 Coburg. Der HBW konnte mit seinem Sieg zwar die Abstiegsplätze verlassen, das Polster auf die direkten Konkurrenten ist aber nicht größer geworden. Deshalb ist ein Sieg im kommenden Heimspiel dringend notwendig, denn mit dem HSC 2000 Coburg kommt ein unmittelbarer Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist am Samstag, 11. März, um 19 Uhr. Das Kellerduell steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Christian Moles und Lutz Pittner.
Die Enttäuschung nach der letzten Heimniederlage gegen den VfL Gummersbach war bei der Balinger Mannschaft unglaublich hoch. Selten sah man die Köpfe der Spieler so tief hängen, wie nach dem Schlusspfiff und man konnte in den Gesichtern auch ablesen, dass jeder wusste: Es wäre mehr möglich gewesen. Martin Strobel und Co. haben sich zusammengesetzt, die Gründe für die unterirdische Leistung aufgearbeitet und sich dann mit vollem Elan in die Trainingswoche und die Vorbereitung für das Auswärtsspiel gegen Hannover-Burgdorf gestürzt. Wer danach das Spiel in der Swiss-Life-Hall verfolgt und beobachten hat, der glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Mit Ausnahme von Torhüter Tomáš Mrkva stand die gleiche Mannschaft auf der Platte stand, wie eine Woche zuvor und mit welchem Selbstvertrauen Selbstverständnis die auf der Platte stand, war einfach nur beeindruckend. „Der Unterschied zum Spiel gegen Gummersbach, war die Tatsache, dass die Jungs fast alles umgesetzt haben, was wir besprochen hatten“, war die einfache Erklärung von HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson.
„Wir müssen jetzt aber ganz schnell den Blick nach vorne richten“, freute sich Geschäftsführer Wolfgang Strobel direkt nach dem Spiel in Hannover zwar auch über die zwei Punkte, machte aber gleich deutlich, dass ab jetzt die wichtigen Wochen und Spiele für den HBW Balingen-Weilstetten auf dem Spielplan stehen. Das erste dieser wichtigen Spiele ist das Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Coburg. Dass das kein Selbstläufer wird, sollte sein Trainer der Mannschaft eigentlich nicht erklären müssen. In der Hinspielrunde bekam seine Truppe in Coburg einen gewaltigen Dämpfer. Ähnlich wie jetzt herrschte auch damals eine gewisse Euphorie in Mannschaft und Umfeld. Man hatte das Heimspiel gegen Burgdorf gewonnen und es folgten die Siege gegen den Bergischen HC in der Liga und im Pokal. Dass man beim Aufsteiger in Coburg den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt macht, war eine beschlossene Sache, aber der Tiefschlag war hart – ungefähr so hart wie die Heimniederlage gegen Gummersbach.
„Ja, die Situation war damals ähnlich und die Spieler haben es einfach nicht hinbekommen. Vom Weg zu den zwei Punkten waren wir ganz weit weg“, schaute HBW-Coach Sigtryggsson nochmals zurück auf die Niederlage in Coburg und hebt gleich warnend den Finger: „Die haben eine gute Mannschaft und sie kämpfen und kämpfen und kämpfen“, erklärt der Isländer die überragende Eigenschaft des Außenseiters. Die Franken haben sich im Kampf um den Klassenerhalt noch lange nicht aufgegeben. Nach dem deutlichen Erfolg gegen den HC Erlangen, dem bislang erfolgreichsten Aufsteiger der laufenden Saison, hat die Mannschaft von Trainer Jan Gorr wieder neue Hoffnung geschöpft. Der junge Coach der Franken hat für die Gegner immer wieder Überraschungen parat. Auch in Leipzig am Mittwochabend konnten sich die Gastgeber bis in die Schlussphase nie sicher sein, dass das Spiel durch ist. Sie führten zwar ständig, aber Coburg kämpfte und kämpfte und kämpfte. Allen voran mit Florian Billek ein Ex-HBW’ler. Der Linkshänder ist der Top-Torschütze beim HSC. Gegen Leipzig hat er allein insgesamt elf Mal getroffen. Er profitiert viel von der knallharten Coburger Abwehr, hinter der mit Jan Kulhanek und Oliver Krechel zwei völlig unterschiedliche, aber exzellente Torhüter stehen.
Wo Balingens Trainer Rúnar Sigtryggsson weitere Stärken in der Coburger Mannschaft sieht und wie er den Gegner insgesamt einschätzt, erzählte er wie immer im Gespräch mit HBW.tv (siehe nachfolgendes Video).